Salomon Delatours wissenschaftliche Arbeiten: Unterschied zwischen den Versionen
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Seine erste größere wissenschaftliche Arbeit ist seine philosophische Promotion bei Georg Simmel in Straßburg 1916. Seine Dissertation behandelt die „theologica deutsch“ aus dem Mittelalter, in der er Simmels Lebensphilosophie und Religionssoziologie auf diese Zeit andwendet. Er beschäftigt sich, wie viele andere Intellektuelle (Lukacs, Buber, Weber, Troeltsch, Simmel, Mannheim) dieser Zeit, mit der Mystik und dem mystischen Erleben und wertet sie durchaus positiv. | Seine erste größere wissenschaftliche Arbeit ist seine philosophische Promotion bei Georg Simmel in Straßburg 1916. Seine Dissertation behandelt die „theologica deutsch“ aus dem Mittelalter, in der er Simmels Lebensphilosophie und Religionssoziologie auf diese Zeit andwendet. Er beschäftigt sich, wie viele andere Intellektuelle (Lukacs, Buber, Weber, Troeltsch, Simmel, Mannheim) dieser Zeit, mit der Mystik und dem mystischen Erleben und wertet sie durchaus positiv. | ||
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1920 veröffentlicht Salomon dann den Aufsatz „Osten und Westen“. Er fordert eine Universalreligion, da die Religion die „eigentlich gemeinschaftsbildende Kraft“ sei. Es lässt sich hier also noch keine offensichtliche Zugehörigkeit zum Judentum feststellen. | 1920 veröffentlicht Salomon dann den Aufsatz „Osten und Westen“. Er fordert eine Universalreligion, da die Religion die „eigentlich gemeinschaftsbildende Kraft“ sei. Es lässt sich hier also noch keine offensichtliche Zugehörigkeit zum Judentum feststellen. |
Version vom 13. März 2008, 10:32 Uhr
Am Anfang seines Studiums zeigt Salomon, genauso wie Mannheim, ein großes Interesse an Kunstgeschichte, was er auch in München studiert. Später studiert der dann Naturwissenschaften und Physiologie in Heidelberg.
Promotion
Seine erste größere wissenschaftliche Arbeit ist seine philosophische Promotion bei Georg Simmel in Straßburg 1916. Seine Dissertation behandelt die „theologica deutsch“ aus dem Mittelalter, in der er Simmels Lebensphilosophie und Religionssoziologie auf diese Zeit andwendet. Er beschäftigt sich, wie viele andere Intellektuelle (Lukacs, Buber, Weber, Troeltsch, Simmel, Mannheim) dieser Zeit, mit der Mystik und dem mystischen Erleben und wertet sie durchaus positiv.
Erste Aufsätze
1920 veröffentlicht Salomon dann den Aufsatz „Osten und Westen“. Er fordert eine Universalreligion, da die Religion die „eigentlich gemeinschaftsbildende Kraft“ sei. Es lässt sich hier also noch keine offensichtliche Zugehörigkeit zum Judentum feststellen. Zusätzlich veröffentlicht Salomon zwischen 1920 und 1924 einige Aufsätze in Martin Bubers „Der Jude“. Er setzt sich durchaus kritisch mit dem Judentum auseinander und wirft Abgrenzung von der restlichen Gesellschaft vor. Er strebt zudem eine in weiteren Texten Synthese und Vereinheitlichung an. Wie er dieses Ziel verwirklichen will, bleibt zu dieser Zeit jedoch noch unbeantwortet.
Habilitation
Salomons Habilitation 1921 bei Oppenheimer trägt den Titel „Mittelalter als Ideal der Romantik“ (Buch 1923 publiziert). Er beschäftigt sich darin mit der Frage, wie eine soziale Einheit angestrebt werden kann, ohne, dass diese zugleich exklusiv und somit gewaltsam wird. Salomon triebt also weiterhin die Frage nach einer alles überspannenden Einheit um.
Weitere Veröffentlichungen
Auch mit dem Sozialismus setzt sich Salomon auseinander. Er distanziert sich zwar vom „autoritären Marxismus“ verzichtet gleichzeitig aber auch nicht auf die ethischen und politischen Vorzüge des Sozialismus. Er übersetzt und veröffentlicht viele Arbeiten von Frühsozialisten, insbesondere von Franzosen, was auf Salomons französische Wurzeln zurückzuführen ist. Er verfolgt mit den veröffentlichten Autoren aber keine klare Linie, sondern veröffentlicht sowohl extrem konservative Autoren, sowie gemäßigte. Er setzt sich, aber durchaus kritisch mit allen Autoren auseinander, was oft an seinen Einleitungen zu erkennen ist. Ab 1930 erhielt er dann einen eigenen Lehrauftrag für „Französische Staats- und Gesellschaftskunde“.
Jahrbuch für Soziologie
Des Weiteren ist er für die Jahrbücher für Soziologie verantwortlich, die 1925-1927 ein Mal jährlich erschienen sind. Hierbei wird ganz klar das Bestreben deutlich, dass es sich gegen die Abgrenzung der deutschen Wissenschaft wehrt und sich für eine internationale Verständigung einsetzt. Es soll eine Art geistige Einheit angestrebt werden. Die Plattform für diese Einheit sieht Salomon in der Soziologie an sich.
siehe hier
Quelle: A. Barboza & C. Henning "Deutsch-jüdische Wissenschaftsschicksale" 2006