Kurzbiographie Franz Oppenheimers: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[Bild:Franz_Oppenheimer.jpg|thumb|left|200px|]]Franz Oppenheimer wurde am 30. März 1864 in Berlin als Sohn des jüdischen Predigers Dr. phil. Julius Oppenheimer und der Lehrerin Antonie Oppenheimer geboren. Er war nach Carl (Biochemiker) und Paula (Schriftstellerin) das dritte Kind der Familie. | + | [[Bild:Franz_Oppenheimer.jpg|thumb|left|200px|Franz Oppenheimer]]Franz Oppenheimer wurde am 30. März 1864 in Berlin als Sohn des jüdischen Predigers Dr. phil. Julius Oppenheimer und der Lehrerin Antonie Oppenheimer geboren. Er war nach Carl (Biochemiker) und Paula (Schriftstellerin) das dritte Kind der Familie. |
Von 1881 bis 1885 studierte er Medizin in Freiburg und Berlin, wo er schließlich bei Paul Ehrlich promovierte. In den folgenden zehn Jahren war er als praktischer Arzt in einem Armenviertel Berlins tätig. | Von 1881 bis 1885 studierte er Medizin in Freiburg und Berlin, wo er schließlich bei Paul Ehrlich promovierte. In den folgenden zehn Jahren war er als praktischer Arzt in einem Armenviertel Berlins tätig. |
Version vom 21. Februar 2008, 11:19 Uhr
Franz Oppenheimer wurde am 30. März 1864 in Berlin als Sohn des jüdischen Predigers Dr. phil. Julius Oppenheimer und der Lehrerin Antonie Oppenheimer geboren. Er war nach Carl (Biochemiker) und Paula (Schriftstellerin) das dritte Kind der Familie.
Von 1881 bis 1885 studierte er Medizin in Freiburg und Berlin, wo er schließlich bei Paul Ehrlich promovierte. In den folgenden zehn Jahren war er als praktischer Arzt in einem Armenviertel Berlins tätig.
Bereits ab dem Jahr 1890 beschäftigte er sich jedoch zunehmend auch mit sozialpolitischen Problemen und der wissenschaftlichen Sozialökonomie. Ab dem Jahr 1895 praktizierte er nun nicht mehr als Arzt sondern wurde Chefredakteur der „Welt am Montag“. Im darauf folgenden Jahr veröffentlichte Oppenheimer seine erste wissenschaftliche Arbeit, die den Titel „Die Siedlungsgenossenschaft“ trug und bereits das Oppenheimersche Transformationsgesetz beinhaltete.
Im Jahr 1909 promovierte er nun in Kiel mit einer Arbeit über den Ökonomen David Ricardo zum Dr. phil. und wurde Privatdozent an der Universität Berlin. Im gleichen Jahr gehörte er auch zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Soziologie, die am 03. Januar gegründet wurde.
Acht Jahre später wurde er vom Privatdozenten zum Titularprofessor ernannt (1917). Wiederum zwei Jahre später, im Jahre 1919, folgte er dem Ruf der Universität Frankfurt am Main und wurde Professor am ersten Lehrstuhl für Soziologie (und theoretische Nationalökonomie). Diese Professur hatte er zehn Jahre lang, bis 1929, inne. Sein Nachfolger wurde der Heidelberger Privatdozent Karl Mannheim.
In den Jahren 1934 und 1935 lehrte Oppenheimer in Palästina. Im darauf folgenden Jahr wurde er zum Ehrenmitglied der Amerikanischen Gesellschaft für Soziologie (American Sociological Association) ernannt. 1938 emigrierte er dann zunächst nach Japan. Dort besaß er einen Lehrauftrag an der Keio-Universität in Tokio, den er jedoch nicht erfüllen durfte. Das Kulturabkommen zwischen Japan und dem Deutschen Reich verhinderte eine Beschäftigung jedes Menschen, der den Nationalsozialisten missfiel. Obwohl er im Besitz eines Visums war, wurde ihm durch die japanischen Behörden die Aufenthaltsgenehmigung wieder entzogen. Er emigrierte daher 1940 zunächst nach Shanghai und von dort aus weiter in die USA.
Dort lies er sich in Los Angeles nieder, da bereits eine jüngere Schwester von ihm (Elise Steindorff) dort lebte. Im Jahr 1942 war er dann Mitbegründer des American Journal of Economics and Sociology und schrieb noch mehrere Bücher in englischer Sprache, die jedoch bis heute nicht veröffentlicht wurden.
Am 30. September 1943 starb Franz Oppenheimer schließlich, im Alter von 79 Jahren, in Los Angeles.