Monotone Transformation: Unterschied zwischen den Versionen

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Die monotone Transformation ist eine mathematische Operation, durch die Präferenzen einer Nutzenfunktion nicht verändert werden. Die monotone Transformation unterliegt der Annahme der [[Ordinale und Kardinale Nutzentheorie#Ordinale Nutzentheorie|Ordinalen Nutzentheorie]].
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Die monotone Transformation ist eine mathematische Operation, durch die Präferenzen einer Nutzenfunktion nicht verändert werden. Die monotone Transformation unterliegt der Annahme der [[Ordinale und Kardinale Nutzentheorie#Ordinale Nutzentheorie|ordinalen Nutzentheorie]].
  
 
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==Monotone Transormationen==
 
==Monotone Transormationen==
Die Nutzenfunktionen der [[Ordinale und Kardinale Nutzentheorie#Ordinale Nutzentheorie|Ordinalen Nutzentheorie]] bringen Güterkombinationen in einer Rangfolge. Jede mathematische Opertaion, die ausgehend der Nutzenfunktion, die Präferenzen nicht verändert, ist eine monotone Transformation. <br>
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Die Nutzenfunktionen der [[Ordinale und Kardinale Nutzentheorie#Ordinale Nutzentheorie|Ordinalen Nutzentheorie]] bringen Güterkombinationen in eine Rangfolge. Jede mathematische Operation, die ausgehend der Nutzenfunktion, die Präferenzen nicht verändert, ist eine monotone Transformation. <br>
''Beispiel'': In der Marktforschung werden Konsumentinnen und Konsumenten gefragt, wie ihnen verschiedene Tiefkühlpizzen schmecken. Hierbei sollen sie die Pizza auf einer Skala bewerten. Welche Pizza einer jeweiligen Person eine bessere Bewertung bekommt, muss losgelöst davon sein, ob die Skala bis 5 oder bis 10 geht. <br>
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''Beispiel'': In der Marktforschung werden Konsumentinnen und Konsumenten gefragt, wie ihnen verschiedene Tiefkühlpizzen schmecken. Hierbei sollen sie die Pizza auf einer Skala bewerten. Welche Pizza einer jeweiligen Person eine bessere Bewertung bekommt, muss unabhängig davon sein, ob die Skala bis 5 oder bis 10 geht. <br>
 
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Die Grafik oben stellt eine monotone Transformation im univariaten Fall dar. Entscheidend ist, dass <math> x_2 </math> bei beiden Nutzenfunktionen <math> U(x) </math> und <math> \hat{U}(x) </math> gegenüber <math> x_1 </math> ein höheres Nutzenniveau bringt und daher bevorzugt wird.
 
Die Grafik oben stellt eine monotone Transformation im univariaten Fall dar. Entscheidend ist, dass <math> x_2 </math> bei beiden Nutzenfunktionen <math> U(x) </math> und <math> \hat{U}(x) </math> gegenüber <math> x_1 </math> ein höheres Nutzenniveau bringt und daher bevorzugt wird.
  
 
==Operationen==
 
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Die Monotone Transformation bezieht sich auch auf die gesamte Nutzenfunktion. Ist der Nutzen beispielsweise abhängig von zwei Variablen, müssen die mathematischen Operationen auf die gesamte <math> U(x_1,x_2) </math> Funktion angwendet werden. <br>
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Die monotone Transformation bezieht sich auch auf die gesamte Nutzenfunktion. Ist der Nutzen beispielsweise abhängig von zwei Variablen, müssen die mathematischen Operationen auf die gesamte <math> U(x_1,x_2) </math> Funktion angewendet werden. <br>
''Beispiel'': lautet die Nutzenfunktion <math> U(x_1,x_2)=x_1+x_2 </math>, spiegelt eine Funktion <math> \tilde{U}(x_1,x_2)=2x_1+x_2 </math> nicht dieselben Präferenzen wider. Die Funktion <math> \hat{U}(x_1,x_2)=2x_1+2x_2 </math> verändert die Präfernzen hingegen nicht und wäre somit eine monotone Transformation. <br>
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''Beispiel'': Lautet die Nutzenfunktion <math> U(x_1,x_2)=x_1+x_2 </math>, spiegelt eine Funktion <math> \tilde{U}(x_1,x_2)=2x_1+x_2 </math> nicht dieselben Präferenzen wider. Die Funktion <math> \hat{U}(x_1,x_2)=2x_1+2x_2 </math> verändert die Präferenzen hingegen nicht und wäre somit eine monotone Transformation. <br>
 
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'''Addition und Subtraktion''':  
 
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Von einer Nutzenfunktion kann eine Zahl abgezogen oder zu ihr addiert werden, ohne die Präferenzen zu verändern. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=U(x_1,x_2)+/-b </math> mit <math> b \in \mathbb{R}^+ </math> <br>
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Von einer Nutzenfunktion kann eine Zahl abgezogen oder zu ihr addiert werden, ohne die Präferenzen zu verändern. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=U(x_1,x_2)+b </math> bzw. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=U(x_1,x_2)-b </math> mit <math> b \in \mathbb{R}^+ </math> <br>
'''Multiplikation und Division''': Wird eine Nutzenfunktion mit einer positiven Zahl multipliziert oder dividiert, werden weiterhin die selben Präferenzen abgebildet. Der oben genannte Fall mit der Skala ist ein Beispiel, bei dem die Präferenzen unverändert sind. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=U(x_1,x_2)*/:b </math> mit <math> b \in \mathbb{R}^+ </math> <br>
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'''Multiplikation und Division''': Wird eine Nutzenfunktion mit einer positiven Zahl multipliziert oder dividiert, werden weiterhin dieselben Präferenzen abgebildet. Der oben genannte Fall mit der Skala ist ein Beispiel, bei dem die Präferenzen unverändert sind. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=U(x_1,x_2)*b </math> bzw. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=U(x_1,x_2):b </math> mit <math> b \in \mathbb{R}^+ </math> <br>
 
'''Logarithmus''': Wird der ln von einer Funktion gezogen, gilt dies auch als monotone Transformation. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=ln[U(x_1,x_2)] </math> <br>
 
'''Logarithmus''': Wird der ln von einer Funktion gezogen, gilt dies auch als monotone Transformation. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=ln[U(x_1,x_2)] </math> <br>
'''Potenz mit der Basis e''': Die ganze Nutzenfunktion kann zu e hoch der Funktion mgeschrieben werden. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=e^{U(x_1,x_2)} </math> <br>
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'''Potenz mit der Basis e''': Die ganze Nutzenfunktion kann zu e hoch der Funktion umgeschrieben werden. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=e^{U(x_1,x_2)} </math> <br>
 
'''Potenz und Wurzel''': Eine Nutzenfunktion kann mit einer positiven Zahl potenziert werden oder von ihr eine positive Wurzel gezogen werden. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=[U(x_1,x_2)]^b </math> und <math> \hat{U}(x_1,x_2)=\sqrt[b]{U(x_1,x_2)} </math> mit <math> b \in \mathbb{R}^+ </math> <br>
 
'''Potenz und Wurzel''': Eine Nutzenfunktion kann mit einer positiven Zahl potenziert werden oder von ihr eine positive Wurzel gezogen werden. <math> \hat{U}(x_1,x_2)=[U(x_1,x_2)]^b </math> und <math> \hat{U}(x_1,x_2)=\sqrt[b]{U(x_1,x_2)} </math> mit <math> b \in \mathbb{R}^+ </math> <br>
  
 
==MC Fragen==
 
==MC Fragen==
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- Monotone Transformationen verändern die Rangordnung von Präferenzen und sind somit Teil der Kardinalen Nutzentheorie
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- Monotone Transformationen verändern die Rangordnung von Präferenzen nicht und sind somit Teil der Kardinalen Nutzentheorie
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+ Monotone Transformationen verändern die Rangordnung von Präferenzen nicht und sind somit Teil der Ordinalen Nutzentheorie
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- Monotone Transformationen verändern die Rangordnung von Präferenzen und sind somit Teil der Ordinalen Nutzentheorie
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{Welche der folgenden Nutzenfunktionen stellen '''nicht''' die selben Präferenzen wie die folgende Nutzenfunktion dar: <math> U(x,y)=x^{2} \sqrt{y} </math>
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- <math> \hat{U}(x,y)=2ln(x)+\frac{1}{2}ln(y) </math>.
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- <math> \hat{U}(x,y)=x^{2} \sqrt{y}+5 </math>.
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- <math> \hat{U}(x,y)=2x^{2} \sqrt{y} </math>.
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- Wahr
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+ Falsch
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Aktuelle Version vom 17. November 2023, 12:49 Uhr

Definition

Die monotone Transformation ist eine mathematische Operation, durch die Präferenzen einer Nutzenfunktion nicht verändert werden. Die monotone Transformation unterliegt der Annahme der ordinalen Nutzentheorie.

Monotone Transormationen

Die Nutzenfunktionen der Ordinalen Nutzentheorie bringen Güterkombinationen in eine Rangfolge. Jede mathematische Operation, die ausgehend der Nutzenfunktion, die Präferenzen nicht verändert, ist eine monotone Transformation.
Beispiel: In der Marktforschung werden Konsumentinnen und Konsumenten gefragt, wie ihnen verschiedene Tiefkühlpizzen schmecken. Hierbei sollen sie die Pizza auf einer Skala bewerten. Welche Pizza einer jeweiligen Person eine bessere Bewertung bekommt, muss unabhängig davon sein, ob die Skala bis 5 oder bis 10 geht.
MonotoneTransformation.png

Die Grafik oben stellt eine monotone Transformation im univariaten Fall dar. Entscheidend ist, dass bei beiden Nutzenfunktionen und gegenüber ein höheres Nutzenniveau bringt und daher bevorzugt wird.

Operationen

Die monotone Transformation bezieht sich auch auf die gesamte Nutzenfunktion. Ist der Nutzen beispielsweise abhängig von zwei Variablen, müssen die mathematischen Operationen auf die gesamte Funktion angewendet werden.
Beispiel: Lautet die Nutzenfunktion , spiegelt eine Funktion nicht dieselben Präferenzen wider. Die Funktion verändert die Präferenzen hingegen nicht und wäre somit eine monotone Transformation.

Addition und Subtraktion: Von einer Nutzenfunktion kann eine Zahl abgezogen oder zu ihr addiert werden, ohne die Präferenzen zu verändern. bzw. mit
Multiplikation und Division: Wird eine Nutzenfunktion mit einer positiven Zahl multipliziert oder dividiert, werden weiterhin dieselben Präferenzen abgebildet. Der oben genannte Fall mit der Skala ist ein Beispiel, bei dem die Präferenzen unverändert sind. bzw. mit
Logarithmus: Wird der ln von einer Funktion gezogen, gilt dies auch als monotone Transformation.
Potenz mit der Basis e: Die ganze Nutzenfunktion kann zu e hoch der Funktion umgeschrieben werden.
Potenz und Wurzel: Eine Nutzenfunktion kann mit einer positiven Zahl potenziert werden oder von ihr eine positive Wurzel gezogen werden. und mit

MC Fragen

Welche der Aussagen ist wahr?

Monotone Transformationen verändern die Rangordnung von Präferenzen und sind somit Teil der Kardinalen Nutzentheorie
Monotone Transformationen verändern die Rangordnung von Präferenzen nicht und sind somit Teil der Kardinalen Nutzentheorie
Monotone Transformationen verändern die Rangordnung von Präferenzen und sind somit Teil der Ordinalen Nutzentheorie
Monotone Transformationen verändern die Rangordnung von Präferenzen nicht und sind somit Teil der Ordinalen Nutzentheorie


Welche der folgenden Nutzenfunktionen stellen nicht die selben Präferenzen wie die folgende Nutzenfunktion dar:

.
.
.
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"Monotone Transformationen von Nutzenfunktionen verändern die Präferenzen nicht, dennoch können sie verändern, wie Güter wahrgenommen werden. Aus perfekten Substituten können Imperfekte Substitute werden". Die Aussage ist

Wahr
Falsch