Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Punkt an dem sich [[Angebot|Angebotskurve]] und [[Nachfrage|Nachfragekurve]] im [[Vergleich Marktformen|perfekten Wettbewerb]] schneiden wird Marktgleichgewicht genannt. In diesem Punkt wird zu einem bestimmten Preis (Gleichgewichts- oder markträumender Preis) gleich viel nachgefragt, wie auch angeboten. Diese Menge nennt man Gleichgewichtsmenge. Als Marktmechanismus wird die Tendenz zur Anpassung des Preises beschrieben, bis der Markt geräumt (gleich viel nachgefragt, wie auch angeboten) wird. Dieser Punkt ist [[Effizienz|wohlfahrtsoptimal]]. Analytisch lässt sich das Marktgleichgewicht wie folgt bestimmen: <br>
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Der Punkt an dem sich [[Angebot|Angebotskurve]] und [[Nachfrage|Nachfragekurve]] im [[Vergleich Marktformen|perfekten Wettbewerb]] schneiden wird Marktgleichgewicht genannt. In diesem Punkt wird zu einem bestimmten Preis (Gleichgewichts- oder markträumender Preis) gleich viel nachgefragt, wie angeboten. Diese Menge nennt man Gleichgewichtsmenge. Als Marktmechanismus wird die Tendenz zur Anpassung des Preises beschrieben, bis der Markt geräumt (gleich viel nachgefragt, wie auch angeboten) wird. Dieser Punkt ist [[Effizienz|wohlfahrtsoptimal]]. Analytisch lässt sich das Marktgleichgewicht wie folgt bestimmen: <br>
 
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==Effiziente Allokation==
 
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Liegt der Preis über dem Gleichgewichtspreis (<math display="inline"> P_{1}>P_{0} </math>), so wird mehr angeboten als nachgefragt und es kommt zu einem Angebotsüberschuss (Nachfragemangel). Liegt der Preis unter dem Gleichgewichtspreis (<math display="inline"> P_{1} > P^{*} </math>), so wird mehr nachgefragt als angeboten und es kommt zu einem Angebotsmangel (Nachfrageüberschuss). Im perfekten Wettbewerb tendieren Märkte dazu, dass sich Preise dem Gleichgewichtspreis annähern. Bezogen auf das 1. Beispiel (<math display="inline"> P_{1}>P^{*} </math>) existiert ein Angebotsüberschuss, also wird mit der Zeit weniger produziert, was den Preis so lange fallen lässt, bis der Markt geräumt wird.
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Liegt der Preis über dem Gleichgewichtspreis (<math display="inline"> P_{1}>P_{0} </math>), wird mehr angeboten als nachgefragt und es kommt zu einem Angebotsüberschuss (Nachfragemangel). Liegt der Preis unter dem Gleichgewichtspreis (<math display="inline"> P_{1} > P^{*} </math>), wird mehr nachgefragt als angeboten und es kommt zu einem Angebotsmangel (Nachfrageüberschuss). Im perfekten Wettbewerb tendieren Märkte dazu, dass sich Preise dem Gleichgewichtspreis annähern. Bezogen auf das 1. Beispiel (<math display="inline"> P_{1}>P^{*} </math>) existiert ein Angebotsüberschuss, also wird mit der Zeit weniger produziert, was den Preis so lange fallen lässt, bis der Markt geräumt wird.
 
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Das Marktgleichgewicht wird als effizient angesehen, wobei der entstehende Preismechanismus dafür sorgt, dass nur die Konsumenten ihr Gut kaufen können, die bereit sind/ das Vermögen haben den Gleichgewichtspreis zu zahlen. Andere Zuteilungsmechanismen würden entweder indirekt durch einen Zweitmarkt dennoch zu einem Preismechanismus führen (z.B. bei der Lotterie), oder würden zu einem Angebotsüberschuss oder Angebotsmangel (bzw. Nachfragemangel oder Nachfrageüberschuss) führen (z.B. bindende Mindest- oder Höchstpreise). Siehe hierfür auch [[Eingriffe in das Marktgleichgewicht|Eingriffe in das Marktgleichgewicht]].
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Das Marktgleichgewicht wird als effizient angesehen, wobei der entstehende Preismechanismus dafür sorgt, dass nur die Konsumenten ihr Gut kaufen können, die bereit sind/ das Vermögen haben den Gleichgewichtspreis zu zahlen. Andere Zuteilungsmechanismen führen durch einen Zweitmarkt entweder indirekt ebenfalls zum Preismechanismus oder zu einem Angebots- bzw. NAcjfrageüberschuss. Eine Lotterie führt zum Beispiel zu einem Zweitmarkt, auf dem die Konsumenten, die ein Gut durch die Lotterie erwerben konnten, an die Konsumenten verkaufen, deren Kaufbereitschaft größer als der eigene Nutzen ist. bindende Mindest- oder Höchstpreise führen zu einem Angebotsüberschuss oder Angebotsmangel (bzw. Nachfragemangel oder Nachfrageüberschuss). Siehe hierfür auch [[Eingriffe in das Marktgleichgewicht|Eingriffe in das Marktgleichgewicht]].
  
 
==Auswirkungen exogener Änderungen==
 
==Auswirkungen exogener Änderungen==
Verschiebt sich die Nachfrage- oder die Angebotskurve, so hat dies Auswirkungen auf das Marktgleichgewicht und den Marktgleichgewichtspreis, bzw. -menge.
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Erhöht sich das Angebot (Angebotskurve verschiebt sich nach rechts; S -> S‘), z.B. weil einer der Inputfaktoren günstiger wird, so fällt der Gleichgewichtspreis und steigt die Gleichgewichtsmenge. Verringert sich das Angebot, so steigt der GG-Preis und die GG-Menge fällt. Das jeweils neu entstehende Marktgleichgewicht wird weiterhin als effizient betrachtet.
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Erhöht sich das Angebot (Angebotskurve verschiebt sich nach rechts; S -> S‘), z.B. weil einer der Inputfaktoren günstiger wird, fällt der Gleichgewichtspreis und steigt die Gleichgewichtsmenge. Verringert sich das Angebot, so steigt der GG-Preis und die GG-Menge fällt. Das jeweils neu entstehende Marktgleichgewicht wird weiterhin als effizient betrachtet.
 
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Steigt die Nachfrage (Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts), z.B. weil sich die Nachfragegruppe vergrößert, so steigt der Gleichgewichtspreis und steigt auch die Gleichgewichtsmenge. Sinkt die Nachfrage jedoch, sinken auch der GG-Preis und die GG-Menge.
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Steigt die Nachfrage (Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts), z.B. weil sich die Nachfragegruppe vergrößert, steigt der Gleichgewichtspreis und steigt auch die Gleichgewichtsmenge. Sinkt die Nachfrage jedoch, sinken auch der GG-Preis und die GG-Menge.
 
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Version vom 30. Mai 2023, 14:36 Uhr

Definition

Der Punkt an dem sich Angebotskurve und Nachfragekurve im perfekten Wettbewerb schneiden wird Marktgleichgewicht genannt. In diesem Punkt wird zu einem bestimmten Preis (Gleichgewichts- oder markträumender Preis) gleich viel nachgefragt, wie angeboten. Diese Menge nennt man Gleichgewichtsmenge. Als Marktmechanismus wird die Tendenz zur Anpassung des Preises beschrieben, bis der Markt geräumt (gleich viel nachgefragt, wie auch angeboten) wird. Dieser Punkt ist wohlfahrtsoptimal. Analytisch lässt sich das Marktgleichgewicht wie folgt bestimmen:


Effiziente Allokation

Liegt der Preis über dem Gleichgewichtspreis (), wird mehr angeboten als nachgefragt und es kommt zu einem Angebotsüberschuss (Nachfragemangel). Liegt der Preis unter dem Gleichgewichtspreis (), wird mehr nachgefragt als angeboten und es kommt zu einem Angebotsmangel (Nachfrageüberschuss). Im perfekten Wettbewerb tendieren Märkte dazu, dass sich Preise dem Gleichgewichtspreis annähern. Bezogen auf das 1. Beispiel () existiert ein Angebotsüberschuss, also wird mit der Zeit weniger produziert, was den Preis so lange fallen lässt, bis der Markt geräumt wird.
Ineffizienz.png
Das Marktgleichgewicht wird als effizient angesehen, wobei der entstehende Preismechanismus dafür sorgt, dass nur die Konsumenten ihr Gut kaufen können, die bereit sind/ das Vermögen haben den Gleichgewichtspreis zu zahlen. Andere Zuteilungsmechanismen führen durch einen Zweitmarkt entweder indirekt ebenfalls zum Preismechanismus oder zu einem Angebots- bzw. NAcjfrageüberschuss. Eine Lotterie führt zum Beispiel zu einem Zweitmarkt, auf dem die Konsumenten, die ein Gut durch die Lotterie erwerben konnten, an die Konsumenten verkaufen, deren Kaufbereitschaft größer als der eigene Nutzen ist. bindende Mindest- oder Höchstpreise führen zu einem Angebotsüberschuss oder Angebotsmangel (bzw. Nachfragemangel oder Nachfrageüberschuss). Siehe hierfür auch Eingriffe in das Marktgleichgewicht.

Auswirkungen exogener Änderungen

Verschiebt sich die Nachfrage- oder die Angebotskurve, hat dies Auswirkungen auf das Marktgleichgewicht und den Marktgleichgewichtspreis, bzw. -menge.
Erhöht sich das Angebot (Angebotskurve verschiebt sich nach rechts; S -> S‘), z.B. weil einer der Inputfaktoren günstiger wird, fällt der Gleichgewichtspreis und steigt die Gleichgewichtsmenge. Verringert sich das Angebot, so steigt der GG-Preis und die GG-Menge fällt. Das jeweils neu entstehende Marktgleichgewicht wird weiterhin als effizient betrachtet.
VerändertesAngebot.png

Steigt die Nachfrage (Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts), z.B. weil sich die Nachfragegruppe vergrößert, steigt der Gleichgewichtspreis und steigt auch die Gleichgewichtsmenge. Sinkt die Nachfrage jedoch, sinken auch der GG-Preis und die GG-Menge.
VeränderteNachfrageGG.png

In einem Fall, in dem sich sowohl Nachfragekurve, als auch Angebotskurve verschieben, kommt es auf die genauen Veränderungen an, wie der Effekt auf Gleichgewichtspreis und -menge ist.

MC-Fragen

Wenn sich ein Markt im Gleichgewicht befindet:

können die Käufer und Verkäufer die gesamte von ihnen gewünschte Menge zum herrschenden Preis kaufen beziehungsweise verkaufen.
besteht keine Tendenz zu einem Anstieg beziehungsweise Rückgang des Preises.
ist die angebotene Menge gleich der nachgefragten Menge.
sämtliche der oben angeführten Aussagen treffen zu.
keine der oben angeführten Aussagen trifft zu


Die Angebotsfunktion lautet und die Nachfragefunktion . Wie lautet der Gleichgewichtspreis?

€ 17,33.
€ 84,00.
€ 150,00.
€ 82,67.
Keine der genannten Antworten ist richtig.


Die Angebotsfunktion lautet und die Nachfragefunktion . Wie lautet die Gleichgewichtsmenge?

84.
313.
150.
Keine der genannten Antworten ist richtig.
65.