Substitutionseffekt, Einkommenseffekt und Gesamteffekt
Der Rückgang oder Anstieg von einem Preis wirkt sich auf die Konsumentscheidung aus. Hierbei lässt sich der Gesamteffekt, die Veränderung der Konsumentscheidung, in zwei Effekte aufgliedern: In den Substitutionseffekt und den Einkommenseffekt.
Der Substitutionseffekt
Der Substituionseffekt umfasst die Auswirkungen, die alleinig die Preisveränderung mit sich führt und hält dabei das reale Einkommen (Nach Slutsky) oder den Nutzen (Nach Hicks) konstant.
Beispiel: Ein Lebensmittel kostet 6€ und ein Kleidungsstück 2€. Aktuell gibt ein Konsument sein Budget vollständig aus. Würde der Konsument ein Lebensmittel mehr konsumieren wollen, so müsste er auf drei Kleidungsstücke verzichten. Ein Lebensmittel kostet so viel wie drei Kleidungstücke.
Kommt es nun zu einer Preissenkung der Lebensmittel, sodass eine Einheit nur noch 4€ kostet, so müsste der Konsument nur noch auf zwei Kleisungsstücke verzichten. Ein Lebensmittel kostet nun nur noch so viel wie zwei Kleisungsstücke. Relativ zu Lebensmitteln sind die Kleidungsstücke also günstiger geworden und relativ zu den Lebensmitteln die Kleidungsstücke teurer.
Der Substitutionseffekt besteht darin, dass Konsumenten das relativ teurer gewordene Gut mit dem relativ günstiger gewordenen Gut substituieren.
Der Einkommenseffekt
Der Einkommenseffekt umfasst die Änderung des Konsumverhaltens aufgrund der Veränderung der realen Kaufkraft. Hierbei bleiben die relativen Preise konstant.
Im Beispiel bedeutet das, dass durch die Veränderung des Lebensmittelpreises an Kaufkraft dazugewonnen wird. Da Lebensmittel günstiger werden kann der Konsument von seinem nominal gleich bleibenden Budget real mehr kaufen. Um den Effekt, der sich verändernden Preise zu ignorieren und lediglich den Effekt durch das Einkommen zu betrachten, wird das Preisverhältnis auf dem neuen Niveau konstant gehalten und sich der Sprung vom alten Punkt mit konstanter Kaufkraft (Nach Slutsky) oder vom konstanten alten Nutzen (Nach Hicks) zum neuen optimalen Konsumpunkt angeschaut. Ob der Einkommenseffekt positiv oder negativ ist hängt dmit zusammen, welche Art der Güter vorliegen.
Der Gesamteffekt
Der Gesamteffekt ist die Summe aus dem Substitutionseffekt und dem Einkommeneffekt (GE=SE+EE)
Der Gesamteffekt lässt sich in der Realität häufig als verändertes Konsumverhalten beobachten. Er beschreibt den Sprung vom optimalen Konsumpunkt vor der Preisveränderung zum optimalen Konsumpunkt nach der Preisänderung.
Nach Slutsky
Um die Aufgliederung des Gesamteffekts nach Slutsky zu betrachten soll uns ein Beipsiel mit einem Gut F und einem Gut C dienen. In unserem Beispiel wird das Gut F günstiger, die Budgetgerade dreht sich also nach außen. Vorher lag unser optimaler Konsumpunkt in A. Slutsky schaut sich in der Aufgliederung des Substituionseffekts die neue Budgetgerade an, um das neue Preisverhältnis (den Effekt den die neuen Preise haben) einzubeziehen. Hierbei verschiebt er nun die neue Budgetgerade parallel nach unten, die Steigung, also das neue Preisverhältnis verändert sich dabei nicht. Diese fiktive Budgetgerade wird durch den alten Konsumpunkt gezogen, da wir nun in der Budgetgeraden ein Budget haben, das die reale Kaufkraft konstant hält. Die neue Budgetgerade führt nun durch den Punkt A. Der Punkt A ist nun nichtmehr effizient. Es lässt sich ein neuer Punkt D finden, der auf einer Indifferenzkurve liegt, die de fiktive Budgetgerade tangiert. Der Sprung von A zu D ist der Substitutionseffekt. In der Differenz der beiden Konsumniveaus spielen nur die veränderten Preise und nicht das veränderte Einkommen eine Rolle.
Mathematisch lässt sich das wie folgt berechnen: , wobei der neue Preis von F ist.
Um den Effekt, den das veränderte Einkommen hat separat zu betrachten, nimmt Slutsky den Punkt D und schaut sich den Sprung zum neuen optimalen Konsumpunkt mit dem neuen Einkommen und dem neuen Preisverhältnis an (Punkt B). Da im Punkt D bereits auch das neue Preisverhältnis steckt, haben wir so den Effekt, den die Einkommenänderung mit sich führt.
Mathematisch lässt sich der Einkommenseffekt wie folgt berechnen: , wobei <math display="inline">
Der Gesamteffekt ist der Sprung von A zu B