Franz Adickes: Unterschied zwischen den Versionen

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Franz Adickes entstammte einem friesischen Bauerngeschlecht, dass sich Jahrhunderte in dem Gebiet zwischen Weser und Elbe zurückverfolgen lässt.
 
Franz Adickes entstammte einem friesischen Bauerngeschlecht, dass sich Jahrhunderte in dem Gebiet zwischen Weser und Elbe zurückverfolgen lässt.
Sein Vater war Jurist und brachte es zum Amtsrichter in Lesum (Stadtteil von Bremen), die Mutter brachte hugenottische Traditionen in die Familie, welche Franz Adickes zwar nicht religiös aber doch menschlich Zeit seines Lebens sehr beeinflusste.  
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Sein Vater war Jurist und brachte es zum Amtsrichter in Lesum (Stadtteil von Bremen). Seine  Mutter brachte durch ihre Herkunft hugenottische Traditionen in die Familie, welche Franz Adickes zwar nicht religiös aber doch menschlich Zeit seines Lebens sehr beeinflusste.  
  
 
Franz Adickes studierte Jura und hatte sehr früh den Wunsch nach einer akademischen Laufbahn, er machte sehr früh durch Publikationen im Bereich der Staatswissenschaft auf sich aufmerksam.
 
Franz Adickes studierte Jura und hatte sehr früh den Wunsch nach einer akademischen Laufbahn, er machte sehr früh durch Publikationen im Bereich der Staatswissenschaft auf sich aufmerksam.
 
Da er sich in seinen Veröffentlichungen immer gegen eine fortdauernde Verwendung des römischen  Rechtes aussprach, wurde ihm die Chance auf eine wissenschaftliche Karriere verwehrt.
 
Da er sich in seinen Veröffentlichungen immer gegen eine fortdauernde Verwendung des römischen  Rechtes aussprach, wurde ihm die Chance auf eine wissenschaftliche Karriere verwehrt.
Adickes vollzog ohne großes Bedauern den Übergang in die kommunale Verwaltung. Nachdem er vier Jahre als Beigeordneter (zweiter Bürgermeister) in Dortmund gewirkt hatte wurde er  1877-1883 zum zweiten Bürgermeister  von Altona (Hamburger Stadtteil) gewählt und von 1883-1890 Oberbürgermeister.
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Adickes vollzog ohne großes Bedauern den Übergang in die kommunale Verwaltung. Nachdem er vier Jahre als Beigeordneter (zweiter Bürgermeister) in Dortmund gewirkt hatte wurde er  1877-1883 zum zweiten Bürgermeister  von Altona (Hamburger Stadtteil) gewählt und von 1883-1890 zum Oberbürgermeister.
 
1891 wurde er Nachfolger des Frankfurter Oberbürgermeisters Johannes von Miquel. Dieses Amt hatte er bis 1912 inne.
 
1891 wurde er Nachfolger des Frankfurter Oberbürgermeisters Johannes von Miquel. Dieses Amt hatte er bis 1912 inne.
 
Durch seine verschiedenen Ämter und seinen Bildungsweg hatte Adickes früh die Möglichkeit, sich mit Kultur und Bildungsfragen auseinander zu setzen und als er nach Frankfurt kam, wurde ihm die Idee einer „Universitätsschöpfung“ als besonders krönendes Ziel vorgeführt1  
 
Durch seine verschiedenen Ämter und seinen Bildungsweg hatte Adickes früh die Möglichkeit, sich mit Kultur und Bildungsfragen auseinander zu setzen und als er nach Frankfurt kam, wurde ihm die Idee einer „Universitätsschöpfung“ als besonders krönendes Ziel vorgeführt1  
 
Von da an wendete er nach einer Zeit der Eingewöhnung und Einarbeitung einen Teil seiner Energie darauf. Die günstigen Umstände der damaligen Zeit und die Begegnung mit Wilhelm Merton ermöglichten es ihm sein Ziel weiter zu verfolgen.
 
Von da an wendete er nach einer Zeit der Eingewöhnung und Einarbeitung einen Teil seiner Energie darauf. Die günstigen Umstände der damaligen Zeit und die Begegnung mit Wilhelm Merton ermöglichten es ihm sein Ziel weiter zu verfolgen.

Aktuelle Version vom 26. Juni 2008, 09:59 Uhr

Franz Adickes

Die dritte wichtige Person ist Franz Adickes, der ehemalige Frankfurter Oberbügermeister. Durch den Vorschlag der Handelskammer eine Handelshochschule zu gründen, sah Merton 1897 seine Chance, seine Pläne im Rahmen einer Hochschule zu verwirklichen. So trat er an Adickes heran und sie beschlossen die Gründung der von der Handelskammer geforderten Handelshochschule - fasten ihren Forschungsauftrag aber weiter, so dass sie sich auch mit dem „Verhältnis von Kapital und Arbeit und ihrer Organisationen endlich der Fragen staatlicher und kommunaler Sozialpolitik“ zu wendeten.

Daraus entstand die 1901 gegründete Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften, die eng mit dem von Merton gegründeten Institut für Gemeinwohl verbunden ist. Während sich Merton durch diese Gründung eine Verbesserung des Sozialwesen erhoffte, hatte Adickes immer das Fernziel einer Universität, und sprach auch sehr früh über andere Fakultäten.

Leben

Franz Adickes, eigentlich Franz Bourchard Ernst Adickes (* 19. Februar 1846 in Harsefeld bei Stade; † 4. Februar 1915 in Frankfurt am Main)

Franz Adickes entstammte einem friesischen Bauerngeschlecht, dass sich Jahrhunderte in dem Gebiet zwischen Weser und Elbe zurückverfolgen lässt. Sein Vater war Jurist und brachte es zum Amtsrichter in Lesum (Stadtteil von Bremen). Seine Mutter brachte durch ihre Herkunft hugenottische Traditionen in die Familie, welche Franz Adickes zwar nicht religiös aber doch menschlich Zeit seines Lebens sehr beeinflusste.

Franz Adickes studierte Jura und hatte sehr früh den Wunsch nach einer akademischen Laufbahn, er machte sehr früh durch Publikationen im Bereich der Staatswissenschaft auf sich aufmerksam. Da er sich in seinen Veröffentlichungen immer gegen eine fortdauernde Verwendung des römischen Rechtes aussprach, wurde ihm die Chance auf eine wissenschaftliche Karriere verwehrt. Adickes vollzog ohne großes Bedauern den Übergang in die kommunale Verwaltung. Nachdem er vier Jahre als Beigeordneter (zweiter Bürgermeister) in Dortmund gewirkt hatte wurde er 1877-1883 zum zweiten Bürgermeister von Altona (Hamburger Stadtteil) gewählt und von 1883-1890 zum Oberbürgermeister. 1891 wurde er Nachfolger des Frankfurter Oberbürgermeisters Johannes von Miquel. Dieses Amt hatte er bis 1912 inne. Durch seine verschiedenen Ämter und seinen Bildungsweg hatte Adickes früh die Möglichkeit, sich mit Kultur und Bildungsfragen auseinander zu setzen und als er nach Frankfurt kam, wurde ihm die Idee einer „Universitätsschöpfung“ als besonders krönendes Ziel vorgeführt1 Von da an wendete er nach einer Zeit der Eingewöhnung und Einarbeitung einen Teil seiner Energie darauf. Die günstigen Umstände der damaligen Zeit und die Begegnung mit Wilhelm Merton ermöglichten es ihm sein Ziel weiter zu verfolgen.