Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Die Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften wurde 1901 als Handelshochschule gegründet. Ursprünglich war sie von Merton darauf ausgelegt, eigenen Nachwuchs für seine Unternehmungen auszubilden, vor allem ging es ihm in erster Linie um rational denkende Kaufleute. | |
− | + | Zwar waren diese Überlegungen sein Hauptgrund aber doch bei weiten nicht sein einzigster, er wollte genauso Juristen und Verwaltungsleute mit dem Betriebsleben und den sozialen Fragen seiner Zeit vertraut machen. | |
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− | Im Vorstadium der Kurse war dies aber noch nicht so deutlich wie es sich im späteren Verlauf darstellte. Und obwohl die ursprüngliche Idee einer reinen wirtschaftlichen Ausbildung immer bestehen blieb, erschien für Merton wirtschaftliches Denken ohne eine nötige soziale Bildung | + | Im Vorstadium der Kurse war dies aber noch nicht so deutlich wie es sich im späteren Verlauf darstellte. Und obwohl die ursprüngliche Idee einer reinen wirtschaftlichen Ausbildung immer bestehen blieb, erschien für Merton wirtschaftliches Denken ohne eine nötige soziale Bildung für unmöglich. Aus diesem Grunde suchte er auch ein möglichst breites und hochrangiges Spektrum an Beiräten für die Handelsakademie: |
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− | Am Anfang hatte die Akademie acht Dozenten, zwei für Nationalökonomie, Soziologie und verwandte Gebiete, zwei für öffentliches, privates und Handelsrecht, einen für Handelsgeographie, einen für Handelswissenschaften im engeren Sinne und zwei für neuere Sprachen. | + | Prof. Dr. K. Bücher Leipzig,<br> |
+ | Prof. Dr. G. F. Knapp, Straßburg,<br> | ||
+ | Geh. Oberregierungsrat Prof. Dr. J. Post, Berlin,<br> | ||
+ | Prof. Dr. G. Schmoller, Berlin,<br> | ||
+ | Prof. Dr., M. Sering, Berlin,<br> | ||
+ | Prof. Dr. M . Weber, Heidelberg.<br> | ||
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+ | Diese Liste zeigt, welchen Einfluss Merton und sein Institut für Gemeinwohl zur damaligen Zeit hatte. Erwähnenswert ist auch, dass diese Leute Merton schon eine Zusage gaben, als die Pläne der Akademie und ihre Ausrichtung zu diesem Zeitpunkt noch nicht endgültig geklärt waren und viel mehr der Name Merton den Ausschlag gab. | ||
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+ | Am Anfang hatte die Akademie acht Dozenten, zwei für Nationalökonomie, Soziologie und verwandte Gebiete, zwei für öffentliches, privates und Handelsrecht, einen für Handelsgeographie, einen für Handelswissenschaften im engeren Sinne und zwei für neuere Sprachen. 2 Dazu kamen noch Gastdozenten, auch aus anderen Universitäten. | ||
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Die Verbindung zum Institut blieb weiter sehr stark bestehen und so hatten viele „wissenschaftliche Beamte“ des Instituts Lehrtätigkeiten an der Akademie, hauptsächlich in sozialen Gebieten, diese sie auch in den verschiedenen wohltätigen Einrichtungen praktisch anwenden konnten. | Die Verbindung zum Institut blieb weiter sehr stark bestehen und so hatten viele „wissenschaftliche Beamte“ des Instituts Lehrtätigkeiten an der Akademie, hauptsächlich in sozialen Gebieten, diese sie auch in den verschiedenen wohltätigen Einrichtungen praktisch anwenden konnten. | ||
− | Durch die stetig steigende Zahl an | + | Durch die stetig steigende Zahl an Immatrikulationen entwickelte sich die Handelsakademie weiter und so konnte sie 1907 in einen, durch die Jügelstiftung finanzierten, Neubau (Jügelhaus) umziehen. Auch veränderte sich der Charakter des Lehrplans, die Volkswirtschaft wurde ausgebaut und es kamen neue Lehrstühle für Geschichte, Philosophie, Literatur, Germanistik und Wirtschaftsgeographie hinzu. Durch diese Neuausrichtung wurde allerdings von einigen die Gefahr gesehen, das die breite Fächerung an Bildungsangeboten dem eigentlichen Ziel, einer Ausbildung von Wirtschaftlern für konträr erachtet wurde. |
Aktuelle Version vom 26. Juni 2008, 10:01 Uhr
Die Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften wurde 1901 als Handelshochschule gegründet. Ursprünglich war sie von Merton darauf ausgelegt, eigenen Nachwuchs für seine Unternehmungen auszubilden, vor allem ging es ihm in erster Linie um rational denkende Kaufleute.
Zwar waren diese Überlegungen sein Hauptgrund aber doch bei weiten nicht sein einzigster, er wollte genauso Juristen und Verwaltungsleute mit dem Betriebsleben und den sozialen Fragen seiner Zeit vertraut machen.
Im Vorstadium der Kurse war dies aber noch nicht so deutlich wie es sich im späteren Verlauf darstellte. Und obwohl die ursprüngliche Idee einer reinen wirtschaftlichen Ausbildung immer bestehen blieb, erschien für Merton wirtschaftliches Denken ohne eine nötige soziale Bildung für unmöglich. Aus diesem Grunde suchte er auch ein möglichst breites und hochrangiges Spektrum an Beiräten für die Handelsakademie:
Geh. Hofrat Prof. Dr. L. Brentano, München,
Prof. Dr. K. Bücher Leipzig,
Prof. Dr. G. F. Knapp, Straßburg,
Geh. Oberregierungsrat Prof. Dr. J. Post, Berlin,
Prof. Dr. G. Schmoller, Berlin,
Prof. Dr., M. Sering, Berlin,
Prof. Dr. M . Weber, Heidelberg.
Diese Liste zeigt, welchen Einfluss Merton und sein Institut für Gemeinwohl zur damaligen Zeit hatte. Erwähnenswert ist auch, dass diese Leute Merton schon eine Zusage gaben, als die Pläne der Akademie und ihre Ausrichtung zu diesem Zeitpunkt noch nicht endgültig geklärt waren und viel mehr der Name Merton den Ausschlag gab.
Am Anfang hatte die Akademie acht Dozenten, zwei für Nationalökonomie, Soziologie und verwandte Gebiete, zwei für öffentliches, privates und Handelsrecht, einen für Handelsgeographie, einen für Handelswissenschaften im engeren Sinne und zwei für neuere Sprachen. 2 Dazu kamen noch Gastdozenten, auch aus anderen Universitäten.
Die Verbindung zum Institut blieb weiter sehr stark bestehen und so hatten viele „wissenschaftliche Beamte“ des Instituts Lehrtätigkeiten an der Akademie, hauptsächlich in sozialen Gebieten, diese sie auch in den verschiedenen wohltätigen Einrichtungen praktisch anwenden konnten.
Durch die stetig steigende Zahl an Immatrikulationen entwickelte sich die Handelsakademie weiter und so konnte sie 1907 in einen, durch die Jügelstiftung finanzierten, Neubau (Jügelhaus) umziehen. Auch veränderte sich der Charakter des Lehrplans, die Volkswirtschaft wurde ausgebaut und es kamen neue Lehrstühle für Geschichte, Philosophie, Literatur, Germanistik und Wirtschaftsgeographie hinzu. Durch diese Neuausrichtung wurde allerdings von einigen die Gefahr gesehen, das die breite Fächerung an Bildungsangeboten dem eigentlichen Ziel, einer Ausbildung von Wirtschaftlern für konträr erachtet wurde.