IG-Farbengebäude: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Das '''IG Farbenhaus''' (auch ''I.G.-Farben-Haus'', ''IG Farben-Haus'' oder ''Poelzig-Ensemble'', früher auch ''IG-Farben-Gebäude'', ''IG-Farben-Komplex | + | Das '''IG Farbenhaus''' (auch ''I.G.-Farben-Haus'', ''IG Farben-Haus'' oder ''Poelzig-Ensemble'', früher auch ''IG-Farben-Gebäude'', ''IG-Farben-Komplex'', ''Farben Building'', von 1975 bis 1996 offiziell ''General Creighton W. Abrams Building'', seit 16. Juni 2009 offiziell ''Pölzig-Bau'', laut Plakette am Eingang jedoch ''IG–Hochhaus'') steht im Frankfurter Westend und beherbergt seit 2001 die Geisteswissenschaften der Goethe-Universität. |
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Das Gebäude wurde von Hans Poelzig entworfen und als Zentralverwaltung für die [http://de.wikipedia.org/wiki/IG_Farben IG Farben] von 1928 bis 1931 errichtet. Unter anderem deren Tochtergesellschaft war mit dem Vertrieb des Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B betraut, das in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zur industriellen Vernichtung von mehreren tausend Menschen führte. Nach Kriegsende zog die amerikanische Militärverwaltung dort ein. Mit dem Umzug der universität in das geschichsträchtige Gebäude, begann eine Diskussion um die Namensgebung desselbigen. Der ehemalige Universitätspräsident Werner Meißner hatte diesen Streit durch die Umbenennung des Gebäudes in „Poelzig-Ensemble“ und die für ihn damit verbundene "Reinwaschung von nationalsozialistischen Bezügen" ausgelöst. Studierende und Professor_innen forderten einen historischen Umgang mit dem Gebäude und der Beibehaltuing des Namens 'IG Farbenhaus' und wehrten sich gegen die Verschleierung der Vergangenheit durch das Unsichtbarmachen der Geschichte. Meißners Nachfolger Rudolf Steinberg hielt sich an den Beschluss der Gremien, dem Gebäude seinen Namen (IG Farbenhaus) zu lassen, setzte sich aber auch nie für einen einheitlichen Sprachgebrauch ein. Am 16. Juni 2009 lies der momentane Unipräsident Müller-Esterl das Gebäude in Pölzig-Bau umbenennen. | Das Gebäude wurde von Hans Poelzig entworfen und als Zentralverwaltung für die [http://de.wikipedia.org/wiki/IG_Farben IG Farben] von 1928 bis 1931 errichtet. Unter anderem deren Tochtergesellschaft war mit dem Vertrieb des Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B betraut, das in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zur industriellen Vernichtung von mehreren tausend Menschen führte. Nach Kriegsende zog die amerikanische Militärverwaltung dort ein. Mit dem Umzug der universität in das geschichsträchtige Gebäude, begann eine Diskussion um die Namensgebung desselbigen. Der ehemalige Universitätspräsident Werner Meißner hatte diesen Streit durch die Umbenennung des Gebäudes in „Poelzig-Ensemble“ und die für ihn damit verbundene "Reinwaschung von nationalsozialistischen Bezügen" ausgelöst. Studierende und Professor_innen forderten einen historischen Umgang mit dem Gebäude und der Beibehaltuing des Namens 'IG Farbenhaus' und wehrten sich gegen die Verschleierung der Vergangenheit durch das Unsichtbarmachen der Geschichte. Meißners Nachfolger Rudolf Steinberg hielt sich an den Beschluss der Gremien, dem Gebäude seinen Namen (IG Farbenhaus) zu lassen, setzte sich aber auch nie für einen einheitlichen Sprachgebrauch ein. Am 16. Juni 2009 lies der momentane Unipräsident Müller-Esterl das Gebäude in Pölzig-Bau umbenennen. |
Version vom 14. Juli 2010, 10:08 Uhr
Das IG Farbenhaus (auch I.G.-Farben-Haus, IG Farben-Haus oder Poelzig-Ensemble, früher auch IG-Farben-Gebäude, IG-Farben-Komplex, Farben Building, von 1975 bis 1996 offiziell General Creighton W. Abrams Building, seit 16. Juni 2009 offiziell Pölzig-Bau, laut Plakette am Eingang jedoch IG–Hochhaus) steht im Frankfurter Westend und beherbergt seit 2001 die Geisteswissenschaften der Goethe-Universität.
Das Gebäude wurde von Hans Poelzig entworfen und als Zentralverwaltung für die IG Farben von 1928 bis 1931 errichtet. Unter anderem deren Tochtergesellschaft war mit dem Vertrieb des Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B betraut, das in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zur industriellen Vernichtung von mehreren tausend Menschen führte. Nach Kriegsende zog die amerikanische Militärverwaltung dort ein. Mit dem Umzug der universität in das geschichsträchtige Gebäude, begann eine Diskussion um die Namensgebung desselbigen. Der ehemalige Universitätspräsident Werner Meißner hatte diesen Streit durch die Umbenennung des Gebäudes in „Poelzig-Ensemble“ und die für ihn damit verbundene "Reinwaschung von nationalsozialistischen Bezügen" ausgelöst. Studierende und Professor_innen forderten einen historischen Umgang mit dem Gebäude und der Beibehaltuing des Namens 'IG Farbenhaus' und wehrten sich gegen die Verschleierung der Vergangenheit durch das Unsichtbarmachen der Geschichte. Meißners Nachfolger Rudolf Steinberg hielt sich an den Beschluss der Gremien, dem Gebäude seinen Namen (IG Farbenhaus) zu lassen, setzte sich aber auch nie für einen einheitlichen Sprachgebrauch ein. Am 16. Juni 2009 lies der momentane Unipräsident Müller-Esterl das Gebäude in Pölzig-Bau umbenennen.