Marktformen

Aus Mikroökonomie 1
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Marktformen unterscheiden sich darin, wie viel Marktmacht die beiden Marktseiten jeweils haben. Die Marktmacht äußert sich häufig darin, wie viel Einfluss die Marktseiten auf die Preisbildung haben

Perfekter Wettbewerb

Im perfekten Wettbewerb (Polypol) besitzt keine der Marktseiten Marktmacht. Dies ist mit einigen Eigenschaften auf dem Markt verbunden.

Preisnehmertum

Im Polypol sind alle Akteure Preisnehmer. Im Beispiel des Unternehmens bedeutet dies, das es zwar einen Preis frei wählen kann, dieser jedoch keinen Einfluss auf den Marktpreis hat. Liegt der Marktpreis bei 10€ und das Unternehmen setzt seinen Preis auf 11€, hat es zwar seinen eigenen Preis beeinflusst, jedoch werden die Konsumenten den Preis von 10€ der anderen Unternehmen bevorzugen. Dies setzt Anreize den Preis so gering wie möglich zu setzen. Der Preis wird im Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb so hoch sein, wie die Kosten der letzten produzierten Einheiten waren. Die Angebotsfunktion entspricht dementsprechend der Grenzkostenkurve. Die Nachfrage beschreibt welchen Preis die Konsumenten für welche Menge bereit sind zu zahlen. Im Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb entspricht die nachgefragte Menge zu einem Preis der angebotenen Menge zu dem selben Preis.

Gleichgewicht.png

Perfekte und symmetrische Informationen

Das Marktgleichgewicht im perfekten Wettbewerb setzt vorraus, dass alle Marktseiten über alle Informationen verfügen. Dies impliziert, dass asymmetrische Informationen und damit das Adverse Selektions- und das Moral Hazard-Problem nicht existieren. Alle Konsumenten und Produzenten verfügen beispielsweise über die Information, dass der Marktpreis bei 10€ liegt. Kein Konsument würde mit dieser Info einen Preis über 10€ annehmen. Genauso kann ein Unternehmen steuern, dass es zu dem Preis von 10€ produziert.

Keine Transaktionskosten

Trasaktionskosten sind Kosten, die während dem Abschluss eines Geschäftsabschlusses neben dem eigentlichen Preis anfallen können. Dies sind beispielsweise Kosten, die durch die Suche nach einem besonders günstigen Angebot anfallen. Die Kosten können nicht nur finanzieller, sondern auch zeitlicher Natur sein. Im Perfekten Wettbewerb dürfen keine Transaktionskosten existieren.
Beispiel: Einige Wohnungsanbieter, die als Plattform zur Vermittlung von Mietwohnungen dienen, haben ein Premium Modell. Nur für eine monatliche Gebühr können wirklich alle Angebote angeschrieben werden. Daneben gibt es noch andere Vorteile, die allesamt Transaktionskosten darstellen.

Keine Größenvorteile (economies of scale)

Größenvorteile bedeuten, dass selbst in einem Markt, in dem alle Unternehmen die selbe Produktionsfunktion und Isoquante#Die Produktionsfunktion haben, einen Vorteil besitzen, wenn sie größer sind als andere Unternehmen. Die Vorteile entstehen durch Skalenerträge. Positive Skalenerträge würden bedeuten, dass eine Verdopplung der Inputfaktoren, der Output mehr als verdoppelt wird. Es entsteht der Anreiz immer größer zu werden und so immer mehr Marktmacht zu erlangen. Unter konstanten Skalenerträgen liegen die Vorteile nicht vor.
KonstanteSE.png

Unvollkommener Wettbewerb

Marktmacht der Anbieter
Monopole Monopsen Oligopole Monopolistischer Wettbewerb

Marktmacht der Nachfrager
Monopson, Oligopson und monopsonistischerm Wettbewerb