Jahrbuch für Soziologie: Unterschied zwischen den Versionen
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Salomon-Delatour strebte eine Abkehr von der Isolation der deutschen Soziologie an und wollte internationale Zusammenarbeit fördern, wie das schon in den Naturwissenschaften geschah. Diese Zusammenarbeit sei so extrem wichtig, da sich nur so die Unterschiede aus den einzelnen Ländern oder Kulturen erkennen ließen. So verfolgte er mit jedem Jahrbuch eine gewisse Linie, indem er Texte veröffentlichte, die sich mit ähnlichen Themen auseinandersetzen. Im ersten Band sind zumeist staats- und rechtsphilosophische Beiträge zu finden. Die Soziologie sei für ein solches Vorhaben geradezu prädestiniert, da sich in ihr Rechts-, Staats-, Geschichts-, und Geisteswissenschaften treffen und daher die Sichtweise nicht eingeschränkt ist. Allerdings merkte er an, dass ihm eine Annäherung an sein übergeordnetes Ziel mit dem ersten Jahrbuch noch nicht ausreichend gelungen sei, was auf diverse politische und ökonomische Probleme zurückzuführen sei. Trotzdem hatte er es auch schon im ersten Band geschafft eine beeindruckende Vielfältigkeit an nationalen und internationalen Beiträgen zusammen zu stellen. | Salomon-Delatour strebte eine Abkehr von der Isolation der deutschen Soziologie an und wollte internationale Zusammenarbeit fördern, wie das schon in den Naturwissenschaften geschah. Diese Zusammenarbeit sei so extrem wichtig, da sich nur so die Unterschiede aus den einzelnen Ländern oder Kulturen erkennen ließen. So verfolgte er mit jedem Jahrbuch eine gewisse Linie, indem er Texte veröffentlichte, die sich mit ähnlichen Themen auseinandersetzen. Im ersten Band sind zumeist staats- und rechtsphilosophische Beiträge zu finden. Die Soziologie sei für ein solches Vorhaben geradezu prädestiniert, da sich in ihr Rechts-, Staats-, Geschichts-, und Geisteswissenschaften treffen und daher die Sichtweise nicht eingeschränkt ist. Allerdings merkte er an, dass ihm eine Annäherung an sein übergeordnetes Ziel mit dem ersten Jahrbuch noch nicht ausreichend gelungen sei, was auf diverse politische und ökonomische Probleme zurückzuführen sei. Trotzdem hatte er es auch schon im ersten Band geschafft eine beeindruckende Vielfältigkeit an nationalen und internationalen Beiträgen zusammen zu stellen. | ||
− | In dem Vorwort spricht Salomon-Delatour auch noch an, dass die Wissenschaft nach dem ersten Weltkrieg einen Umbruch erlebt hat. Einige Fächer würden verkümmern und andere, wie die Philosophie, verlieren sich in Einzelwissenschaften. Eine neue und benötigte Universalität strebe jedoch die Soziologie an. Er möchte sich in den Jahrbüchern aber nicht auf eine reine Soziologie versteifen, sondern verstand den Inhalt der Jahrbücher mehr als eine Zusammenfassung der Sozialwissenschaften. <bibref f="sozfra.bib">Salomon:2008b</bibref> | + | In dem Vorwort spricht Salomon-Delatour auch noch an, dass die Wissenschaft nach dem ersten Weltkrieg einen Umbruch erlebt hat. Einige Fächer würden verkümmern und andere, wie die Philosophie, verlieren sich in Einzelwissenschaften. Eine neue und benötigte Universalität strebe jedoch die Soziologie an. Er möchte sich in den Jahrbüchern aber nicht auf eine reine Soziologie versteifen, sondern verstand den Inhalt der Jahrbücher mehr als eine Zusammenfassung der Sozialwissenschaften. <bibref f="sozfra.bib">Salomon-Delatour:2008b</bibref> |
− | Der zweite Band der Jahrbücher ist die logische Ergänzung des ersten, wie er es auch schon im Vorwort zu Band I angekündigt hat. Salomon-Delatour erläutert, dass es für ihn nicht darum ginge einen besonderen Standpunkt oder eine Schule hervorzuheben, sondern einen Überblick über verschiedene Standpunkte zu präsentieren. Außerdem war es für ihn wichtig, dass möglichst viele Beiträge berücksichtigt werden, die noch nicht in deutscher Sprache erschienen waren. Ein Schwerpunkt ist bei den Beiträgen des zweiten Bandes nicht auf Anhieb zu erkennen. Wie er selbst schreibt, finden Ergänzungen zum letzten Jahrbuch, im Bereich Rechts- und Staatsphilosophie, statt. Hinzu kamen die Sozialpsychologie und Sozialökonomie, die ebenfalls ihren Platz fanden. Er selbst veröffentlichte einen Beitrag über Ideologie und einen von Karl Mannheim, was eine sozialphilosophische Ergänzung darstellen soll. <bibref f="sozfra.bib">Salomon:2008c</bibref> | + | Der zweite Band der Jahrbücher ist die logische Ergänzung des ersten, wie er es auch schon im Vorwort zu Band I angekündigt hat. Salomon-Delatour erläutert, dass es für ihn nicht darum ginge einen besonderen Standpunkt oder eine Schule hervorzuheben, sondern einen Überblick über verschiedene Standpunkte zu präsentieren. Außerdem war es für ihn wichtig, dass möglichst viele Beiträge berücksichtigt werden, die noch nicht in deutscher Sprache erschienen waren. Ein Schwerpunkt ist bei den Beiträgen des zweiten Bandes nicht auf Anhieb zu erkennen. Wie er selbst schreibt, finden Ergänzungen zum letzten Jahrbuch, im Bereich Rechts- und Staatsphilosophie, statt. Hinzu kamen die Sozialpsychologie und Sozialökonomie, die ebenfalls ihren Platz fanden. Er selbst veröffentlichte einen Beitrag über Ideologie und einen von Karl Mannheim, was eine sozialphilosophische Ergänzung darstellen soll. <bibref f="sozfra.bib">Salomon-Delatour:2008c</bibref> |
− | Der darauf folgende Band beschäftigte sich mit der politischen Soziologie und dem weltweiten Nationalitätenproblem. Salomon-Delatour unterteilte den dritten Band in zwei Teile. Der erste Teil bestand aus allgemein gehaltenen Beiträgen zur Soziologie, die von Autoren aus den unterschiedlichsten Ländern stammten. Der zweite Teil widmete sich dann den Nationalitätenproblemen und der Kolonialisierung. Er ging auch auf den geplanten vierten Band ein, der unter anderem Beiträge von Alfred Weber und Sombart enthalten sollte. <bibref f="sozfra.bib">Salomon:2008c</bibref> Dieser Band erschien aber nie. Weitere Ausgaben waren dem Verleger wohl auf Grund der Herstellung und der sehr umfangreichen Übersetzungsarbeiten, die nötig waren, zu aufwendig und somit nicht rentabel genug. <bibref f="sozfra.bib">Belitz:2008</bibref> | + | Der darauf folgende Band beschäftigte sich mit der politischen Soziologie und dem weltweiten Nationalitätenproblem. Salomon-Delatour unterteilte den dritten Band in zwei Teile. Der erste Teil bestand aus allgemein gehaltenen Beiträgen zur Soziologie, die von Autoren aus den unterschiedlichsten Ländern stammten. Der zweite Teil widmete sich dann den Nationalitätenproblemen und der Kolonialisierung. Er ging auch auf den geplanten vierten Band ein, der unter anderem Beiträge von Alfred Weber und Sombart enthalten sollte. <bibref f="sozfra.bib">Salomon-Delatour:2008c</bibref> Dieser Band erschien aber nie. Weitere Ausgaben waren dem Verleger wohl auf Grund der Herstellung und der sehr umfangreichen Übersetzungsarbeiten, die nötig waren, zu aufwendig und somit nicht rentabel genug. <bibref f="sozfra.bib">Belitz:2008</bibref> |
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Aktuelle Version vom 30. März 2008, 21:28 Uhr
Salomon-Delatour strebte eine Abkehr von der Isolation der deutschen Soziologie an und wollte internationale Zusammenarbeit fördern, wie das schon in den Naturwissenschaften geschah. Diese Zusammenarbeit sei so extrem wichtig, da sich nur so die Unterschiede aus den einzelnen Ländern oder Kulturen erkennen ließen. So verfolgte er mit jedem Jahrbuch eine gewisse Linie, indem er Texte veröffentlichte, die sich mit ähnlichen Themen auseinandersetzen. Im ersten Band sind zumeist staats- und rechtsphilosophische Beiträge zu finden. Die Soziologie sei für ein solches Vorhaben geradezu prädestiniert, da sich in ihr Rechts-, Staats-, Geschichts-, und Geisteswissenschaften treffen und daher die Sichtweise nicht eingeschränkt ist. Allerdings merkte er an, dass ihm eine Annäherung an sein übergeordnetes Ziel mit dem ersten Jahrbuch noch nicht ausreichend gelungen sei, was auf diverse politische und ökonomische Probleme zurückzuführen sei. Trotzdem hatte er es auch schon im ersten Band geschafft eine beeindruckende Vielfältigkeit an nationalen und internationalen Beiträgen zusammen zu stellen.
In dem Vorwort spricht Salomon-Delatour auch noch an, dass die Wissenschaft nach dem ersten Weltkrieg einen Umbruch erlebt hat. Einige Fächer würden verkümmern und andere, wie die Philosophie, verlieren sich in Einzelwissenschaften. Eine neue und benötigte Universalität strebe jedoch die Soziologie an. Er möchte sich in den Jahrbüchern aber nicht auf eine reine Soziologie versteifen, sondern verstand den Inhalt der Jahrbücher mehr als eine Zusammenfassung der Sozialwissenschaften. <bibref f="sozfra.bib">Salomon-Delatour:2008b</bibref>
Der zweite Band der Jahrbücher ist die logische Ergänzung des ersten, wie er es auch schon im Vorwort zu Band I angekündigt hat. Salomon-Delatour erläutert, dass es für ihn nicht darum ginge einen besonderen Standpunkt oder eine Schule hervorzuheben, sondern einen Überblick über verschiedene Standpunkte zu präsentieren. Außerdem war es für ihn wichtig, dass möglichst viele Beiträge berücksichtigt werden, die noch nicht in deutscher Sprache erschienen waren. Ein Schwerpunkt ist bei den Beiträgen des zweiten Bandes nicht auf Anhieb zu erkennen. Wie er selbst schreibt, finden Ergänzungen zum letzten Jahrbuch, im Bereich Rechts- und Staatsphilosophie, statt. Hinzu kamen die Sozialpsychologie und Sozialökonomie, die ebenfalls ihren Platz fanden. Er selbst veröffentlichte einen Beitrag über Ideologie und einen von Karl Mannheim, was eine sozialphilosophische Ergänzung darstellen soll. <bibref f="sozfra.bib">Salomon-Delatour:2008c</bibref>
Der darauf folgende Band beschäftigte sich mit der politischen Soziologie und dem weltweiten Nationalitätenproblem. Salomon-Delatour unterteilte den dritten Band in zwei Teile. Der erste Teil bestand aus allgemein gehaltenen Beiträgen zur Soziologie, die von Autoren aus den unterschiedlichsten Ländern stammten. Der zweite Teil widmete sich dann den Nationalitätenproblemen und der Kolonialisierung. Er ging auch auf den geplanten vierten Band ein, der unter anderem Beiträge von Alfred Weber und Sombart enthalten sollte. <bibref f="sozfra.bib">Salomon-Delatour:2008c</bibref> Dieser Band erschien aber nie. Weitere Ausgaben waren dem Verleger wohl auf Grund der Herstellung und der sehr umfangreichen Übersetzungsarbeiten, die nötig waren, zu aufwendig und somit nicht rentabel genug. <bibref f="sozfra.bib">Belitz:2008</bibref>
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