Eingriffe in das Marktgleichgewicht: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Mikroökonomie 1
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==Bindende Mindestpreise==
 
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Ein Mindestpreis ist eine Vorgabe den Preis betreffend, die festschreibt, wie niedrig ein Preis maximal sein darf. Ein Preis unter einem Mindestpreis ist nicht mehr möglich, ein Preis über dem Mindestpreis jedoch schon. Liegt der festgelegte Mindestpreis unterhalb des Gleichgewichtspreises, so ist dieser nicht wirksam. Es würde sich das [[Marktgleichgewicht im perfekten Wettberwerb|Marktgleichgewicht]] mitsamt seines Preises einstellen. Liegt der Mindestpreis jedoch über dem Gleichgewichtspreis, so ist dieser bindend. <br>
 
Ein Mindestpreis ist eine Vorgabe den Preis betreffend, die festschreibt, wie niedrig ein Preis maximal sein darf. Ein Preis unter einem Mindestpreis ist nicht mehr möglich, ein Preis über dem Mindestpreis jedoch schon. Liegt der festgelegte Mindestpreis unterhalb des Gleichgewichtspreises, so ist dieser nicht wirksam. Es würde sich das [[Marktgleichgewicht im perfekten Wettberwerb|Marktgleichgewicht]] mitsamt seines Preises einstellen. Liegt der Mindestpreis jedoch über dem Gleichgewichtspreis, so ist dieser bindend. <br>
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''Beispiel'': Auf dem Viehmarkt existiert ein Mindestpreis von 100€ pro Kuh. Würde der Preis Bauern für ihre Kühe jeweils 200€ betragen, dürfen sie diese auch weiterhin für diesen Preis verkaufen. Liegt der Preis der Bauern jedoch nur bei 80€, so dürfen sie ihre Kühe für wenisgtens 100€ verkaufen.
 
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Version vom 11. April 2023, 17:55 Uhr

Eingriffe in das Marktgleichgewicht des perfekten Wettbewerbs erfolgen häufig durch staatliche Interventionen und führen in den meisten Fällen zu einem Wohlfahrtsverlust und einer ineffizienten Allokation. Hier gilt allerdings zu differenzieren zwischen einer ökonomischen Sichtweise wie wir sie anstellen und einer ökonomischen Sichtweise, die von unseren Modellen abstrahiert. Als Beispiel dienen Steuern: zwar führen Steuern zu Wohlfahrtsverlusten, dennoch erfüllen sie einen Sinn und sind daher nicht grundsätzlich als schlecht zu erachten. Die einzelnen Auflistungen sind sehr knapp zusammengefasst und werden in den meisten Fällen auf den jeweiligen Seiten nochmal ausführlicher behandelt.

Steuern

Steuern können auf Güter oder auch Dienstleistungen gezahlt werden. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten, wie sie erhoben werden können. Als Mengensteuer und als Wertsteuer.

Mengensteuer:
Die Mengensteuer wird pro verkaufter Einheit gezahlt. Rechnerisch wird also auf den Preis pro Einheit die Steuer addiert. Hierbei macht es keinen Unterschied, ob die Anbieter oder die Nachfrager die Steuer abführen müssen. Rein rechnerisch wird hier aber zwischen dem Produzentenpreis (Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle P_{S} } ) und dem Konsumentenpreis (Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle P_{D} } ) unterschieden. Im Fall, dass die Produzenten die Steuer abführen ist der Preis, den die Produzenten pro Einheit behalten dürfen, der Preis den die Konsumenten zahlen abzüglich der Mengensteuer. In dem Fall, in dem die Konsumenten die Steuer abführen ist der Preis den die Konsumenten pro Einheit zahlen müssen, der Preis, den die Produzenten behalten dürfen zuzüglich der Mengensteuer.
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Wer die Steuer abführen muss ist jedoch für den Effekt der Steuer irrelevant.
Produzent zahlt Steuer.png Konsument zahlt Steuer.png
Wer mehr der Steuerlast trägt entscheidet sich dadurch durch den Vegleich der Preiselastizität der Nachfrage der Preiselastizität des Angebots. Die prozentuale Mengenänderung der elastischeren Marktseite wäre größer als bei der unelastischeren Seite, weshalb die Steuerlast stärker von der unelastischeren Marktseite getragen wird.

Wertsteuer
Die Wertsteuer bemisst sich als fester Anteil des Preises, der auf den Preis des Poduzenten aufgeschlagen wird. Ein Beispiel ist hier die Mehwertsteuer von 19%, die unabhängig von der Höhe des Preises anfällt. Die Steuereinnahmen pro Einheit sind, anders als bei der Mengensteuer, variabel. Je höher der Preis pro Einheit, desto größer sind die Steuereinnahmen durch die Wertsteuer.

Zölle und Importquoten

Ein Freihandel mit einem günstigeren Weltmarktpreis reudziert den inländischen Preis und erhöht die gehandelte Menge. Bei einem Weltmarktpreis von Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle p_{W} } wird bei der inländischen Produktion lediglich bis E angeboten, nachgefragt wird bei diesem Preis jedoch eine Menge G. Die Differenz zwischen den beiden Mengen wird importiert. Der Freihandel führt im Vergleich zu einer geschlossenen inländischen Wirtschaft zu einem Wohlfartsgewinn, da der Zuwachs der Konsumentenrente größer ist als die Reduzierung der Produzentenrente. Importquoten und Zölle erhöhen zwar den Preis, den die Produzenten im Inland im Vergleich zum Freihandel verlangen können, doch reduzieren sie auch die Wohlfahrt.
Freihandel.png

Subventionen

Subventionen können auf Güter oder auch Dienstleistungen gezahlt werden. Die Funktion von Subventionen verhält sich vergleichbar wie die der Steuern. Wenn sich der Staat dazu entschließt Subventionen zu zahlen um zum Beispiel einen Wirtschaftssektor zu unterstützen, dann kann er dies durch Zuschüsse in der Produktion tun. Die Produktion der einzelnen Einheiten kostet nach wie vor genauso viel, doch bekommen die produzierenden Unternehmen finanzielle Unterstützung und müssen daher für jede Einheit weniger zahlen. Die Angebotskurve verschiebt sich nach unten/rechts. Es ergibt sich nun ein neues Gleichgewicht, bei dem die Menge höher und der Preis niedriger verglichen mit dem Gleichgewicht ohne Subventionen ist.
Subvention.png

In der Abbildung oben wird eine Subvention in der Höhe von s pro Einheit dem Produzenten beigesteuer. Die Kosten, die der Produzent also selbst hat sinken um s und damit auch die Angebotskurve zu S'. Die neue Gleichgewichtsmenge liegt bei Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle Q_{1} } und der Preis pro Einheit liegt jetzt bei B, statt vorher bei I. In der Produktion für die Menge Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle Q_{1} } entstehen jedoch Kosten in Höhe von A. Die Differenz zwischen A und B entspricht genau der Subvention und ergeben somit multipliziert mit der Anzahl der Güter die Kosten, die durch die Subvention entstehen. Subventionen bewirken neben Kosten auch einen Wohlfahrtsverlust (Fläche DFH), da zu einem zu niedrigen Preis mehr angeboten wird, als es effizient wäre.
In manchen Fällen sind Subventionen jedoch sogar notwendig. Bei natürlichen Monopolen würden Produzenten ohne Subventionen Verluste machen und das Gut/ die Dienstleistung würde gar nicht erst angeboten.
Auch die Nachfrage kann subventioniert werden, in diesem Fall würden die Nachfrager die finanzielle Unterstützung erhalten und nun zum selben Produzentenpreis mehr nachfragen. DIe Nachfragekurve verschiebt sich in diesem Fall nach oben/rechts.

Bindende Mindestpreise

Ein Mindestpreis ist eine Vorgabe den Preis betreffend, die festschreibt, wie niedrig ein Preis maximal sein darf. Ein Preis unter einem Mindestpreis ist nicht mehr möglich, ein Preis über dem Mindestpreis jedoch schon. Liegt der festgelegte Mindestpreis unterhalb des Gleichgewichtspreises, so ist dieser nicht wirksam. Es würde sich das Marktgleichgewicht mitsamt seines Preises einstellen. Liegt der Mindestpreis jedoch über dem Gleichgewichtspreis, so ist dieser bindend.
Beispiel: Auf dem Viehmarkt existiert ein Mindestpreis von 100€ pro Kuh. Würde der Preis Bauern für ihre Kühe jeweils 200€ betragen, dürfen sie diese auch weiterhin für diesen Preis verkaufen. Liegt der Preis der Bauern jedoch nur bei 80€, so dürfen sie ihre Kühe für wenisgtens 100€ verkaufen. Mindestpreis.png

In dem Beispiel oben liegt der Mindestpreis (Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle p_{min} } ) über dem Gleichgewichtspreis (Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle p_{0} } ) und ist daher bindend. Bei diesem Mindestpreis wird eine Menge Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle Q_{2} } angeboten, jedoch nur eine Menge Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle Q_{1} } nachgefragt. Es wird also mehr angeboten als nachgefragt, was ein Angebotsüberschuss darstellt. Dieser Überschuss ist ineffizient und ist im Wohlfahrtsverlust (Fläche BCD) sichtbar. Es wird bei einem zu hohen Preis eine zu geringe Menge nachgefragt.

Bindende Höchstpreise

Die Funktionsweise eines Höchstpreises ist ziemlich ähnlich zu der des Mindestpreises. Der Höchstpreis bestimmt, wie hoch der Preis maximal sein darf. Preise über diesem sind nicht mehr möglich. Liegt der Höchstpreis über dem Gleichgewichtspreis, so würde sich der Gleichgewichtspreis einstellen. Ist der Höchstpreis jedoch unter dem Gleichgewichtspreis, so ist dieser bindend.
Höchstpreis.png

In dem Beispiel oben ist der Höchstpreis (Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle p_{max} } ) bindend. Zu diesem Preis wird eine Menge Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle Q_{2} } nachgefragt, jedoch nur eine Menge Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\textstyle Q_{1} } angeboten. Es liegt demnach ein Nachfrageüberschuss vor. Dieser Überschuss ist ineffizient und ist im Wohlfahrtsverlust (Fläche BCD) sichtbar. Es wird bei einem zu niedrigen Preis eine zu geringe Menge angeboten.

Produktionsquoten