Felix Weil

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Lucio Felix José Weil wurde am 18. Februar 1898 in Buenos Aires als erster Sohn des Industriehändlers Hermann Weil und dessen Ehefrau Rosalie Weismann geboren. Er wuchs in seiner Kindheit unter wohlhabenden Verhältnissen auf , sein Vater selbst zählte zu dieser Zeit zu den einflussreichsten Getreidehändlern, was sich vor allem im Handel mit Argentinien zeigte. Ursprünglich stammte Hermann Weil aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus dem Badischen. Im Jahre 1890 machte er sich dann nach Argentinien auf, um als Vertreter eines Mannheimer Getreideunternehmen den Handel in Lateinamerika voran zu treiben. Nachdem es Hermann Weil schon im Geburtsjahr seines Sohnes in einer erstaunlich schnellen Zeit gelang, ein eigenes Weltunternehmen mit Millionenumsätzen auf die Beine zu stellen. Jedoch musste Weil Senior schon im Jahre 1907 Argentinien wieder verlassen, da ihm eine schwere Krankheit heimsuchte. Er und sein Sohn Felix ließen sich in Frankfurt nieder, wo er bis zu seinem Tode 1927 lebte. Bis zu seinem Tode zeigte sich Hermann Weil investierfreudig, so verwirklichte Hermann Weil durch seine Spenden erst den Bau des Institutes für Sozialforschung. Im Jahre der Ankunft in Deutschland 1907 besuchte Felix Weil das Frankfurter Goethe Gymnasium und absolvierte 1916 das Abitur. Im selben Jahr immatrikulierte sich er sich an der Frankfurter Universität für das Fach der Nationalökonomie. Nachdem Weil vor hatte, im Jahre 1920 unter Prof. R. Willbrandt in Tübingen zu promovieren, wurde ihm dies verweigert, da er wegen linksgerichteter Tätigkeiten aus Württemberg ausgewiesen wurde. Drei Jahre später gelang ihm dann unter Adolph Weber die Promotion unter dem Titel "Versuch einer begrifflichen Grundlegung nebst einer Kritik der Sozialierungspläne". Noch im gleichem Jahr nahm Felix Weil auch Käthe Bachert zur Frau. 1923 fand dann die "Erste Marxistische Arbeitswoche" statt, für jene Weil die finanziellen Mittel herstellte, jedoch auch selbst teilnahm. Im darauf folgenden Jahr wurde am 02. Juni das Institut für Sozialforschung feierlich eröffnet, welches von der Familie Weil sozusagen finanziell in das Leben gerufen wurde. Neben diesem Zentrum gründete Weil ebenfalls noch die "Marx- Engels- Archiv- Gesellschaft, zu deren Vorsitzenden er Friedrich Pollock und sich selbst ernannte. Im Jahre 1929 zog es Weil nach Berlin, wo er eine soziologisch geprägte Verlagsanstalt ins Leben rief. Zwei Jahre später folgte die Emigration nach Argentinien, wo er dann in seiner Heimat drei Jahre lang am College of Superior Studies Vorlesungen über Rationaliesierungs bzw. Steuermaßnahmen. 1935 folgte dann eine erneute Emigration, diesmal in die USA, wo er als Gastredner im Institut für Sozialforschung in New York Gehör fand. Nach verschiedenen Reisen on den folgenden Jahren rund um die Welt, entschied Weil, sich in den USA niederzulassen. Er wurde zum vollständigen Mitglied des International Institute of Social Research in New York, in jener Stadt, wo er dann 1944 sein Hauptwerk "The Argentine Riddle". Zum ersten Mal nach ca. 15 Jahren besucht Weil dann erst im Jahre 1951 die Wiedereröffnung des Institutes für Sozialforschung. Dennoch bleibt Weil den USA treu und kümmert sich ab den fünfziger Jahren um die kalifornische Kommunalpolitik. Im Jahre 1969 ging Weil dann widererwartend zurück nach Deutschland, diesmal verschlug es ihn nach Ramstein, wo er am Education Center der amerikanischen Luftwaffe Vorträge sowohl über politische, als auch steuerrechtliche Themen abhielt. Am 18. September 1975 stirbt Felix Weil in Denver.