Interview-Eckdaten

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In diesem Artikel werden Eckpunkte genannt, die in allen Interviews vorkommen sollten und mit denen die Interviews angereichert werden, wenn bestimmte Fragen, nach der Eingangsfrage nicht beantwortet wurden, so dass gezielt nachgefragt werden kann:


Allgemeine Fragen zum Werdegang:

  • 1. Wann ist der/diejenige nach Frankfurt gekommen: als Student oder als wiss. Mitarbeiter oder als Professor berufen worden?

Allgemein: die meisten der Interviewten sind nach 1971 als Professoren an die Uni-Frankfurt gekommen. Manche haben in Frankfurt studiert. Dann müssten diejenigen Daten und Fakten kennen, die die Rolle der Soziologie in Frankfurt geprägt haben.

  • Wie haben Sie die Sechziger Jahre wahrgenommen und wie hat sich die Studentenbewegung, die Hochschulreform ausgewirkt auf die eigenen Arbeiten, das Arbeiten am FB Gesellschaftswissenschaften?

Situation Ende der 1950er bis Ende der 1960er Jahre

allgemein: Die Gruppe der Soziologen war auf zwei verschiedene Fakultäten aufgeteilt.

Es gab die WiSo-Soziologen, an der Fakultät für Wirtschafts und Sozialwissenschaften wie zum Beispiel Julius Kraft, Walter Rüegg, Friedrich H. Tenbruck (persönlicher Assistent Horkheimers), Thomas Luckmann (1965 in Frankfurt), (siehe auch Friedrich H. Tenbruck Archiv) und Soziologen, die der Philosophischen Fakultät angehörten und waren auch dem Institut für Sozialforschung zugeordnet wie Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Ludwig von Friedeburg und Jürgen Habermas.

Beide Richtungen wurden ab 1971 in den neugegründeten Fb Gesellschaftswissenschaften integriert.

Die Prominenteren wie Habermas, Luckmann, Tenbruck, Zapf, verliessen die Fakultät.

Wie hat sich dies auf den neugegründeten Fachbereich Gesellschaftswissenschaften ausgewirkt? Die Lehramtsausbildung wurde dann noch zusätzlich dem Fb 03 zugeordnet.

Ist es durch die drei unterschiedlichen Gruppen zu entsprechenden Konflikten in dem Fachbereich gekommen? Auflösung der AfE = Abteilung f. Erziehungswissenschaften?

  • 2. Umstellung von Fakultäten auf Fbs, ab 71', Auflösung: war das eine Verbesserung oder Verschlechterung der Verhältnisse - heute Trend wieder zurück zu den kleineren Einheiten. Dies erfordert eine andere Qualifikation der Leitung als Wissenschaftsmanager. Zug in Richtung Zentralismus, der sich abzeichnet - Kritik?
  • 3. Die Lehrerausbildung kommt an die Universitäten, erziehungswissenschaftliches Grundstudium, alle Arten von Lehrern gleich, soziologische Lehrveranstaltung. Pädagogik, Soziologie dafür zuständig. Integration Lehrerausbildung in die Sozialwissenschaften

Generationswechsel in den Lehrerberufen ...

  • 4. Das Verhältnis Politikwissenschaften und Soziologie - wie waren am Anfang die Zahlenverhältnisse? Die Politologen konnten auf Kosten der Soziologen ihre Position verbessern -das muss in den Siebziger Jahren angefangen haben. Studiengänge sozialwissenschaftlicher Art, wann fängt das an zum Thema zu werden?

Vor Gründung des FBs gab es eine Politologieprofessur: Carlo Schmid, BDA, dann Irving Fetscher, es gab 4 soziologische Lehrstühle. Dies kann in Steinert, 2003 (Heinz Steinert (Hrsg.), Die (mindestens) zwei Sozialwissenschaften in Frankfurt und ihre Geschichte. Ein Symposion des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften aus Anlaß des 75-Jahre-Jubiläums der J.W. Goethe-Universität Frankfurt 11.-12. Dezember 1989, Frankfurt am Main 1990 (= Studientexte zur Sozialwissenschaft, Sonderband 3) Geschichte des Fbs.) nachgelesen werden.

  • 5. Nach 1968 Änderung der Hess. Hochschulgesetzes, Mitbestimmung, Professoren entmachtet, nicht mehr zentrale Gruppe, sondern wiss. Mitarbeiter, Studierende, nicht-wiss. Mitarbeiter dürfen mitbestimmen, die Professoren dürfen nicht überstimmt werden, können sich aber nicht durchsetzen, sondern müssen Koalitionen bilden.
  • Klage der Professoren beim BVG. Das Bundesverfassungsgericht verbot, dass Professoren in Ausbildung und Forschungsfragen überstimmt werden können, z.b an Berufungsverfahren darf nur derjenige abstimmen, der denselben akamdemischen Grad hat. Der Status der Professoren am Fb Gesellschaftswissenschaften war nicht so gut wie an anderen Universitäten. Die Reformen wurden durchgesetzt in der Zeit als Friedeburg hessischer Kultusminister(1969-1974) war. Hochschuldenkschriften. Habermas, Friedeburg. Denninger.

Ab den Siebzigern:

Spaltung der Professorenschaft in Mehrheitsfraktion und Minderheiten, marxistisch und bürgerlich (Hondrich, Puhle, Övermann?) -

Anfang der 1970er Jahren, ständige Konflikte mit der Universitätsleitung, extrem linke, liberale Reformer an der Spitze, der Fb03, der sich immer querstellte, Politologen, die sich heraushielten – entsprach dies der Situation am FB03?

  • 6. Einführung der neuen Studiengänge: Welche Rolle hatte der Diplomstudiengang für das professionelle Selbstverständnis, welche Hoffnungen und Erwartungen sind damit verbunden? Seit 1966 gemeinsame Studienordnung und Diplomstudiengang für politische Wissenschaften ab 1989.

Fragen:

Sind sie gerne nach Frankfurt gekommen? Waren sie für oder gegen das Frankfurter Modell?

Eigene Motive? Welche Rolle hat dies für ihre eigene Position gespielt?

Zusatzfragen:

Übergrosse Frankfurter Figuren, von Gruppe 1 – Denken Sie diese Figuren haben eine Rolle für das Selbstverständnis der Frankfurter Soziologie gespielt? Sehen sie eine bestimmte Tradition in Frankfurt? 1960er, 1970er Jahre. Welches waren die grossen Soziologen in Frankfurt? Hegel, Marx, seit wann werden Simmel und Weber ernstgenommen, Parsons – andere? Könnten Sie eine Ahnengalerie der Frankfurter Soziologie aufstellen?

Politische Wissenschaften

Verhältnis zur Ökonomie und Verhältnis Soziologie, Philosophie, Psychologie, Psychoanalyse und Sozialpsychologie


Gab es modische Verschiebungen, wie Themen und Bezugsautoren?