Angebot
Definition
Das Angebot stellt die Relation zwischen der angebotenen Menge (Supply) und dem Preis (Price) dar. Der Preis bestimmt die maximale Menge, die die Produzenten zu dem Preis bereit sind anzubieten. Alternativ lässt sich der Preis auch als minimale Grenze verstehen, zu der eine bestimmte Menge von den Produzenten angeboten wird. Die Beziehung ist in der Regel positiv (d.h. je höher de Preis, desto mehr sind die Produzenten bereit anzubieten) und kann als Gleichung definiert werden:
Angebotsfunktion
Werden alle Anbieter/Produzenten im Markt nach ihrem minimalen Preis und der von ihnen dazu angebotenen Menge befragt und die Ergebnisse in ein Menge-Preis-Diagramm eingezeichnet, so erhält man eine erste Angebotsfunktion.
Der Einfachheit halber wird die Angebotskurve häufig als Gerade oder Kurve und nicht in der Treppenform dargestellt.
Individuelle Angebotsfunktion
Die individuelle Angebotsfunktion betrachtet das Verhältnis zwischen dem Preis und der angebotenen Menge eines einzelnen Unternehmens. Hierbei bestimmt die Kostenstruktur des Unternehmens den Verlauf der Angebotsfunktion. Die kurzfristige Angebotsfunktion besteht aus der Grenzkostenkurve oberhalb der durchschnittlichen variablen Kosten (siehe auch Betriebsminimum).
Es existiert ein minimaler Preis, ab dem Produzenten anfangen zu produzieren. Liegt der Marktpreis unter dem minimalen Preis, so würde es ökonomisch keinen Sinn ergeben zu produzieren und die angebotene Menge des Unternehmens beträgt null. Rechnerisch würde die angebotene Menge laut Angebotsfunktion häufig negativ sein.
Beispiel im perfekten Wettbewerb: Bei der Produktion von Mikro Lehrbüchern kostet es den Verlag 10€ das 20. Buch zu produzieren. In diesem Fall wäre der Preis für die 20 Lehrbücher 10€. Würde der Preis über den 10€ liegen, würden Gewinne entstehen und Mitbewerber würden einen Anreiz haben das Unternehmen zu unterbieten. Würde der Preis jedoch unter den 10€ liegen, würde das Unternehmen mit mindestens dem 20. Buch Verluste machen und daher gar nicht erst 20 Lehrbücher produzieren. Diese Betrachtung lässt sich nicht nur bei 20 Lehrbüchern, sondern bei einer beliebigen Anzahl an Lehrbüchern anstellen. Zusammen ergeben die Werte die individuelle Angebotsfunktion.
Ändert sich ein Inputpreis, z.B. Blätter Papier werden günstiger, hat dies einen Einfluss auf die Grenzkostenkurve und verschiebt auch die individuelle Angebotsfunktion (S -> S‘).
Aggregierte Angebotsfunktion
Die aggregierte Angebotsfunktion betrachtet das Angebot eines Gutes im kompletten Markt. Die aggregierte Angebotsfunktion summiert also die angebotene Menge aller im Markt produzierenden Unternehmen zu den jeweiligen Preisen auf. Die Funktion hängt somit von der Kostenstruktur der einzelnen Unternehmen und von der Anzahl der produzierenden Unternehmen ab.
Beispiel: Im Markt der Mikro Lehrbücher existieren zwei Verlage (Unternehmen). Bei einem festgeschriebenen Preis von 10€ bietet Verlag A 10 Lehrbücher und Verlag B 20 Lehrbücher an. Das aggregierte Angebot bei einem Preis von 10€ beträgt also 30 Lehrbücher.
Ähnlich zur aggregierten Nachfragefunktion gilt es die angebtene Menge aller Produzenten abhängig vom Preis, Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle Q_{S}(P) }
, unter der Betrachtung der jeweiligen minimalen Preise aufzusummieren, um die aggregierte Angebotsfunktion zu erlangen.
Rechenbeispiel:
Ein anderes Beispiel zeigt grafisch:
Angebotsfunktion und Nachfragefunktion
Im Schnittpunkt mit der Nachfragefunktion wird der Markt geräumt, also von einem Gut genauso viel nachgefragt, wie von ihm angeboten wird. Siehe hierfür auch Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb.
MC-Fragen