Hans Gerth: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Hans Heinrich Gerth studierte in Heidelberg bei Karl Jaspers, Emil Lederer, Alfred Weber und besonders Karl Mannheim. Später waren Paul Tillich und Adolph Löwe seine akademischer Lehrer an der Universität Frankfurt am Main. Das Studienjahr 1929/30 verbrachte er an der London School of Economics. Nach seiner Frankfurter Promotion[1] 1933 wurde er Forschungsassistent von Rudolf Heberle an der Universität Kiel. Anschließend war er bis 1937 als Journalist tätig, unter anderem als Berlin-Korrespondent der Chicago Daily News. Gerth emigrierte 1938 über Großbritannien in die USA. | ||
+ | Bis 1940 lehrte er als Assistenz-Professor Soziologie an der University of Illinois, anschließend erst ebenfalls als Assistenz-Professor und seit 1947 als Professor an der University of Wisconsin. Während dieser Jahre widmete er sich intensiv der Übersetzung der Werke von Max Weber. In den USA arbeitete Gerth eng mit C. Wright Mills zusammen, der anfangs sein Student gewesen war. 1971 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er bis 1975 Professor für Soziologie an der Universität Frankfurt am Main war. | ||
+ | Gerth war Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. | ||
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+ | ↑ Die von formalen Schwierigkeiten begleitet war, weil Karl Mannheim und seine übrigen akademischen Lehrer bereits "beurlaubt" und zum Teil schon emigriert waren. Die Promotion wurde nur über einen Sonderantrag beim Universitätsrektor möglich. Eine wissenschaftliche Laufbahn war für Gerth im nationalsozialistischen Deutschland aber nicht mehr möglich. Vgl. Ruth Meyer: Hans Gerth † (24.4.1908-29.12.1978), in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 32. Jahrgang, 1980, S. 195. | ||
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*[[Zur Soziologie des deutschen Frühliberalismus. Benzenberg und Buchholz. Zwei Vertreter frühbürgerlichen Denkens.]] | *[[Zur Soziologie des deutschen Frühliberalismus. Benzenberg und Buchholz. Zwei Vertreter frühbürgerlichen Denkens.]] |
Aktuelle Version vom 20. September 2010, 12:23 Uhr
Hans Heinrich Gerth (* 24. April 1908 in Kassel; † 29. Dezember 1978 in Glashütten, Taunus) war ein US-amerikanischer Soziologe deutscher Herkunft.
Leben und Wirken
Hans Heinrich Gerth studierte in Heidelberg bei Karl Jaspers, Emil Lederer, Alfred Weber und besonders Karl Mannheim. Später waren Paul Tillich und Adolph Löwe seine akademischer Lehrer an der Universität Frankfurt am Main. Das Studienjahr 1929/30 verbrachte er an der London School of Economics. Nach seiner Frankfurter Promotion[1] 1933 wurde er Forschungsassistent von Rudolf Heberle an der Universität Kiel. Anschließend war er bis 1937 als Journalist tätig, unter anderem als Berlin-Korrespondent der Chicago Daily News. Gerth emigrierte 1938 über Großbritannien in die USA.
Bis 1940 lehrte er als Assistenz-Professor Soziologie an der University of Illinois, anschließend erst ebenfalls als Assistenz-Professor und seit 1947 als Professor an der University of Wisconsin. Während dieser Jahre widmete er sich intensiv der Übersetzung der Werke von Max Weber. In den USA arbeitete Gerth eng mit C. Wright Mills zusammen, der anfangs sein Student gewesen war. 1971 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er bis 1975 Professor für Soziologie an der Universität Frankfurt am Main war.
Gerth war Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
Werke (Auswahl)
Die sozialgeschichtliche Lage der bürgerlichen Intelligenz um die Wende des 18. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Soziologie des dt. Frühliberalismus (Dissertationsschrift 1933)
Character and social structure (1953 - zusammen mit C. Wrigt Mills).
Person und Gesellschaft (1970).
Politics, Character, and Culture: Perspectives from Hans Gerth (1982) Literatur [Bearbeiten]
Ruth Meyer: Hans Gerth † (24.4.1908-29.12.1978), in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 32. Jahrgang, 1980, S. 195-198.
Nobuko Gerth: "Between Two Worlds". Hans Gerth - eine Biographie 1908-1978 (2005).
Einzelnachweise und Anmerkungen
↑ Die von formalen Schwierigkeiten begleitet war, weil Karl Mannheim und seine übrigen akademischen Lehrer bereits "beurlaubt" und zum Teil schon emigriert waren. Die Promotion wurde nur über einen Sonderantrag beim Universitätsrektor möglich. Eine wissenschaftliche Laufbahn war für Gerth im nationalsozialistischen Deutschland aber nicht mehr möglich. Vgl. Ruth Meyer: Hans Gerth † (24.4.1908-29.12.1978), in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 32. Jahrgang, 1980, S. 195.
Bei Heinz Marr und Küntzel promoviert