Der Fakultätenstreit

Aus SozFra
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Fragestellung

Die Universität Frankfurt und insbesondere die Soziologie an dieser Universität, wird meist mit der „Frankfurter Schule“, dem Institut für Sozialforschung und den Protagonisten Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Jürgen Habermas verbunden. Diese Schule sorgte in der 50ern und 60ern für Furore und war auch in den Medien sehr präsent. Gerade Adorno war stark in der Öffentlichkeit vertreten. Er hatte mehrere Beiträge im Radio und war auch Redner bei diversen öffentlichen Veranstaltungen. Insgesamt waren alle Vertreter der Frankfurter Schule, zusätzlich zu ihrer Forschung, politisch sehr engagiert. Ludwig von Friedeburg, ein Schüler Adornos, war von 1969 bis 1974 hessischer Kultusminister und brachte die Theorien der kritischen Forschung direkt in die Politik ein. Auch Habermas war in dieser Hinsicht engagiert. Bereits in den 50er Jahren forderte er demokratische Reformen an den Hochschulen.

Jedoch wurde nicht nur an der Philosophischen Fakultät Soziologie, sondern auch an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften die Lehre der Gesellschaft erforscht und gelehrt. Während die Soziologen der Philosophischen Fakultät in den 50ern und 60ern im Blickpunkt des allgemeinen Interesses standen, wurde an der WiSo-Fakultät eine ganz andere Soziologie, unter anderem von Walter Rüegg, Friedrich H. Tenbruck und Thomas Luckmann gelehrt. Es gab zwar einige Projekte an denen beide Fakultäten arbeiteten und auch im IFS kamen die Soziologen beider Fakultäten öfters zusammen, aber im Laufe unserer Forschungsarbeit stellte sich heraus, dass es zwischen den Fakultäten immer wieder Probleme und Konflikte gab. Zum Einem gab es sehr starke wissenschaftstheoretische Differenzen, welche zum Großteil dem verschiedenen Wissenschaftsverständnis zuzuschreiben waren. Während die Soziologen an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät als neutrale Beobachter versuchten die Soziale Welt zu analysieren, engagierten sich die Anhänger des IFS stark politisch und prägten die soziale Welt aktiv mit. Zum anderem kam es zu Differenzen in der Berufungspolitik. In dieser Arbeit sollen zwei Interventionen der Philosophischen Fakultät in die Berufungspolitik der WISO-Fakultät, am Beispiel der Fälle Friedrich H. Tenbruck und Golo Mann, dargestellt werden. Ziel ist es herauszufinden, aus welchem Grund solche Eingriffe in die Berufungspolitik anderer Fakultäten stattfanden. Außerdem soll das Verhältnis beider Fakultäten sowie das verschiedene wissenschaftliche Verständnis zueinander dargestellt werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der für diese Arbeit geklärt werden soll, ist, wie es eigentlich speziell in Frankfurt dazu kam, dass die Soziologie an zwei Fakultäten beheimatet war. Um dies darzustellen muss man in die 30er Jahre zurückgehen. In dieser Zeit sieht Albrecht die Grundlage für den Streit zwischen den Fakultäten.


Entstehung des Streits zwischen den Fakultäten in den 30er Jahren

Die Rückkehr nach der Emigration - Das IFS kehrt nach Frankfurt zurück

Die Universitätsstudie in den 50er Jahren – Erste Zusammenarbeit Tenbrucks mit dem Institut für Sozialforschung

Intervenierungen der Philosophischen Fakultät in die Berufungspolitik der WISO-Fakultät

Résumé


Außerdem interessant für die Fragestellung .....

Biographie von Thomas Luckmann

Biographie Friedrich H. Tenbruck

Luckmanns Lehrveranstaltungen an der Universität Frankfurt