Karl Mannheim

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Karl Mannheim um 1930

Biografie Karl Mannheim i.e. Károly Mannheim

  • Budapest 27. März 1893

†London 9. Jänner 1947 britisch-deutscher Soziologe und Pädagoge österreichisch-ungarischer Herkunft


Vater: Gusztáv Mannheim, Textilhändler Mutter: Rosa Mannheim, geborene Eylenburg, Hausfrau Geschwister: keine Ehe: 1921 "Julia" beziehungsweise "Juliska" Károlyné Júlia Láng (1893-1955), Dr. phil., Psychologin Kinder: keine Religion: jüdisch


Biografie

¯ 27.3.1893

   Geboren in Budapest.
   Besuch des Kölcsey-Gymnasiums in Budapest; 1911 Matura.

¯ 1911-1916

   Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft (Germanistik, Romanistik) an der Pázmány Péter Tudományegyetem Bölcsészettudományi Karán (Péter Pázmány Geisteswissenschaftlichen Universität) in Budapest.

¯ 1918

   Im Mai Allamvizsga (Staatsexamen) für deutsche und französische Sprache und Literaturgeschichte, im November Dr. phil. (Philosophie) summa cum laude; Dissertation: Az ismeretelmélet szerkezeti elemzése (deutsch unter dem Titel: Die Strukturanalyse der Erkenntnistheorie).
   Lernte 1911 den Philosophen und Soziologen György Lukács (1885-1971) kennen, schloss sich 1912 dem "Galilei Kör" (Galilei Kreis) an.

¯ 1917-1918

   Mitglied der vom "Vasárnapi Körhöz" (Sonntagskreis; 1915-1918) um György Lukács und Béla Balázs (1884-1949) 1917 gegründeten "Szellemi Tudományok Szabadisk" (Freie Schule der Geisteswissenschaften).

¯ 1918-1919

   Professor für Französisch und Deutsch an der Felső Kereskedelmi Iskolá (Oberhandelsschule), Vas utca, in Budapest und seit Sommer 1919 Lehrbeauftragter für Philosophie an der Budapesti Egyetem Bölcsészettudományi Karán (Budapester Geisteswissenschaftlichen Universität).

¯ 1919-1920

   Nach der Niederschlagung der Ungarischen Räterepublik im August 1919 Emigration nach Wien.

¯ 1920-1933

   Im Frühjahr 1920 Emigration nach Deutschland, zuerst nach Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg), dann weiter nach Heidelberg (Baden-Württemberg).

¯ 1922-1925

   Arbeit an der Habilitationsschrift.

¯ 1926

   Habilitiert für Soziologie bei Alfred Weber (1868-1958) an der Universität Heidelberg; Habilitationsschrift: Altkonservatismus (später veröffentlicht unter dem Titel: Konservatismus. Ein Beitrag zur Soziologie des Wissens).

¯ 1926-1930

   Privatdozent in Heidelberg. 1927/28 Lehrauftrag an der Universität Heidelberg.

¯ 1930-1933

   Ordentlicher Professor der Soziologie und Nationalökonomie und Institutsvorstand an der Universität Frankfurt am Main. Enge Zusammenarbeit mit seinem Assistenten Norbert Elias (1897-1990). Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 aus "rassischen" Gründen entlassen.

¯ 1929-1930

   Herausgeber der "Schriften über Philosophie und Soziologie".

¯ 1933

   Im Mai 1933 Emigration in die Niederlande. Vorlesungen an den Universitäten Leiden, Amsterdam, Groningen und Utrecht.

¯ 1933-1947

   Im Juni 1933 Emigration nach Großbritannien, wo er in London lebte; 1940 Annahme der britischen Staatsbürgerschaft.

¯ 1933-1947

   Mitglied der University of London in London: 1933-1945 außerplanmäßiger, aus Mitteln für exilierte Forscher finanzierter Lecturer in Sociology an der London School of Economics and Political Science, außerdem 1941-1945 Lecturer am Institute of Education, 1945-1947 Professor of Education und Chairman am Institute of Education.
   Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs im Exil.

¯ 1942-1947

   Begründer und Leiter der Schriftenreihe "International Library of Sociology and Social Reconstruction" (London-New York, N.Y.).

¯ 1946

   Designierter Chairman der Europäischen Section der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation (UNESCO); konnte aus Gesundheitsgründen das Amt nicht mehr antreten, ebenso wenig den Auftrag annehmen, die Canberra University, Australien zu reorganisieren.

¯ 9.1.1947

   Gestorben in London.


[1]