Güterarten
Güter können sich in der Art und Weise unterscheiden, wie sich die optimale Nachfrage bei Preis- oder Einkommensänderungen verändern. Güter sind entweder Giffen Güter oder Gewöhnliche Güter in Bezug auf Preisänderungen und Güter sind entweder inferiore Güter oder normale Güter in Bezug auf Einkommensänderungen.
Preisänderungen
Gewöhnliche Güter
Die Nachfrage nach gewöhnlichen Gütern steigt, wenn der Preis dieser Güter sinkt. Steigt der Preis, dann sinkt die Nachfrage nach dem gewöhnlichen Gut. Die Preiselastizität der Nachfrage betrachtet die prozentuale Änderung der Nachfrage, bei einer prozentualen Änderung des Einkommens. Wie verändert sich die nachgefragte Menge, wenn der Preis steigt? Bei Gewöhnlichen Gütern ist die Elastizität (ohne Betragsstriche und ohne negatives Vorzeichen) negativ.
Beispiel: Der Student Sebastian geht bei einem Ticketpreis von 5€ 10-mal in das Kino. Sollte er bei einem Preis von 8€ seltener in das Kino gehen, ist der Kinobesuch für Sebastian ein Gewöhnliches Gut.
Ob ein Gut ein Gewöhnliches Gut ist oder ein Giffen Gut, lässt sich sehr gut in der Preiskonsumkurve identifizieren. Steigt der Preis von dem sich auf der x-Achse befindlichen Gut, dreht sich die Budgetgerade nach Innen. Die Preiskonsumkurve verbindet alle optimalen Güternachfragen der jeweiligen Budgetgeraden miteinander und hat eine positive Steigung, wenn es sich um gewöhnliche Güter handelt.
Giffen Güter
Die Nachfrage nach Giffen Gütern steigt, wenn auch der Preis von dem Gut steigt. Sinkt der Preis, sinkt auch die Nachfrage nach ihnen. Die Preiselastizität der Nachfrage betrachtet, wie sich die nachgefragte Menge verändert, wenn sich der Preis erhöht. Demnach ist die Preiselastizität von Gewöhnlichen Gütern (ohne Betragsstriche und ohne negatives Vorzeichen) positiv. Diese Eigenschaft wurde erstmals von Robert Giffen im 19. Jahrhundert entdeckt. Dass die Nachfrage nach einem Gut steigt, wenn der Preis steigt, mag im ersten Moment schwer vorzustellen sein. Zum Verständnis soll ein Modell dienen, in dem ein Haushalt zwei Nahrungsmittel kaufen kann. Der Haushalt muss sich zwischen Reis und einem anderen Lebensmittel entscheiden. Steigt der Preis, kann sich der Haushalt aufgrund der Preiserhöhung des Reis bedeutend weniger vom anderen Lebensmittel leisten. Daher kauft der Haushalt mehr von Reis, um dennoch den Nutzen möglichst hochzuhalten. Der Tangentialpunkt der Budgetgeraden mit der Indifferenzkurve liegt weiter rechts, je größer der dazugehörige Preis ist (wenn sich das Giffen Gut auf der x-Achse befindet). Die Preiskonsumkurve weist in diesem Fall eine negative Steigung auf.
Einkommensänderungen
Die Nachfrage nach einem Gut ist abhängig von den Güterpreisen und dem verfügbaren Einkommen. Verändert sich das Einkommen verändert sich auf die Menge, die ein Gut nachgefragt wird. Im Folgenden soll untersucht werden, wie und in welchem Verhältnis sich die Nachfrage verändert, wenn sich das Einkommen ändert. Es gilt
=> Homothetische Präferenz
=> Luxusgut
=> Notwendiges Gut
=> Inferiores Gut
Normale Güter
Die Nachfrage nach Normalen Gütern steigt, wenn das Einkommen steigt und sinkt, wenn das Einkommen sinkt. Die Einkommenselastizität der Nachfrage ist somit positiv. Bei den Normalen Gütern wird zudem nochmal zwischen Notwenidgen Gütern, Homothetischen Präferenzen und Luxusgütern unterschieden.
Bei Normalen Gütern wird untersucht, ob die Preiselastizität des Einkommens, größer, gleich oder kleiner eins ist.
Notwendige Güter
Die Nachfrage nach Notwendigen Gütern steigt unterproportional im Einkommen. Die Nachfrage steigt, wenn das Einkommen steigt um einen immer kleiner werdenden Wert an. Das heißt, dass die Nachfrage immer zunimmt, wenn das Einkommen steigt, jedoch um einen immer kleiner werdenden Wert.
Beispiel: Zucker ist für Bettina ein notwendiges Gut. Verdoppelt sich das Einkommen von ihr, fragt sie auch mehr Zucker nach, jedoch weniger als doppelt so viel. Bei einem Einkommen von 10 fragt sie beispielsweise 20 Einheiten von Zucker nach und bei einem Einkommen von 20 fragt sie nicht 40, sondern 30 Einheiten nach.
und
Die Steigung der Engelkurve ist positiv und zunehmend, da es sich bei der Engelkurve um die inverse Funktion handelt.
Homothetische Präferenzen
Die Nachfrage nach Gütern, die Homothetische Präferenzen aufweisen, steigt proportional im Einkommen. Verdoppelt sich das Einkommen/Budget, dann verdoppelt sich auch die nutzenmaximale Menge dieses Gutes.
Es muss gelten:
und
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Die Steigung der Engelkurve ist positiv und konstant.
Luxusgüter
Die Nachfrage nach Luxusgütern steigt überproportional im Einkommen. Das heißt die Nachfrage nach Luxusgütern steigt bei wachsendem Einkommen stärker an als das Einkommen selbst. Verdoppelt sich das Budget/Einkommen, ist die nutzenmaximale Nachfrage nach diesem Gut mehr als doppelt so groß.
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und
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Beispiel: Für Christian sind Autos Luxusgüter. Er hat ein Auto und nach dem sich sein Einkommen verdoppelt hat, kauft er sich zwei weitere und hat drei Autos.
Die Steigung der Engelkurve ist positiv und abnehmend, da es sich bei der Engelkurve um die inverse Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle x_1(E) }
Funktion handelt.
Welcher der drei Fälle vorliegt lässt sich am Verlauf der Engelkurve identifizieren.
Inferiore Güter
Die Nachfrage nach inferioren Gütern sinkt bei steigendem Einkommen und steigt, wenn das Einkommen sich reduziert. Die Einkommenselastizität der Nachfrage ist somit negativ.
Beispiel: Für Sabine ist das Discounter Brot ein inferiores Gut. Bei ihrem jetzigen Einkommen kauft sie recht viel Discounter Brot, um ihren täglichen Hunger zu stillen. Nach einer Lohnerhöhung hat sie mehr Geld zur Verfügung aber ihr Hunger ändert sich nicht. Statt noch mehr von dem Discounter Brot zu kaufen, das sie sowieso nicht essen würde, geht sie zu einem Bäcker, der täglich selbst backt und kauft dort ihr Brot. Obwohl sie mehr Geld zur Verfügung hat, kauft sie von einem Gut (Discounter Brot) weniger als vorher.
Güterart und Gesamteffekt
Der Einkommenseffekt hat bei Normalen Gütern in die gleiche Richtung wie der Substitutionseffekt. Steigt der Preis, ist der Substitutionseffekt negativ und der Einkommenseffekt auch. Der Gesamteffekt ist dementsprechend negativ.
Der Einkommenseffekt läuft bei Inferioren Gütern entgegengesetzt zum Substitutionseffekt. Das inferiore Gut wird teurer, deshalb ist der Substitutionseffekt negativ, weshalb das reale Einkommen sinkt. Die Nachfrage nach Inferioren Gütern steigt jedoch, wenn das Einkommen sinkt. Daher ist der Einkommenseffekt positiv. Der Gesamteffekt ist unklar. Ist der Einkommenseffekt betragsmäßig größer als der Substitutionseffekt, ist der Gesamteffekt positiv und es handelt sich um ein Inferiores Gut, das gleichzeitig ein Giffen Gut ist.
X ist ein normales Gut | X ist ein inferiores Gut | |
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px↑ | SE: X↓, EE: X↓, GE: X↓ | SE: X↓, EE: X↑, GE: ? |
py↑ | SE: X↑, EE: X↓, GE: ? | SE: X↑, EE: X↑, GE: X↑ |
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