Konsumentenrente und Produzentenrente: Unterschied zwischen den Versionen

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==Definition==
 
==Definition==
Die Konsumentenrente (KR) ist das Geldäquivalent für den Nutzengewinn aus einer Transaktion. Sie entsteht, da Konsumenten bereits bei einem höheren Preis bereit sind Güter zu kaufen. <br>
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Die '''Konsumentenrente''' (KR) ist das Geldäquivalent für den Nutzengewinn aus allen durchgeführten Transaktionen auf einem Markt. Sie entsteht, da (manche) Konsumenten bereits bei einem höheren Preis bereit sind Güter zu kaufen. Sie ist die Differenz zwischen dem maximalen Betrag, den eine Person für ein Produkt zahlen würde, und dem Marktpreis. <br>
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Die '''Produzentenrente''' (PR) ist die über alle produzierten Einheiten gebildete Summe der Differenzen zwischen dem Marktpreis des Gutes und der Summe der Grenzkosten der Produktion über alle positiven Mengen bis zur jeweiligen abgesetzten Menge.<br>
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Die Summe aus Konsumenten und Produzentenrente beschreibt die '''Gesamtwohlfahrt''' (staatliche Eingriffe müssen zusätzlich berücksichtigt werden), also die Wohlfahrt aller Marktteilnehmer zusammen
  
 
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==Die Konsumentenrente==
 
==Die Konsumentenrente==
Grafisch ist die Konsumentenrente die Fläche zwischen der [[Nachfrage|Nachfragefunktion]] und den Preis, den die Konsumenten zahlen müssen. Die Konsumentenrente bzw. die Veränderung von ihr ist keine monetäre Einheit, lässt sich daher zusammen mit der [[Produzentenrente]] als ein möglichen Indikator zur Bewertung finanzpolitischer Maßnahmen nutzen. Hierbei stellt man einen Vergleich zwischen der Konsumentenrente vor und nach der Umsetzung einer Maßnahme an. <br>
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Grafisch ist die Konsumentenrente die Fläche zwischen der [[Nachfrage|Nachfragefunktion]] und dem Preis, den die Konsumenten zahlen müssen. Die Konsumentenrente bzw. die Veränderung von ihr lässt sich zusammen mit der Produzentenrente als ein möglicher Indikator zur Bewertung wirtschaftspolitischer Maßnahmen nutzen. Hierbei stellt man einen Vergleich zwischen der Konsumentenrente vor und nach der Umsetzung einer Maßnahme an. <br>
''Beispiel'': An heißen Sommertagen können Kinder jeweils eine Kugel Eis kaufen. Da die Kinder unterschiedlich viel Taschengeld bekommen, können sie auch nur unterschiedlich viel ausgeben. Manche Kinder bekommen z.B. 5 Euro in der Woche und wären bereit für eine Kugel 5 Euro zu bezahlen. Andere Kinder bekommen andere Summen. Angenommen eine Kugel Eis kostet nun 2 Euro, so können die Kinder, die weniger für die Kugel Eis zahlen möchten/können, kein Eis kaufen. Die Kinder, die jedoch 5 Euro bereit wären zu zahlen, müssen nur 2 Euro zahlen. Die erfahren einen Nutzengewinn, den wir Konsumentenrente nennen.
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''Beispiel'': An heißen Sommertagen können Kinder jeweils eine Kugel Eis kaufen. Da die Kinder unterschiedlich viel Taschengeld bekommen, können sie auch nur unterschiedlich viel ausgeben. Manche Kinder bekommen z.B. 5 Euro in der Woche und wären bereit für eine Kugel 5 Euro zu bezahlen. Andere Kinder bekommen andere Summen. Angenommen eine Kugel Eis kostet nun 2 Euro, so können die Kinder, die weniger für die Kugel Eis zahlen möchten/können, kein Eis kaufen. Die Kinder, die jedoch 5 Euro bereit wären zu zahlen, müssen nur 2 Euro zahlen und erhalten einen Nutzengewinn von (5-2=3). Die aggregierten Nutzengewinne definieren die Konsumentenrente.
 
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Als Beispiel für die Bewertung selbst soll folgende Grafik dienen. Der Preis liegt bei <math display="inline"> p_{1} </math>. Durch eine exogene Änderung des Preises hat sich dieser verringert und liegt nun bei <math display="inline"> p_{2} </math>. Die Fläche zwischen der Nachfragefunktion und dem zu zahlenden Preis ist größer geworden. Damit hat sich auch die Konsumentenrente (eingezeichnet in hellblau) vergrößert. Wäre die Preissenkung auf eine politische Maßnahme zurückzuführen, so wäre ein mögliches Résumé, dass die Maßnahme vorteilhaft für die Konsumenten ist, da sich die Konsumentenrente vergrößert. <br>
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Als Beispiel soll folgende Grafik dienen. Der Preis liegt bei <math display="inline"> p_{1} </math>. Durch eine exogene Änderung des Preises hat sich dieser verringert und liegt nun bei <math display="inline"> p_{2} </math>. Die Fläche zwischen der Nachfragefunktion und dem zu zahlenden Preis ist größer geworden. Damit hat sich auch die Konsumentenrente (eingezeichnet in hellblau) vergrößert. Wäre die Preissenkung auf eine politische Maßnahme zurückzuführen, so wäre ein mögliches Résumé, dass die Maßnahme vorteilhaft für die Konsumenten ist (nicht aber notwendigerweise für die Produzenten bzw. die Gesamtwohlfahrt), da sich die Konsumentenrente vergrößert hat. <br>
 
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==Die Produzentenrente==
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Grafisch ist die Produzentenrente zwischen der [[Angebot|Angebotsfunktion]] und dem Preis. Die kurzfristige Angebotsfunktion besteht aus der [[Kostenarten#Grenzkosten|Grenzkostenkurve]] oberhalb der [[Kostenarten#Durchschnittliche Kosten|durchschnittlichen variablen Kosten]] (siehe auch [[Angebotsentscheidung bei vollkommener Konkurrenz#Kurzfristige ANgebotsentscheidung|Betriebsminimum]]). Sie stellt den Preis dar, bei dem ein Unternehmen mit der marginalen Einheit keinen Verlust macht. Wenn die 20te Einheit in der Produktion 10€ kostet, muss der Preis für alle 20 Einheiten 10€ betragen. Andernfalls wird gar nichts, oder nur eine geringere Menge angeboten. Dies bedeutet bei einer steigenden [[Kostenarten#Grenzkosten|Grenzkostenkurve]], dass die Einheiten zuvor in der Produktion günstiger sind. Die Summe der Differenzen zwischen den Grenzkosten und dem Preis wird Produzentenrente genannt. Die Intuition bei der Veränderung der Rente verhält sich identisch zur Konsumentenrente. <br>
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Grafisch zeigt sich die Produzentenrente in der rot eingezeichneten Fläche. <br>
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Da die Angebotskurve den Grenzkosten entspricht, ist die Fläche unter der Angebotskurve die aufsummierten Grenzkosten und damit die [[Kostenarten#Variable Kosten|Variablen Kosten]]. Stellen wir uns zum Beispiel eine Angebotsfunktion vor, die durch den Ursprung verläuft und eine Steigung von 1 aufweist. Bei der ersten Einheit sind die Grenzkosten also 1, bei der zweiten Einheit 2. Schauen wir uns hier die Variablen Kosten bei der Produktion von 2 Einheiten an, so belaufen die sich auf die Grenzkosten der ersten Einheit plus den Grenzkosten von der zweiten Einheit. Die variablen Kosten entsprechen 3 (1+2), oder anders: die aufsummierten Grenzkosten, die in der Fläche unter der Angebotskurve zu finden sind. Die Produzenten würden mit jeder Einheit einen Gewinn machen, solange der Preis größer als die Grenzkosten ist. Jedoch sind auch die Fixkosten Teil der Gewinnbetrachtung. In unserem Modell des [[perfekten Wettbewerbs]] gehen wir von Nullgewinnen aus. In diesem Fall müssen die Fixkosten genauso groß wie die Produzentenrente sein.
  
 
==Gesamtwohlfahrt==
 
==Gesamtwohlfahrt==
Zusammen mit der [[Produzentenrente]] ist die Konsumentenrente Teil der Gesamtwohlfahrt und damit wichtiger Bestandteil des [[Effizienz|Effiziensbegriffs]]. Im weiteren Verlauf nehmen wir zudem an, dass generierte Steuereinnahmen ebenfalls Teil der Gesamtwohlfahrt sind, da diese in unserem Modell der gesamten Volksiwrtschaft ohne Einbußen zugutekommen. <br>
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Die Produzentenrente und die Konsumentenrente sind Teil der Gesamtwohlfahrt und damit wichtiger Bestandteil des [[Effizienz|Effizienzbegriffs]]. In einem Fall ohne staatlichen Eingriff und einem Markt im [[Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb|Marktgleichgewicht]] ist die Gesamtwohlfahrt die Summe der Produzentenrente und der Konsumentenrente. Grafisch entspricht die Gesamtwohlfahrt der roten plus der blauen Fläche. <br>
In einem Fall ohne staatlichen Eingriff und einem Markt im [[Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb|Marktgleichgewicht]] lässt sich die Gesamtwohlfahrt als Summer der Produzentenrente und der Konsumentenrente sehen. Grafisch entspricht die Gesamtwohlfahrt der roten plus der blauen Fläche. <br>
 
 
[[Datei:Gesamtwohlfahrt.png|400px|rahmenlos]]
 
[[Datei:Gesamtwohlfahrt.png|400px|rahmenlos]]
  
==Die Gesamtrente bei Steuern==
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==Die Gesamtwohlfahrt beim Monopol==
Eine Möglichkeit, die eine Änderung der Konsumentenrente erzeugt ist die Einführung einer [[Steuern|Mengensteuer]]. Es gibt jedoch vier besondere Fälle, die es im Zusammenhang der Konsumentenrente und einer Steuer zu untersuchen gilt. <br>
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Ein Monopolist wählt, anders als ein Produzent im [[Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb]], seinen Preis mit <math display="inline"> p_{M} </math> [[Effizienz|gewinnmaximal]]. Die abgesetzte Menge verringert sich hierdurch auf <math display="inline"> Q_{M} </math>. Daher gewinnt der Produzent an Rente und die Konsumenten verlieren Rente. Zur Betrachtung, ob die Marktmacht für die Gesamtwohlfahrt zuträglich ist, wird sie mit dem Fall des perfekten Wettbewerbs verglichen. Im perfekten Wettbewerb würde sich ein Preis von <math display="inline"> p^{*} </math> und eine Menge <math display="inline"> Q^{*} </math> einstellen. Die Produzentenrente wäre das CDG Dreieck und die Konsumentenrente das ACG Dreieck. Die Gesamtrente beträgt also ADG. <br>
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Im Monopolfall ist die Konsumentenrente wie sonst auch die Fläche zwischen dem Preis und der Nachfragefunktion, beziehungsweise die Produzentenrente die Fläche zwischen dem Preis und der Angebotsfunktion. Der gewinnmaximale Monopolpreis ist jedoch <math display="inline"> p_{M} </math>. Die Konsumentenrente ist in dem blauen Dreieck sichtbar (ABE) und die Produzentenrente in der roten Fläche (BEFD). Die Gesamtwohlfahrt lautet AEFD, was verglichen mit der Gesamtrente im vollkommenen Wettbewerb um EGF (graue Fläche) geringer ist. Die Marktmacht des Monopolisten bedeutet daher ein Wohlfahrtsverlust und [[Effizienz|Ineffizienz]]. <br>
'''Vollkommen elastische Nachfrage''' <br>
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[[Datei:RenteMonopol.png|500px|rahmenlos]]
Eine Besonderheit tritt bei einer [[Preiselastizität der Nachfrage|vollkommen elastischen Nachfrage]] auf. Bei einer volkommen unelastischen Nachfrage sind die Konsumenten nur zu einem bestimmten Preis bereit Güter zu kaufen. Da sich im [[Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb|Marktgleichgewicht]] genau dieser Preis einstellt, haben Konsumenten keinen Nutzengewinn, sie zahlen ihre maximale Kaufbereitschaft. <br>
 
Wie in der Abbildung ersichtlich ist, ist keine Kosumentenrente vorhanden. Die [[Produzentenrente]] ist in der roten Fläche eigezeichnet. Eine Steuer würde den Produzentenpreis (<math display="inline"> P_{P} </math>), also den Preis, den Produzenten behalten dürfen, senken. Die Produzentenrente verringert sich und es entstehen Steuereinnahmen (Orangene Fläche). Insgesamt reduziert sich jedoch die Gesamtwohlfahrt um den Wohlfahrtsverlust (graue Fläche). <br>
 
[[Datei:Steuer 1.png|280px|rahmenlos]]
 
[[Datei:Steuer 2.png|250px|rahmenlos]]
 
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'''Volkommen elastisches Angebot''' <br>
 
Bei einem [[Preiselastizität des Angebots|vollkommen ealastischem Angebot]] bietet Unternhemen nur zu einem bestimmten Preis an, der sich  im [[Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb|Marktgleichgewicht]] als Marktpreis einstellt. Die Fläche zwischen der Nachfragefunktion und dem Marktpreis ist die Konsumentenrente. Die Produzentenrente ist in diesem Fall nicht vorhanden, da keine Güter für einen geringeren Preis verkauft werden würden. Eine [[Steuern|Steuer]] verändert das Marktgleichgeicht in einer Art und Weise, in der sich der Konsumentenpreis (<math display="inline"> P_{K} </math>) erhöht. Dadurch verringert sich die Konsumentenrente (Blaue Fläche), Steuereinnahmen (orangene Fläche) und ein Wohlfahrtsverlust (graue Fläche) entstehen. Insgesamt verringert sich die Gesamtwohlfahrt. <br>
 
[[Datei:Steuer 3.png|260px|rahmenlos]]
 
[[Datei:Steuer 4.png|250px|rahmenlos]]
 
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'''Vollkommen unelastische Nachfrage''' <br>
 
Bei einer [[Preiselastizität der Nachfrage|vollkommen unelastischen Nachfrage]] fragen Konsumenten eine sich nicht verändernde Menge eines Gutes nach. Hierbei ist die Höhe des Preises für die Menge irrelevant. Die Konsumentenrente leigt auch hier zwischen der [[Nachfrage|Nachfragefunktion]] und dem Preis, den die Konsumenten zahlen müssen. Diese Fläche ist in der Abbildung blau eingezeichnet ud ist unendlich groß. Eine [[Steuern|Steuer]] erhöht den Konsumentenpreis (<math display="inline"> P_{K} </math>) und ändert somit den Preis, den die Konsumenten zahlen müssen. Die Fläche zwischen der Nachfragefunktion und dem zu zahlenden Konsumentenpreis bildet auch hier die Konsumentenrente, die noch immer unendlich gro ist, jedoch um die Steuereinnahmen (orangene Fläche) verringert wurde. Es entsteht bei einer vollkommen unelastischen Nachfrage kein Wohlfahrtsverlust und die Gesamtwohlfahrt ist unverändert, da die Steuereinnahmen im Modell der Gesamtwirtschaft zugutekommen. <br>
 
[[Datei:Steuer 5.png|250px|rahmenlos]]
 
[[Datei:Steuer 6.png|250px|rahmenlos]]
 
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'''Vollkommen unelastisches Angebot''' <br>
 
Bei einem [[Preiselastizität des Angebots|vollkommen unelastischen Angebot]] bieten Produzenten eine sich nicht verändernde Menge eines Gutes an. Ähnlich bei der vollkommen unelastischen Nachfrage reagiert die angebotene Menge nicht auf eine Preisänderung. Die Konsumentenrente ist in der Abbildung unten blau und die [[Produzentenrente]] rot eingezeichnet. Durch die Einführung einer [[Steuern|Mengensteuer]] verringert sich der Produzentenpreis (<math display="inline"> P_{P} </math>), also der Preis den die Produzenten letzlich behalten dürfen. Hierdurch entstehen Steuereinnahmen (orangene Fläche) und die Produzentenrente verringert sich um die Steuereinnahmen. Die Konsumentenrente und damit auch Gesamtwohlfahrt bleibt unverändert. <br>
 
[[Datei:Steuer 7.png|270px|rahmenlos]]
 
[[Datei:Steuer 8.png|250px|rahmenlos]] <br>
 
<br clear=all>
 
  
==Die Gesamtrente beim bindenden Mindestpreis==
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==MC Fragen==
Beim bindenden Mindestpreis ist der Gleichgewichtspreis höher als der Preis ohne Eingriff, daher wird weniger von einem Gut nachgefragt, als es angeboten wird. Aus diesem Grund verringert sich die Konsumentenrente (als blaue Fläche eingezeichnet) im Vergleich zum Fall ohne bindenden Mindestpreis. Ob sich die Produzentenrente (als rote Fläche eingezeichnet) insgesamt verringert oder vergrößert lässt sich allgemein nicht sagen, hier kommt es auf den Verlauf der Angebotsfunktion an. Klar ist, die Gesamtwohlfahrt verringert sich um den Wohlfahrtsverlust (graue Fläche). <br>
+
<quiz display=simple shuffleanswers=true>
[[Datei:RenteOhneMindestpreis.png|300px|rahmenlos]]
+
{Auf einem Markt für Proteinlimo existieren 6 Nachfrager, die für den Erwerb einer einzigen Limo folgende unterschiedliche Kaufbereitschaften haben: 20€, 18€, 16€ 14€, 12€ und 10€. Wie groß ist die Konsumentenrente, wenn der Preis für eine Limo 13€ beträgt?
[[Datei:RenteMindestpreis.png|300px|rahmenlos]] <br>
+
|type="()"}
<br clear=all>
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+ 16.
Die Intuition und Funktionsweise ist neim bindenden Höchstpreis identisch.
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- 68.
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- 20.
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- 52.
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</quiz>
  
==Die Gesamtrente bei Subventionen==
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<quiz display=simple shuffleanswers=true>
Konsumenten haben durch die [[Eingriffe in das Marktgleichgewicht|Subventionen]] nur einen Preis <math display="inline"> p_{2} </math> zu zahlen, die Produzenten können zum Preis <math display="inline"> p_{1} </math> verkaufen. Die Differenz zwischen den beiden Preisen entspricht der Subventionshöhe und wird vom Staat übernommen. Daher ergeben sich für den Staat kosten, die der Subventionshöhe multipliziert mit den verkauften Einheiten (<math display="inline"> Q_{1} </math>) entsprechen. Grafisch entspricht die gelbe Fläche den Kosten. <br> Durch die Subvention fragen die Konsumenten mehr zu einem günstigeren Preis nach, wodurch sich die Konsumentenrente (blaue Fläche) vergrößert. Die zusätzliche Rente lässt sich in der Fläche <math display="inline> p^{*} H F p_{2} </math> erkennen.<br>
+
{Wie groß ist die Produzentenrente mit der Angebotsfunktion <math display="inline"> x_{S}=\frac{1}{2}p-2,5 </math> bei einem Marktpreis von 25€?
Die [[Produzentenrente]] (rote Fläche) vergrößert sich ebenfalls, denn die Produzenten sind in der Lage mehr zu einem größeren Preis zu verkaufen. Der Zugewinn der Produzentenrente lässt sich in der <math display="inline> p_{1} D H p_{2} </math> Fläche erkennen. <br>
+
|type="()"}
Zusammen entsprechen beide Zugewinne der jeweiligen Rente fast den Kosten des Staates. In unserem Modell gehen wird davon aus, dass sich der Staat durch die Konsumenten und Produzenten finanziert und die Kosten daher auch von denen getragen werden. Deshalb muss der Zugewinn der Renten für die Finanzierung der Maßnahme genutzt werden. Nur die DHF Fläche kann nicht gedeckt werden. Sie stellt in grau gefärbt den Wohlfahrtsverlust dar. <br>
+
+ 100.
[[Datei:Subvention2.png|300px|rahmenlos]]
+
- 125.
[[Datei:Subvention3.png|300px|rahmenlos]]
+
- 75.
[[Datei:Subvention4.png|300px|rahmenlos]]
+
- Nicht ausreichend Informationen.
[[Datei:Subvention5.png|300px|rahmenlos]]
+
</quiz>
  
==Die Gesamtrente bei Preisstützen==
 
Eine weiterer [[Eingriffe in das Marktgleichgewicht|Eingriff in das Marktgleichgewicht]] stellen Preisstützen dar. Bei diesen tritt der Staat als Nachfrager im Markt auf und erhöht so den Preis. Die Konsumentenrente in blau wird hierdurch deutlich kleiner. Die Produzentenrente (rote Fläche) wird deutlich größer und schöpft so auch die gesamten Einbußen der Konsumenten ab. Jedoch entstehen auch Kosten (gelbe Fläche). Um den Wohlfahrtsverlust zu ermitteln ist die Überlegung wichtig, welche Zugewinne an Rente die Maßnahmen herbeigeführt haben. Die Fläche EFH war auch vor der Preisstütze Teil der Gesamtrente mit dem Unterschied, dass mit der Preisstütze dafür gezahlt werden muss. Diese Fläche bedeuten also Kosten, die von der Volkswirtschaft getragen werden müssen, ohne zusätzliche Rente herbeizuführen. Lediglich die EHI Fläche bietet zusätzliche Rente, weshalb sie als einziegr Teil der Kosten kein Wohlfahrtsverlust darstellt.<br>
 
[[Datei:PreisstützeRente1.png|300px|rahmenlos]]
 
[[Datei:PreisstützeRente2.png|300px|rahmenlos]]
 
[[Datei:Preisstütze.png|300px|rahmenlos]]
 
 
==Die Gesamtrente beim Monopol==
 
Anders als im [[Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb]] wählt das Unternehmen als Monopol seinen Preis mit <math display="inline"> p_{M} </math> [[Effizienz|gewinnmaximal]]. Die abgesetzte Menge verringert sich somit auf <math display="inline"> Q_{M} </math>. Hierdurch vergrößert sich die Produzentenrente des Produzenten, die Konsumentenrente verkleinert sich und es entsteht ein Wohlfahrtsverlust. <br>
 
[[Datei:RenteMonopol.png|500px|rahmenlos]]
 
 
==MC Fragen==
 
 
<quiz display=simple shuffleanswers=true>
 
<quiz display=simple shuffleanswers=true>
{Hier kommt die Frage hin
+
{Wie groß ist die Gesamtwohlfahrt bei einer Marktangebotsfunktion von <math display="inline"> p(x_{S})=\frac{1}{2}x_{S} </math> und einer Marktnachfragefunktion von <math display="inline"> p(x_{D})=9-x_{D} </math> im perfekten Wettbewerb?
 
|type="()"}
 
|type="()"}
+ Antwortmöglichkeit 1.
+
+ 27.
- Antwortmöglichkeit 2.
+
- 18.
- Antwortmöglichkeit 3.
+
- 36.
- Antwortmöglichkeit 4.
+
- 9.
 
</quiz>
 
</quiz>

Aktuelle Version vom 21. September 2023, 13:39 Uhr

Definition

Die Konsumentenrente (KR) ist das Geldäquivalent für den Nutzengewinn aus allen durchgeführten Transaktionen auf einem Markt. Sie entsteht, da (manche) Konsumenten bereits bei einem höheren Preis bereit sind Güter zu kaufen. Sie ist die Differenz zwischen dem maximalen Betrag, den eine Person für ein Produkt zahlen würde, und dem Marktpreis.
Die Produzentenrente (PR) ist die über alle produzierten Einheiten gebildete Summe der Differenzen zwischen dem Marktpreis des Gutes und der Summe der Grenzkosten der Produktion über alle positiven Mengen bis zur jeweiligen abgesetzten Menge.
Die Summe aus Konsumenten und Produzentenrente beschreibt die Gesamtwohlfahrt (staatliche Eingriffe müssen zusätzlich berücksichtigt werden), also die Wohlfahrt aller Marktteilnehmer zusammen

Die Konsumentenrente

Grafisch ist die Konsumentenrente die Fläche zwischen der Nachfragefunktion und dem Preis, den die Konsumenten zahlen müssen. Die Konsumentenrente bzw. die Veränderung von ihr lässt sich zusammen mit der Produzentenrente als ein möglicher Indikator zur Bewertung wirtschaftspolitischer Maßnahmen nutzen. Hierbei stellt man einen Vergleich zwischen der Konsumentenrente vor und nach der Umsetzung einer Maßnahme an.
Beispiel: An heißen Sommertagen können Kinder jeweils eine Kugel Eis kaufen. Da die Kinder unterschiedlich viel Taschengeld bekommen, können sie auch nur unterschiedlich viel ausgeben. Manche Kinder bekommen z.B. 5 Euro in der Woche und wären bereit für eine Kugel 5 Euro zu bezahlen. Andere Kinder bekommen andere Summen. Angenommen eine Kugel Eis kostet nun 2 Euro, so können die Kinder, die weniger für die Kugel Eis zahlen möchten/können, kein Eis kaufen. Die Kinder, die jedoch 5 Euro bereit wären zu zahlen, müssen nur 2 Euro zahlen und erhalten einen Nutzengewinn von (5-2=3). Die aggregierten Nutzengewinne definieren die Konsumentenrente.
Als Beispiel soll folgende Grafik dienen. Der Preis liegt bei . Durch eine exogene Änderung des Preises hat sich dieser verringert und liegt nun bei . Die Fläche zwischen der Nachfragefunktion und dem zu zahlenden Preis ist größer geworden. Damit hat sich auch die Konsumentenrente (eingezeichnet in hellblau) vergrößert. Wäre die Preissenkung auf eine politische Maßnahme zurückzuführen, so wäre ein mögliches Résumé, dass die Maßnahme vorteilhaft für die Konsumenten ist (nicht aber notwendigerweise für die Produzenten bzw. die Gesamtwohlfahrt), da sich die Konsumentenrente vergrößert hat.
KR1.png KR2.png

Die Produzentenrente

Grafisch ist die Produzentenrente zwischen der Angebotsfunktion und dem Preis. Die kurzfristige Angebotsfunktion besteht aus der Grenzkostenkurve oberhalb der durchschnittlichen variablen Kosten (siehe auch Betriebsminimum). Sie stellt den Preis dar, bei dem ein Unternehmen mit der marginalen Einheit keinen Verlust macht. Wenn die 20te Einheit in der Produktion 10€ kostet, muss der Preis für alle 20 Einheiten 10€ betragen. Andernfalls wird gar nichts, oder nur eine geringere Menge angeboten. Dies bedeutet bei einer steigenden Grenzkostenkurve, dass die Einheiten zuvor in der Produktion günstiger sind. Die Summe der Differenzen zwischen den Grenzkosten und dem Preis wird Produzentenrente genannt. Die Intuition bei der Veränderung der Rente verhält sich identisch zur Konsumentenrente.
Grafisch zeigt sich die Produzentenrente in der rot eingezeichneten Fläche.
Produzentenrente.png

Da die Angebotskurve den Grenzkosten entspricht, ist die Fläche unter der Angebotskurve die aufsummierten Grenzkosten und damit die Variablen Kosten. Stellen wir uns zum Beispiel eine Angebotsfunktion vor, die durch den Ursprung verläuft und eine Steigung von 1 aufweist. Bei der ersten Einheit sind die Grenzkosten also 1, bei der zweiten Einheit 2. Schauen wir uns hier die Variablen Kosten bei der Produktion von 2 Einheiten an, so belaufen die sich auf die Grenzkosten der ersten Einheit plus den Grenzkosten von der zweiten Einheit. Die variablen Kosten entsprechen 3 (1+2), oder anders: die aufsummierten Grenzkosten, die in der Fläche unter der Angebotskurve zu finden sind. Die Produzenten würden mit jeder Einheit einen Gewinn machen, solange der Preis größer als die Grenzkosten ist. Jedoch sind auch die Fixkosten Teil der Gewinnbetrachtung. In unserem Modell des perfekten Wettbewerbs gehen wir von Nullgewinnen aus. In diesem Fall müssen die Fixkosten genauso groß wie die Produzentenrente sein.

Gesamtwohlfahrt

Die Produzentenrente und die Konsumentenrente sind Teil der Gesamtwohlfahrt und damit wichtiger Bestandteil des Effizienzbegriffs. In einem Fall ohne staatlichen Eingriff und einem Markt im Marktgleichgewicht ist die Gesamtwohlfahrt die Summe der Produzentenrente und der Konsumentenrente. Grafisch entspricht die Gesamtwohlfahrt der roten plus der blauen Fläche.
Gesamtwohlfahrt.png

Die Gesamtwohlfahrt beim Monopol

Ein Monopolist wählt, anders als ein Produzent im Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb, seinen Preis mit gewinnmaximal. Die abgesetzte Menge verringert sich hierdurch auf . Daher gewinnt der Produzent an Rente und die Konsumenten verlieren Rente. Zur Betrachtung, ob die Marktmacht für die Gesamtwohlfahrt zuträglich ist, wird sie mit dem Fall des perfekten Wettbewerbs verglichen. Im perfekten Wettbewerb würde sich ein Preis von und eine Menge einstellen. Die Produzentenrente wäre das CDG Dreieck und die Konsumentenrente das ACG Dreieck. Die Gesamtrente beträgt also ADG.
Im Monopolfall ist die Konsumentenrente wie sonst auch die Fläche zwischen dem Preis und der Nachfragefunktion, beziehungsweise die Produzentenrente die Fläche zwischen dem Preis und der Angebotsfunktion. Der gewinnmaximale Monopolpreis ist jedoch . Die Konsumentenrente ist in dem blauen Dreieck sichtbar (ABE) und die Produzentenrente in der roten Fläche (BEFD). Die Gesamtwohlfahrt lautet AEFD, was verglichen mit der Gesamtrente im vollkommenen Wettbewerb um EGF (graue Fläche) geringer ist. Die Marktmacht des Monopolisten bedeutet daher ein Wohlfahrtsverlust und Ineffizienz.
RenteMonopol.png

MC Fragen

Auf einem Markt für Proteinlimo existieren 6 Nachfrager, die für den Erwerb einer einzigen Limo folgende unterschiedliche Kaufbereitschaften haben: 20€, 18€, 16€ 14€, 12€ und 10€. Wie groß ist die Konsumentenrente, wenn der Preis für eine Limo 13€ beträgt?

68.
52.
20.
16.


Wie groß ist die Produzentenrente mit der Angebotsfunktion bei einem Marktpreis von 25€?

125.
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Nicht ausreichend Informationen.
100.


Wie groß ist die Gesamtwohlfahrt bei einer Marktangebotsfunktion von und einer Marktnachfragefunktion von im perfekten Wettbewerb?

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