Anleitung zum Schreiben eines Memos: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 13. Dezember 2007, 12:54 Uhr
Was ist ein Memo?
Während des gesamten Forschungsprozesses sollten in einem Forschungstagebuch von der Vorbereitung der Interviews bis zur Durchführung und Analyse alle Kontextinformationen in Form von Memos festgehalten. Ein Memo sollte möglichst bald, nach einem Interview von jedem Interviewer angefertigt werden. In einem Memo sollten so viele Informationen wie möglich über die Interviewsituation festgehalten werden (erste Eindrücke, Gefühle, Thesen, Fragen und vor allem Interaktionen und Beobachtungen), die nicht auf dem Band aufgezeichnet wurden. Während in den letzten Jahren Eindrücke während des Forschungsprozesses hauptsächlich schriftlich aufgezeichnet wurden, ermöglichen es die neuesten technischen Entwicklungen, dass Memos von den Forschern selbst auf das Band „gesprochen werden“ können und dann mit der entsprechenden software transkribiert werden können.
Vorschlag für die Gliederung eines Memos
(auf der Grundlage von Gabriele Rosenthal)
1. Name des Interviewers/ Interviewerin sowie des Interviewten, Geburtsjahr/ Alter des Interviewten; Datum und Ort des Interviews sowie Dauer des Interviews z.B Interviewerin: ... Interview mit ... (anonymisiert), Alter: Jahre Ort: Frankfurt am Main, Dezember 2007, Dauer des Interviews: Stunden
2. Reflexion der Interviewsituation
Beschreibung der Kontaktaufnahme *(sollte der Mentor vornehmen)
Dichte Beschreibung der Äußeren Umstände (Räumlichkeiten, Zeit, Störungen, Ort der Interviewdurchführung) *(sollten Studierende vornehmen)
Notizen zum Gesprächsverlauf
Interaktion zwischen Interviewer/in und Gesprächspartner/in: erste Einschätzung
3. Aufzeichnung anhören und Zusammenfassung des Thematischen Verlaufs des Interviews
3.1 Auflistung der (Familien)Biographischen Daten des Interviewten/ der Interviewten in ihrer chronologischen Reihenfolge *(optional in diesem Projekt)
3.2 Themenverlauf des Interviews: "Erzählte Lebensgeschichte" – Wiedergabe der auffälligen Inhalte (oder Verlaufsprotokoll anfertigen)*(hier Erzählung zur Soziologie in Frankfurt)
4. Erste Überlegungen: Was hat das was wir erlebt/erfahren haben, mit unserer Fragestellung zu tun?
Gibt es erste Ergebnisse und Vermutungen für die Fallanalyse?
Gibt es noch offene Fragen, die gegebenenfalls in einem Nachgespräch geklärt werden müssen?
Eignet sich das Interview für eine Transkription/ genauere Auswertung? Inwiefern verändert sich unser Blick für das Feld?
Was wäre ein möglicher Kontrastfall für die Durchführung des nächsten Interviews?
5. Besondere Bemerkungen