Prof. Dr. Jürgen Ritsert (Soziologie): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Professor em. Dr. Jürgen Ritsert'''
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Am 7. Juli 1935 wird Hans-Jürgen Ritsert als Sohn des Ingenieurs Hans-Wilhelm Ritsert und Eva geb. Jacobi in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Besuch der Volksschule im Stadtteil Nied, besucht Ritsert das Leibniz-Realgymnasium in Höchst. Im Jahr 1956 legt er die Reifeprüfung mit einer neusprachlichen Fächerkombination ab. Im Anschluss tritt Ritsert eine Lehre als Großhandelskaufmann bei der Fiat-Automobil AG an, die er im Frühjahr 1958 mit der Kaufmannsgehilfenprüfung abschließt.
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Im Sommer des gleichen Jahres beginnt Ritsert das Studium der Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/ Main, welches er im Jahre 1963 mit der Diplomprüfung abschließt. Unter anderem besucht Ritsert an der Universität Vorlesungen aus den Bereichen Soziologie, Philosophie, Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre und Öffentlichem Recht.
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1961 heiratet Jürgen Ritsert Margot Moeser,mit der er zwei Kinder hat (Claudia und Daniela).
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Seit März 1963 arbeitet Jürgen Ritsert als wissenschaftlicher Assistent von Professor Ludwig von Friedeburg am Institut für Soziologie an der Freien Universität in Berlin. Im April 1965 beginnt Ritsert seine Dissertation über Freiheitsantinomie und Handlungstheorie; seine mündliche Prüfung für die Promotion zum Dr. rer. pol. in den Fächern Soziologie, Betriebssoziologie, Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre und Philosophie absolviert er im Februar 1966 mit der Auszeichnung magna cum laude an der Freien Universität in Berlin.
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Von 1966 kehrt er zurück nach Frankfurt/ Main, wo er als wissenschaftlicher Assistent des Professors von Friedeburg bis 1968 an der Goethe-Universität tätig ist.
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Im April 1968 wird Jürgen Ritsert unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe zu einem Akademischen Rates zur Anstellung ernannt. An der Goethe-Universität erhält Ritsert zur gleichen Zeit den Lehrauftrag zur „Problemgeschichte der Soziologie“. Zwei Jahre später erfolgt die Berufung zum Akademischen Rat auf Lebenszeit. Im November 1971 ernennt ihn das Land Hessen zum Professor an einer Universität. Nach der Berufung primo et unico loco durch die philosophische Fakultät ist Ritsert als Professor für Soziologie am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität tätig.
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Forschungssemester legt Ritsert in den Jahren 1973/74 und 1976/77 ein, wobei er in seinem ersten Forschungssemester weiterhin 4 Semesterwochenstunden an der Universität lehrt.
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Im Juli 1978 wird er durch das Land Hessen zum Professor ernannt.
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Bereits im Wintersemester 1980/81 wird Ritsert ein erneutes Forschungssemester genehmigt. Im Sommersemester 1982, sowie im darauffolgenden Wintersemester wird Ritsert aufgrund seiner Mitarbeit an dem DFG-Projekt „Sozialgeschichte der Soziologie und Sozialphilosophie“ beurlaubt. Es folgt im Wintersemester 1984/85 eine weitere Freistellung von der Lehrtätigkeit. Zum weiteren Verfassen neuer Schriften erhält er ferner in den Wintersemestern 1993/94 und 1997/98 Forschungssemester. Mit Ende des Wintersemesters 1998/99 geht Prof. Dr. Jürgen Ritsert in den wohlverdienten Ruhestand, lehrt jedoch als Emeritus weiter freiwillig am Fachbereich.
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Ritsert selbst sieht seine Arbeitsschwerpunkte im Bereich der Wissenschaftstheorie der Sozialwissenschaften, den Theorien gesamtwirtschaftlicher Struktur und Entwicklung, sowie der Sozialphilosophie und der empirischen Ideologiekritik.
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wurde am 7.Juli 1935 in Frankfurt am Main geboren. Sein Abitur besteht er 1956. Es folgt eine kaufmännische Lehre, die er 1958 abschließt. Im Anschluss beginnt er sein Studium der Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main. 1961 heiratet Jürgen Ritsert Margot Moeser,mit der er zwei Kinder hat (Claudia und Daniela). 1963 schließt er sein Studium zum '''Diplomsoziologen''' ab und wird Assistent von Prof. Dr. Ludwig von Friedeburg an der '''FU Berlin''' (1963-1966). 1966 promoviert Ritsert zum Dr. rer. pol. an der Freien Universität in Berlin. Ab 1966 '''Akademischer Rat''' in Frankfurt. Ab 1971 nach der Berufung primo et unico loco durch die philosophische Fakultät. '''Professor für Soziologie''' am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe Universität. Im Jahr 2000 wird Dr. Jürgen Ritsert pensioniert, lehrt jedoch als '''Emeritus''' weiter freiwillig am Fachbereich.
 
  
  
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*Bestimmung und Selbstbestimmung. Über Grundzüge des Freiheitsbegriffes, Merus-Verlag, Hamburg 2007.
 
*Bestimmung und Selbstbestimmung. Über Grundzüge des Freiheitsbegriffes, Merus-Verlag, Hamburg 2007.
  
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Version vom 21. September 2007, 16:56 Uhr

Professor Dr. Jürgen Ritsert

Am 7. Juli 1935 wird Hans-Jürgen Ritsert als Sohn des Ingenieurs Hans-Wilhelm Ritsert und Eva geb. Jacobi in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Besuch der Volksschule im Stadtteil Nied, besucht Ritsert das Leibniz-Realgymnasium in Höchst. Im Jahr 1956 legt er die Reifeprüfung mit einer neusprachlichen Fächerkombination ab. Im Anschluss tritt Ritsert eine Lehre als Großhandelskaufmann bei der Fiat-Automobil AG an, die er im Frühjahr 1958 mit der Kaufmannsgehilfenprüfung abschließt.

Im Sommer des gleichen Jahres beginnt Ritsert das Studium der Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/ Main, welches er im Jahre 1963 mit der Diplomprüfung abschließt. Unter anderem besucht Ritsert an der Universität Vorlesungen aus den Bereichen Soziologie, Philosophie, Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre und Öffentlichem Recht.

1961 heiratet Jürgen Ritsert Margot Moeser,mit der er zwei Kinder hat (Claudia und Daniela).

Seit März 1963 arbeitet Jürgen Ritsert als wissenschaftlicher Assistent von Professor Ludwig von Friedeburg am Institut für Soziologie an der Freien Universität in Berlin. Im April 1965 beginnt Ritsert seine Dissertation über Freiheitsantinomie und Handlungstheorie; seine mündliche Prüfung für die Promotion zum Dr. rer. pol. in den Fächern Soziologie, Betriebssoziologie, Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre und Philosophie absolviert er im Februar 1966 mit der Auszeichnung magna cum laude an der Freien Universität in Berlin. Von 1966 kehrt er zurück nach Frankfurt/ Main, wo er als wissenschaftlicher Assistent des Professors von Friedeburg bis 1968 an der Goethe-Universität tätig ist.

Im April 1968 wird Jürgen Ritsert unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe zu einem Akademischen Rates zur Anstellung ernannt. An der Goethe-Universität erhält Ritsert zur gleichen Zeit den Lehrauftrag zur „Problemgeschichte der Soziologie“. Zwei Jahre später erfolgt die Berufung zum Akademischen Rat auf Lebenszeit. Im November 1971 ernennt ihn das Land Hessen zum Professor an einer Universität. Nach der Berufung primo et unico loco durch die philosophische Fakultät ist Ritsert als Professor für Soziologie am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität tätig.

Forschungssemester legt Ritsert in den Jahren 1973/74 und 1976/77 ein, wobei er in seinem ersten Forschungssemester weiterhin 4 Semesterwochenstunden an der Universität lehrt. Im Juli 1978 wird er durch das Land Hessen zum Professor ernannt.

Bereits im Wintersemester 1980/81 wird Ritsert ein erneutes Forschungssemester genehmigt. Im Sommersemester 1982, sowie im darauffolgenden Wintersemester wird Ritsert aufgrund seiner Mitarbeit an dem DFG-Projekt „Sozialgeschichte der Soziologie und Sozialphilosophie“ beurlaubt. Es folgt im Wintersemester 1984/85 eine weitere Freistellung von der Lehrtätigkeit. Zum weiteren Verfassen neuer Schriften erhält er ferner in den Wintersemestern 1993/94 und 1997/98 Forschungssemester. Mit Ende des Wintersemesters 1998/99 geht Prof. Dr. Jürgen Ritsert in den wohlverdienten Ruhestand, lehrt jedoch als Emeritus weiter freiwillig am Fachbereich.

Ritsert selbst sieht seine Arbeitsschwerpunkte im Bereich der Wissenschaftstheorie der Sozialwissenschaften, den Theorien gesamtwirtschaftlicher Struktur und Entwicklung, sowie der Sozialphilosophie und der empirischen Ideologiekritik.




Einige der zahlreichen Publikationen:


  • v. Friedeburg/Horlemann/Hübner/Kadritzke/Ritsert/Schumm (Hg.): Freie Universität und politisches Potential der Studenten, Luchterhand Verlag, Neuwied/Berlin 1968.
  • Die autoritäre Wissenschaft - Technischer Fortschritt als sozialer Rückschritt, in: G. Hartfiel (Hg.): Die autoritäre Gesellschaft, Westdeutscher Verlag, Köln/Opladen 1969.
  • Gründe und Ursachen gesellschaftlichen Handelns (Hg.), Campus Verlag, Frankfurt/New York 1975.
  • J. Ritsert/H. Brunkhorst: Theorie, Interesse, Forschungsstrategien - Probleme kritischer Sozialforschung, Campus Verlag, Frankfurt/New York 1978.
  • Braucht die Soziologie noch den Begriff der Klasse? - Über Webers Klassentheorie und neuere Versuche, sie loszuwerden. Leviathan - Zeit­schrift für Sozialwissenschaften, 15 (1987), S. 4 ff.
  • Der Kampf um das Surplusprodukt - Einführung in den klassischen Klassenbegriff, Campus Verlag, Frankfurt/New York 1988.
  • Das Bellen des toten Hundes - Über Hegelsche Argumentationsfiguren im sozialwissenschaftlichen Kontext, Campus Verlag, Frankfurt/New York 1988.
  • Über die Aeronautik von Heißluftballons - Neue Unübersichtlichkeit in der Soziologie oder neue Ungleichheit in der Gesellschaft?, Studientexte zur Sozialwissenschaft; Sonderband 2, Frankfurt/M 1988.
  • Subjekt und Person - Zur Philosophie der Anerkennung und zur Soziologie des Individuums, Studientexte zur Sozialwissenschaft; Sonderband 6, Frankfurt/M 1992.
  • Gerechtigkeit und Gleichheit, Reihe: "Einstiege - Grundbegriffe der Sozialphilosophie und Gesellschaftstheorie" im Verlag Westfälisches Dampfboot, Band 1, Münster 1997.
  • Gesellschaft. Eine unergründlicher Grundbegriff der Soziologie, Campus Verlag Frankfurt/M 2000.
  • Soziologie des Individuums. Eine Einführung, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2001.
  • Sozialphilosophie und Gesellschaftstheorie, Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2004.
  • Denkweisen und Grundbegriffe der Soziologie, 15. Auflage, Campus Verlag, Frankfurt/New York 2004.
  • Das Prinzip der Dialektik. Studien über strikte Antinomie und kritische Theorie (zusammen mit Heiko Knoll), Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2006.
  • Bestimmung und Selbstbestimmung. Über Grundzüge des Freiheitsbegriffes, Merus-Verlag, Hamburg 2007.

JuliaSteinecker