Siegfried Kracauer-Mannheim
Karl Mannheim (auch Károly Mannheim, *Budapest 27. März 1893, †London 9. Januar 1947)
Erstmals erwähnt Siegfried Kracauer Karl Mannheim in einem Brief an Löwenthal vom 1.3.1922: „Kennst Du übrigens Dr. Karl Mannheim – (Heidelberg), den Lukács Schüler. Ich überflog eben von ihm eine Abhandlung: Strukturanalyse der Erkenntnistheorie (...), eine begabte Arbeit, in der Probleme gesehen werden, die mich auch sehr brennen.“ Am 28.April 1929 erscheint dann in der Frankfurter Zeitung ein Besprechung Kracauers von Mannheims „Ideologie und Utopie“. Kracauer würdigt Mannheims hohe, kritische Leistung, die er mit der Strukturanalyse der historischen Ideologien und Utopien vorlegt; allerdings bedauert er, dass Mannheim sich nicht auf die Analyse der gegenwärtigen Vorstellungen und Utopiegehalte einlässt und somit keine Orientierung darüber gibt, „auf welcher Seite im sozialen und politischen Kampf das fortgeschrittene Bewußtsein seine Träger drängt“. Mannheim hat Kracauers kritische Besprechung, wie es scheint, positiv aufgenommen und schreibt ihm im April 1930 sehr anerkennend über „Die Angestellten“.