Mannheims Studenten und Norbert Elias: Unterschied zwischen den Versionen

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==Mannheims Studenten in der Galaxis der Frankfurter Soziologie==
  
Als Arbeit zur Geschichte der Institutionalisierung der Forschung und Lehre an der Universität Frankfurt und im besonderen, als Arbeit zur Geschichte des Seminars für Soziologie Karl Mannheims, möchte ich in dieser Arbeit der Frage nachgehen, welche Gruende dazu geführt haben, dass sich einige der Studentinnen und Studenten  Mannheims, aktiv der Soziologie in der Form zugewendet haben, wie sie von Karl Mannheim vertreten wurde.
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Als Arbeit zur Geschichte der Institutionalisierung der Forschung und Lehre an der Universität Frankfurt und im besonderen, als Arbeit zur Geschichte des Seminars für Soziologie Karl Mannheims, möchte ich in dieser Arbeit der Frage nachgehen, welche Gruende dazu geführt haben, dass sich einige der Studentinnen und Studenten  Mannheims, aktiv der Soziologie in der Form zugewendet haben, wie sie von Karl Mannheim vertreten wurde.
  
 
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Wilhelm Carle ist als Sohn eines Bauunternehmers am 06.09.1887 in New York geboren. Seine Abitur hat er als Externer in 1929 belegt, obwohl er sein Studium schon WS 1919 an der Universitaet Frankfurt begonnen hat. 1921/22 hat er ein Semester in Berlin verbracht und seit dem SS 1929 wieder in Frankfurt sein Studium fortgesetzt. In Frankfurt hat er erstmal Medizin studiert, aber den Lebensberuf Redakteur angestrebt.Den Ersten Weltkrieg hat er an der Westfront erlebt. Vorher war er bei Handels- und Industriefirmen taetig. Nach dem Krieg ist er durch seine journalistische Taetigkeit nach Oesterreich, Ungarn, der Schweiz, Italien, Frankreich, Holland, England und Sowjetrussland gereist. Im Lebenslauf zu seiner Dissertation "Weltanschaung und Presse. Eine Untersuchung an zehn Tages-Zeitungen. Als Beitrag zu einer kuenftigen Soziologie der Presse.", die unter Betreuung von Karl Mannheim im Soziologischen Seminar entstanden ist, erwaeht er als seine Lehrer die Professoren Gelb, Schumann, Tillich, Wertheimer, Oppenheimer, Salomon, Mannheim und Horkheimer, der zusammen mit Mannheim die Promotion begleitet hat.
 
  
Margarete Freudenthal
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[[Hans Gerth]]
  
Margarete Freudenthal wurde am 15. August in Speyer am Rhein geboren. Sie hat sechs Semester Volkswirtschaftslehre, Rechtswissenschft, Geschichte und Philosophie an den Universitaeten Freiburg, Frankfurt und Berlin studiert. Nach Ausbruch der Ersten Weltkrieg hat sie ihr Studium unterbrochen und einen Hilfskraftkurs in der Krankenpflege absolviert. Sie war im Bahnhofsdienst bei Truppen-und Verwundetentransporten taetig. Sie besuchte die Kollegien, Seminare und Uebungen von Meinecke, Rickert, Pohle, Arndt, Freudenthal, Giese, Herkner, Sering, Jastrow, Triepel, Anschuetz, Troeltsch, Hintze und von Harnack. Sie war mit Berthold Freudenthal, der Professor fuer Strafrecht, Strafprozessrecht und oeffentliches Recht in Frankfurt war und 1929 starb, verheiratet. 1930 hat sie mit dem Studium der Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Geschichte in Frankfurt gegonnen. Ihre Arbeit " Gestaltwandel der staetischen buergerlichen und proletarischen Hauswirtschft unter besonderer Beruecksichtigung des Typenwandels der Frau und der Familie von 1760 bis zur Gegenwart" wurde unter der Leitung und Foerderung  von Karl Mannheim begonnen und bei [[Heinz Marr]] eingereicht.
 
  
Hans Gerth
 
  
Hans Gerth ist am 24.04.1908 in Kassel geboren. In Frankfurt hat er sein Studium im Mai 1930 begonnen und die Faecher Philosophie, Soziologie studiert und den Beruf eines Politikers angestrebt. Bei Mannheim hat er schon in Heidelberg studiert. Nach der Zweiten Weltkrieg ist er kurz nach Frankfurt wieder gekommen.
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[[Gisele Freund|Gisèle Freund]]
  
Gisela Freund
 
  
 
==Die Doktorarbeiten==
 
==Die Doktorarbeiten==

Aktuelle Version vom 21. Februar 2008, 12:02 Uhr

Mannheims Studenten in der Galaxis der Frankfurter Soziologie

Als Arbeit zur Geschichte der Institutionalisierung der Forschung und Lehre an der Universität Frankfurt und im besonderen, als Arbeit zur Geschichte des Seminars für Soziologie Karl Mannheims, möchte ich in dieser Arbeit der Frage nachgehen, welche Gruende dazu geführt haben, dass sich einige der Studentinnen und Studenten Mannheims, aktiv der Soziologie in der Form zugewendet haben, wie sie von Karl Mannheim vertreten wurde.

Mannheims Studenten

Wilhelm Carlé


Carle Sterbedatum Freudenthal Geburts und Sterbedatum


Margarete Freudenthal


Hans Gerth


Gisèle Freund


Die Doktorarbeiten

Karl Mannheim

In einem Brief an Nina Rubinstein, der ohne Datum ist und vermutlich aus 1933 ist, schreibt Mannheim, dass er "nichts Sicheres in der Angelegenheiten der Dissertationen wusste" und weiter "Mein Rat ist also: Arbeit abschliessen, Semesteranfang abzuwarten und dort abzuliefern, wo es eben geht."

Norbert Elias als Assistent von Karl Mannheim

Was Norbert Elias zur Soziologie trieb, war einerseits sein interdisziplinäres Interesse – er hat Philosophie, Germanistik, Medizin und Psychologie studiert und sein erkenntnistheoretisches Interesse, das der Titel seiner nicht veroeffentlichen philosophischen Habilitationschrift „Idee und Individuum. Eine kritische Untersuchung zum Begriff der Geschichte“ erkennen lässt. Der am 22. Juni 1897 in Breslau als einziges Kind wohlhabender deutsch-jüdischer Eltern geborene Elias wurde nach der Habilitation für zwei Jahre zwischen 1923/24 und 1925/26 zunächst Kaufmann, „ da das väterliche Vermögen in der Inflationszeit zum großen Teil verloren gegangen war“(Lebenslauf von Elias, Uni-Archiv). Obwohl er sich im Sommersemester 1919 in Heidelberg Seminare außer seinem schon während des Militärdienstes in Breslau begonnen Medizinstudium anhörte, vor allem aber die Professoren Rickert, Drisch und Jaspers, ging er erst nach seiner kaufmännischen Tätigkeit in einer Bresauer Eisenwarenfabrik nach Heidelberg, um über zwei grosse Arbeiten zu forschen: Zum einen über die soziologische Geschichte des menschlichen Bewusstseins und zum anderen über die Entstehung der modernen Naturwissenschaften. Beide Arbeiten sind aufgrund mangelnder finanzieller Unterstützung durch „die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft“ unveröffentlicht geblieben. Während seines zweiten Studien- und Forschungsaufenthalt in Heidelberg beginnt das Arbeitsverhältnis zwischen Norbert Elias und dem Privatdozenten Karl Mannheim an.

Schon vor Beginn seiner Lehrtätigkeit an der Universität Frankfurt stellte der als Nachfolger von Franz Oppenheimer berufene Karl Mannheim in einem Brief an den Kurator Rietzler finanzielle Forderungen fuer den Aufbau seines soziologischen Seminars. Norbert Elias bekam eine Assistentestelle als ausserplanmässiger Assistent. Die planmaessige Assistentenstelle bekam Gottfried Salomon-Delatour, Norbert Elias war jedoch der Assistent, der von Karl Mannheim vorgeschlagen wurde um die zahlreichen Doktorarbeiten zu betreuen und Mannheim in den Einfuehrungs-, Doktoranden-, und Fortgeschrittenen Seminaren zu unterstützen. Die Sommerferien verbrachte Elias in Paris um Material für seine Habilitationsarbeit „Der hoefische Mensch“ im Fach Soziologie zu sammeln. 1930


1. Mai 1930

ausserplanmaessiger Assistent am soziologischen Seminar der Universität Frankfurt am Main gegen die übliche ausserplanmässige Assistentenvergütung von 315 RM und Beschaeftigungszeit bis Ende April 1932; Aufgaben: Studienberatung und Mitarbeit an den Einfühungskursen [bearbeiten] 1932

4. April 1932

auf Antrag vom Direktor des Soziologischen Seminars Karl Mannheim wird die Beschäftigungszeit als ausserplanmässiger Assistent bis zum 30. April 1934 verlängert; Aufgaben: Studienberatung, Mitarbeit an den Einführungskursen, Verwaltungsaufgaben, Ausbau und Instandhaltung der Bibliothek und Leitung der bibliographischen Arbeitsgemeinschaft


13. Juni 1932 Elias schreibt einen Brief an Nina Rubinstein, in der er sagt, dass er und Mannnheim einigt sind, dass Rubinstein in seiner Arbeit sich nur auf die französische Emigration beschraenken kann und ihr Hinweise gibt.


18. Februar 1933

Zulassung zur Habilitation für das Fach der Soziologie mit der Arbeit „Der höfische Mensch“, ein Beitrag zur Soziologie des Hofes, der höfischen Gesellschaft und des absoluten Königtums


7. März 1933

Zulassung als Privatdozent der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt a.M.

Norbert Elias als Gastprofessor in Frankfurt

SS 1977

Während der Gastprofessur in Bochum hält Norbert Elias an der Universität Frankfurt a. M. Vorlesungen über „Soziologie-Marxismus-Psychoanalyse im Lichte der Zivilisationstheorie“, Kolloquium und Vorlesung, Mo abends n.V. und Di 14-15.30 Uhr.

13. Juni 1932 Elias schreibt einen Brief an Nina Rubinstein, in der er sagt, dass er und Mannnheim einigt sind, dass Rubinstein in seiner Arbeit sich nur auf die französische Emigration beschraenken kann und ihr Hinweise gibt.

1954- Elias schreibt an Max Horkheimer wegen der Entschädigungsverfahren. Horkheimer hat nie beantwortet. Adorno hat sich mit der Sache beschaeftigt und auch sein Gutachten gegeben.

1977-1978 Während seiner Gastprofessur in Frankfurt wollte Elias nicht nur Vorlesungen halten, sondern auch ein Seminar anbieten, hatte aber keinen Assistent. Nach Frankfurt wurde er vermutlich von Eike Hennig eingeladen.

1978- Das Gebäude, in dem das Kolloqium von Elias stattfand, wurde geschlossen und er hat sich an Ludwig Friedeburg gewendet, ob er einen Raum im IfS für seine Veranstaltung bekommen könnte. Friedeburg lehnt seine Anfrage ab, mit dem Grund, dass das Institute keinen staendigen Hausmeister hat, der Monntags so spät Abends die Tür zuschliessen könnte.

19-20 Mai 1978- Elias haelt einen Vortrag „ Ist eine nicht-utopische Humanisierung von Menschen möglich?“ auf den 5. Römmerberggeschpräche „Humanisierung und Utopie“, auf die Foucault und Bergmann eingeladen waren, aber nicht teilgenommen haben. „Die Frankfurter“ Ludwig Friedeburg hat einen Vortrag über „Was ist utopisch an humaner Schule?“ gehalten, Iring Fletscher über „Die Gefahr der Fantasielösigkeit und das Argument des Utopismus“, Rudolf Wiethölter über „Radikale Vereinfachung-zur grossen Koalition in humaner Utopien“

23.10.1989- In einem Brief an Nina Rubinstein schreibt Elias "Ich errinere mich noch gut daran, dass wir manchmal ueber Ihre Arbeit miteinander sprachen." Und weiter" Und was Sie erleben ist das normale Verfahren der Frankfurter Universitaet, eine Art von Wierdergutmachung." ueber ihre spaetere Promotion.


Links

Nachlass Norbert Elias [1]

Nachlass Nina Rubinstein [2]

Interview mit Toni Oelsner [3]