Nachfrage: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Mikroökonomie 1
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 1: Zeile 1:
 
==Definition==
 
==Definition==
[[Datei:Nachfrage.png|180px|rahmenlos|links]]
+
Die Nachfrage ist die Relation zwischen dem Preis (Price) und nachgefragten Menge (Demand). Der Preis bestimmt die maximale Menge, die zu diesem Preis nachgefragt wird. Wie viel nachgefragt wird hängt von der Kaufbereitschaft der Konsumenten ab. Die Beziehung zwischen dem Preis und der nachgefragten Menge ist in der Regel negativ (d.h. je höher der Preis, desto weniger wird nachgefragt).
Die Nachfragekurve gibt an, welche Menge eines Gutes die Konsumenten bei der Änderung des Preises pro Einheit kaufen wollen. Die Funktion ist für den Fall negativ geneigt, in dem sich die Menge auf der Abszisse und der Preis auf der Ordinate befindet. Die Beziehung zwischen der nachgefragten Menge (Demand) und dem Preis (Price) kann als Gleichung formuliert werden: <br>
+
Die Relation kann als Gleichung formuliert werden: <br>
 
<math display="inline"> Q_{D}=Q_{D}(P) </math>
 
<math display="inline"> Q_{D}=Q_{D}(P) </math>
 +
 +
 +
__TOC__
 +
 +
==Die Nachfragekurve==
 +
Werden alle Konsumenten nach der maximalen Kaufbereitschaft befragt und die Antworten in ein Menge-Preis-Diagramm  eingezeichnet, so erhält man eine erste Nachfragefunktion. <br>
 +
[[Datei:NachfrageStufen.png|700px|rahmenlos]]
 +
<br clear=all>
 +
 +
Der Einfachheit halber wird die Nachfragekurve häufig als Gerade oder Kurve und nicht in dieser Treppenform dargestellt. <br>
 
<br clear=all>
 
<br clear=all>
  
 
==Individuelle Nachfrage==
 
==Individuelle Nachfrage==
Die individuelle Nachfragefunktion betrachtet das Verhältnis zwischen dem Preis eines Gutes und der nachgefragten Menge eines individuellen Konsumenten. Hierbei bestimmt die Kaufbereitschaft beeinflusst durch das verfügbare Einkommen und dem resultierenden Nutzen den genauen Verlauf der Nachfragefunktion. Auch andere Faktoren, wie äußere Umstände (z.B. Krieg oder Wetter) oder die Preise anderer Güter können die Nachfrage nach einem Gut beeinflussen. <br>
+
Die individuelle Nachfragefunktion betrachtet das Verhältnis zwischen dem Preis eines Gutes und der nachgefragten Menge eines individuellen Konsumenten. Hierbei bestimmt lediglich die Kaufbereitschaft den genauen Verlauf der Nachfragefunktion. Faktoren für die Kaufbereitschaft können der Nutzen aus dem Konsum oder verfügbares Einkommen sein. Auch andere Faktoren, wie äußere Umstände (z.B. Krieg oder Wetter) oder die Preise anderer Güter können die Nachfrage nach einem Gut beeinflussen. (Siehe hierfür auch [[Güterarten]])<br>
Es existiert ein maximaler Preis, zu dem ein Konsument erst anfängt nachzufragen. Fällt der preis, so steigt die nachgefragte Menge. Steigt der Preis, so wird nichts nachgefragt. Grafisch liegt der maximale Preis im Schnittpunkt der Nachfragekurve und der Preis-Achse (meist y-Achse).
+
Es existiert ein maximaler Preis, zu dem ein Konsument erst anfängt nachzufragen. Fällt der Preis, so steigt die nachgefragte Menge. Steigt der Preis, so wird nichts nachgefragt. Grafisch liegt der maximale Preis im Schnittpunkt der Nachfragekurve und der Preis-Achse (meist y-Achse).
  
 
[[Datei:VeränderteNachfrage.png|rahmenlos]]
 
[[Datei:VeränderteNachfrage.png|rahmenlos]]
 
<br clear=all>
 
<br clear=all>
Es gibt Faktoren, die die Nachfragekurve verschieben können. Eine Preissenkung eines ziemlich ähnlichen Gutes veranlasst viele Konsumenten eher das günstiger gewordene Gut zu kaufen und verringert daher die Nachfrage nach dem Gut, das wir betrachten. In diesem Fall würde sich die Nachfragekurve nach links/unten verschieben.
+
Es gibt Faktoren, die die Nachfragekurve verschieben können. Eine Preiserhöhung eines ziemlich ähnlichen Gutes veranlasst viele Konsumenten eher das relativ günstiger gewordene Gut zu kaufen und verringert daher die Nachfrage nach dem anderen Gut. In diesem Fall würde sich die Nachfragekurve nach rechts/oben verschieben. Die Nachfragekurve lautet daher nicht mehr D sondern D'.
  
 
==Aggregierte Nachfrage==
 
==Aggregierte Nachfrage==
 
Die aggregierte Nachfragefunktion betrachtet die Nachfrage eines Gutes im kompletten Markt. Die aggregierte Nachfragefunktion summiert also die nachgefragte Menge aller im Markt befindlichen Konsumenten zu den jeweiligen Preisen auf. Die aggregierte Nachfragefunktion hängt somit von den individuellen Nachfragefunktionen und von der Menge der sich im Markt befindlichen Konsumenten ab. <br>
 
Die aggregierte Nachfragefunktion betrachtet die Nachfrage eines Gutes im kompletten Markt. Die aggregierte Nachfragefunktion summiert also die nachgefragte Menge aller im Markt befindlichen Konsumenten zu den jeweiligen Preisen auf. Die aggregierte Nachfragefunktion hängt somit von den individuellen Nachfragefunktionen und von der Menge der sich im Markt befindlichen Konsumenten ab. <br>
  
''Beispiel:'' Im Markt würde Konsument A bei einem Preis von 10€ 5 der berühmten „Nash-Münze“ kaufen. Bei einem Preis von 5€ sogar 10. Konsument B hingegen würde bei einem Preis von 10€ nur 1 Münze kaufen und bei einem Preis von 5€ 5 Münzen. Die aggregierte Nachfrage bei einem Preis von 10€ beträgt somit 6 Münzen und bei einem Preis von 5€ 15 Münzen. <br>
+
''Beispiel:'' Im Markt würde Konsument A bei einem Preis von 10€ fünf der berühmten „Nash-Münze“ kaufen, Konsument B hingegen nur eine Münze. Bei einem Preis von 5€ kauft A zehn Münzen und B fünf. Die aggregierte Nachfrage bei einem Preis von 10€ beträgt somit 6 Münzen und bei einem Preis von 5€ 15 Münzen. <br>
  
 
Um die aggregierte Nachfrage zu erlangen, gilt es, ähnlich zur aggregierten [[Angebot|Angebotsfunktion]], die nachgefragter Menge aller Konsumenten abhängig vom Preis, <math display="inline"> Q_{D}(P) </math>, unter der Betrachtung der jeweiligen maximalen Preise aufzusummieren. Rechnerisch würde eine Missachtung der maximalen Preise das Ergebnis verfälschen, da laut Nachfragefunktion die Menge überhalb des maximalen Preises negativ ist.
 
Um die aggregierte Nachfrage zu erlangen, gilt es, ähnlich zur aggregierten [[Angebot|Angebotsfunktion]], die nachgefragter Menge aller Konsumenten abhängig vom Preis, <math display="inline"> Q_{D}(P) </math>, unter der Betrachtung der jeweiligen maximalen Preise aufzusummieren. Rechnerisch würde eine Missachtung der maximalen Preise das Ergebnis verfälschen, da laut Nachfragefunktion die Menge überhalb des maximalen Preises negativ ist.
Zeile 28: Zeile 38:
 
== MC-Fragen ==
 
== MC-Fragen ==
 
<quiz display=simple shuffleanswers=true>
 
<quiz display=simple shuffleanswers=true>
{Hier kommt die Frage hin
+
{Welches der folgenden Ereignisse würde die Nachfragekurve für das neue, sehr günstige Mikroökonomie Buch "Mikro für Dummies" nach rechts verschieben?
 +
|type="()"}
 +
+ Eine Erhöhung der Anzahl der Mikro Studierenden.
 +
- Eine Verminderung der Anzahl der Mikro Studierenden.
 +
- Eine Preissenkung für alle Mikro-Bücher.
 +
- Eine Preissenkung des Mikroökonomie Buches "Mikro ist easy".
 +
</quiz>
 +
 
 +
<quiz display=simple shuffleanswers=true>
 +
{Welches der folgenden Ereignisse würde die Nachfragekurve für das neue, sehr günstige Mikroökonomie Buch "Mikro für Dummies" nach rechts verschieben?
 
|type="()"}
 
|type="()"}
 
+ Antwortmöglichkeit 1.
 
+ Antwortmöglichkeit 1.

Version vom 28. März 2023, 12:16 Uhr

Definition

Die Nachfrage ist die Relation zwischen dem Preis (Price) und nachgefragten Menge (Demand). Der Preis bestimmt die maximale Menge, die zu diesem Preis nachgefragt wird. Wie viel nachgefragt wird hängt von der Kaufbereitschaft der Konsumenten ab. Die Beziehung zwischen dem Preis und der nachgefragten Menge ist in der Regel negativ (d.h. je höher der Preis, desto weniger wird nachgefragt). Die Relation kann als Gleichung formuliert werden:


Die Nachfragekurve

Werden alle Konsumenten nach der maximalen Kaufbereitschaft befragt und die Antworten in ein Menge-Preis-Diagramm eingezeichnet, so erhält man eine erste Nachfragefunktion.
NachfrageStufen.png

Der Einfachheit halber wird die Nachfragekurve häufig als Gerade oder Kurve und nicht in dieser Treppenform dargestellt.

Individuelle Nachfrage

Die individuelle Nachfragefunktion betrachtet das Verhältnis zwischen dem Preis eines Gutes und der nachgefragten Menge eines individuellen Konsumenten. Hierbei bestimmt lediglich die Kaufbereitschaft den genauen Verlauf der Nachfragefunktion. Faktoren für die Kaufbereitschaft können der Nutzen aus dem Konsum oder verfügbares Einkommen sein. Auch andere Faktoren, wie äußere Umstände (z.B. Krieg oder Wetter) oder die Preise anderer Güter können die Nachfrage nach einem Gut beeinflussen. (Siehe hierfür auch Güterarten)
Es existiert ein maximaler Preis, zu dem ein Konsument erst anfängt nachzufragen. Fällt der Preis, so steigt die nachgefragte Menge. Steigt der Preis, so wird nichts nachgefragt. Grafisch liegt der maximale Preis im Schnittpunkt der Nachfragekurve und der Preis-Achse (meist y-Achse).

VeränderteNachfrage.png
Es gibt Faktoren, die die Nachfragekurve verschieben können. Eine Preiserhöhung eines ziemlich ähnlichen Gutes veranlasst viele Konsumenten eher das relativ günstiger gewordene Gut zu kaufen und verringert daher die Nachfrage nach dem anderen Gut. In diesem Fall würde sich die Nachfragekurve nach rechts/oben verschieben. Die Nachfragekurve lautet daher nicht mehr D sondern D'.

Aggregierte Nachfrage

Die aggregierte Nachfragefunktion betrachtet die Nachfrage eines Gutes im kompletten Markt. Die aggregierte Nachfragefunktion summiert also die nachgefragte Menge aller im Markt befindlichen Konsumenten zu den jeweiligen Preisen auf. Die aggregierte Nachfragefunktion hängt somit von den individuellen Nachfragefunktionen und von der Menge der sich im Markt befindlichen Konsumenten ab.

Beispiel: Im Markt würde Konsument A bei einem Preis von 10€ fünf der berühmten „Nash-Münze“ kaufen, Konsument B hingegen nur eine Münze. Bei einem Preis von 5€ kauft A zehn Münzen und B fünf. Die aggregierte Nachfrage bei einem Preis von 10€ beträgt somit 6 Münzen und bei einem Preis von 5€ 15 Münzen.

Um die aggregierte Nachfrage zu erlangen, gilt es, ähnlich zur aggregierten Angebotsfunktion, die nachgefragter Menge aller Konsumenten abhängig vom Preis, , unter der Betrachtung der jeweiligen maximalen Preise aufzusummieren. Rechnerisch würde eine Missachtung der maximalen Preise das Ergebnis verfälschen, da laut Nachfragefunktion die Menge überhalb des maximalen Preises negativ ist.

Gesamtnachfrage.png

Angebotsfunktion und Nachfragefunktion

Im Schnittpunkt mit der Angebotsfunktion wird der Markt geräumt, also von einem Gut genauso viel nachgefragt, wie von ihm angeboten wird. Siehe hierfür auch Marktgleichgewicht.

MC-Fragen

Welches der folgenden Ereignisse würde die Nachfragekurve für das neue, sehr günstige Mikroökonomie Buch "Mikro für Dummies" nach rechts verschieben?

Eine Preissenkung des Mikroökonomie Buches "Mikro ist easy".
Eine Preissenkung für alle Mikro-Bücher.
Eine Verminderung der Anzahl der Mikro Studierenden.
Eine Erhöhung der Anzahl der Mikro Studierenden.


Welches der folgenden Ereignisse würde die Nachfragekurve für das neue, sehr günstige Mikroökonomie Buch "Mikro für Dummies" nach rechts verschieben?

Antwortmöglichkeit 2.
Antwortmöglichkeit 4.
Antwortmöglichkeit 1.
Antwortmöglichkeit 3.