Helke Sander: Unterschied zwischen den Versionen

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Von 1966-69 studierte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Sanders' filmisches Schaffen ist untrennbar mit ihrem feministischem Engagement verbunden. 1968 gründete sie zusammen mit anderen Frauen den Aktionsrat zu Befreiung der Frauen. Als dessen Vertreterin hielt sie bei der Delegiertenkonferenz des SDS im September 1968 eine Rede, die von den männlichen Genossen mit Gejohle aufgenommen wurde. Darauf folgte ihr berühmter Tomatenwurf, der als Auftakt der Frauenbewegung in der BRD gilt. Gemeinsam mit Claudia von Aleman organisierte sie das 'Erste internationale Frauenfilmseminar', das 1973 in Berlin stattfand. 1974 gründet sie die Zeitschrift Frauen und Film (Zeitschrift), die erste feministische Filmzeitschrift in Europa, die sie bis 1981 herausgab. Ihr Film Redupers. die allseits reduzierte Persönlichkeit zählt zu den wichtigsten feministischen Filmen der 70er Jahre. Sehr umstritten war ihr Film BeFreier und BeFreite (1992) über die von Soldaten der Roten Armee begangenen Vergewaltigungen.
 
Von 1966-69 studierte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Sanders' filmisches Schaffen ist untrennbar mit ihrem feministischem Engagement verbunden. 1968 gründete sie zusammen mit anderen Frauen den Aktionsrat zu Befreiung der Frauen. Als dessen Vertreterin hielt sie bei der Delegiertenkonferenz des SDS im September 1968 eine Rede, die von den männlichen Genossen mit Gejohle aufgenommen wurde. Darauf folgte ihr berühmter Tomatenwurf, der als Auftakt der Frauenbewegung in der BRD gilt. Gemeinsam mit Claudia von Aleman organisierte sie das 'Erste internationale Frauenfilmseminar', das 1973 in Berlin stattfand. 1974 gründet sie die Zeitschrift Frauen und Film (Zeitschrift), die erste feministische Filmzeitschrift in Europa, die sie bis 1981 herausgab. Ihr Film Redupers. die allseits reduzierte Persönlichkeit zählt zu den wichtigsten feministischen Filmen der 70er Jahre. Sehr umstritten war ihr Film BeFreier und BeFreite (1992) über die von Soldaten der Roten Armee begangenen Vergewaltigungen.
  
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2. erweiterte und überarbeitete Aufl.: Berlin: Roter Stern 1974
 
2. erweiterte und überarbeitete Aufl.: Berlin: Roter Stern 1974
 
Auszüge in: Marielouise Janssen-Jurreit: Frauen und Sexualmoral, Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1986, S. 320-327
 
Auszüge in: Marielouise Janssen-Jurreit: Frauen und Sexualmoral, Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1986, S. 320-327
 
 
  
 
== Schriften ==
 
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Version vom 21. Februar 2008, 15:34 Uhr

Helke Sander aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche Helke Sander (* 31. Januar 1937 in Berlin) ist eine deutsche feministische Filmemacherin und Autorin.

Nach dem Abitur besuchte sie eine Schauspielschule in Hamburg. Nach ihrer Heirat mit dem finnischen Schriftsteller Markku Lahtela arbeitete sie als Regisseurin am finnischen Arbeitertheater und für das finnische Fernsehen. 1959 kam ihr Sohn Silvo zur Welt. 1965 kehrte Sander nach Berlin zurück.

Von 1966-69 studierte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Sanders' filmisches Schaffen ist untrennbar mit ihrem feministischem Engagement verbunden. 1968 gründete sie zusammen mit anderen Frauen den Aktionsrat zu Befreiung der Frauen. Als dessen Vertreterin hielt sie bei der Delegiertenkonferenz des SDS im September 1968 eine Rede, die von den männlichen Genossen mit Gejohle aufgenommen wurde. Darauf folgte ihr berühmter Tomatenwurf, der als Auftakt der Frauenbewegung in der BRD gilt. Gemeinsam mit Claudia von Aleman organisierte sie das 'Erste internationale Frauenfilmseminar', das 1973 in Berlin stattfand. 1974 gründet sie die Zeitschrift Frauen und Film (Zeitschrift), die erste feministische Filmzeitschrift in Europa, die sie bis 1981 herausgab. Ihr Film Redupers. die allseits reduzierte Persönlichkeit zählt zu den wichtigsten feministischen Filmen der 70er Jahre. Sehr umstritten war ihr Film BeFreier und BeFreite (1992) über die von Soldaten der Roten Armee begangenen Vergewaltigungen.

Reden

Nicht in der imdb aufgeführt ist der Dokumentarfilm "Brecht die Macht der Manipulateure!" über die Kampagne der Studentenbewegung gegen den Springerkonzern, den Helke Sander 1967/68 für das finnische Fernsehen drehte. Rede des Aktionsrates zur Befreiung der Frauen Gehalten bei der 23. Delegiertenkonferenz des SDS im September 1968 in Frankfurt In: Frauenjahrbuch 1. Frankfurt/M. 1975, S. 10-15

Reprint in: Eckhard Siepmann (Red.): Heiß und Kalt: Die Jahre 1944-1969. Berlin: Elefanten Press 1986, S. 624-627. – In: Hilke Schlaeger (Hg.): Mein Kopf gehört mir. Zwanzig Jahre Frauenbewegung. München: Frauenoffensive 1988, S. 12-22 – In: Ann Anders (Hg.): Autonome Frauen. Schlüsseltexte der Neuen Frauenbewegung seit 1968. Frankfurt /M.: Athenäum 1988, S. 39-47 – In: Renate Fischetti: Das neue Kino. Acht Porträts von deutschen Regisseurinnen. Dülmen-Hiddingsel: tende 1992, S. 60-67. – In: Anne Conrad / Kerstin Michalik (Hg.): Quellen zur Geschichte der Frauen, Band 3: Neuzeit. Stuttgart: Reclam 1999, S. 358-368

Englische Übersetzung (Auszug): "Speech by the Action Council for Women’s Liberation". In: Jump Cut, 1987, Nr. 27. – In: Edith Hoshino Altbach, Jeanette Clausen, Dagmar Schultz, Naomi Stephen (Hg.): German Feminism: Readings in Politics and Literature. Albany, NY: State University of New York Press 1984, S. 307-310

Selbstverständnis des Aktionsrates zur Befreiung der Frau (Berlin) und Arbeitspapier (zusammen mit Ludmilla Müller) in: Diagnosen (Frankfurt a.M.), 1968, H. 6, S. 20-26. – In: Bärbel Becker (Hg.): Unbekannte Wesen. Frauen in den sechziger Jahren. Berlin: Elefanten Press 1987, S. 83 ff.

Der SDS – Ein aufgeblasener konterrevolutionärer Hefeteig Flugblatt Dezember 1968 In: Hermann L. Gremliza (Hg.): 30 Jahre Konkret. Hamburg: Konkret-Literatur-Verlag 1987, S. 122

Projekt Betriebskindergarten In: Rote Presse Konferenz, Nr. 27/28, August 1969, S. 19-23 Englische Übersetzung: "Project Company Kindergarten". In: Radical America (Madison, Wis.), 1970, Nr. 2, S. 70-78. – In: Edith Hoshino Altbach (Hg.): From Feminism to Liberation. Cambridge, MA: Schenkman 1971, S. 231-240

Frauenhandbuch Nr. 1, Abtreibung und Verhütungsmittel Von der Frauengruppe ”Brot und Rosen” (Mitherausgeberin), 1. Aufl., Berlin: Selbstverlag 1972 2. erweiterte und überarbeitete Aufl.: Berlin: Roter Stern 1974 Auszüge in: Marielouise Janssen-Jurreit: Frauen und Sexualmoral, Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1986, S. 320-327

Schriften

Die Geschichten der drei Damen K., München : Frauenbuchverlag, ISBN 3-88897-123-3

Oh Lucy : Erzählung, 2. Aufl., München : Kunstmann, 1991 ISBN 3-88897-044-X


Sekundärliteratur

Helke Sander : mit den Füßen auf der Erde, mit dem Kopf in den Wolken, [Hrsg.:] Freunde der Deutschen Kinemathek e.V. [Red.: Michael Töteberg], Berlin : Freunde der Dt. Kinemathek, 2003 Reihe: Kinemathek Nr. 97, ISBN 3-927876-21-6