Eingriffe in das Marktgleichgewicht
Eingriffe in das Marktgleichgewicht des perfekten Wettbewerbs erfolgen häufig durch staatliche Interventionen und führen in den meisten Fällen zu einem Wohlfahrtsverlust und einer ineffizienten Allokation. Hier gilt allerdings zu differenzieren zwischen einer ökonomischen Sichtweise wie wir sie anstellen und einer ökonomischen Sichtweise, die von unseren Modellen abstrahiert. Als Beispiel dienen Steuern: zwar führen Steuern zu Wohlfahrtsverlusten, dennoch erfüllen sie einen Sinn und sind daher nicht grundsätzlich als schlecht zu erachten. Die einzelnen Auflistungen sind sehr knapp zusammengefasst und werden in den meisten Fällen auf den jeweiligen Seiten nochmal ausführlicher behandelt.
Steuern
Steuern können auf Güter oder auch Dienstleistungen gezahlt werden. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten, wie sie erhoben werden können. Als Mengensteuer und als Wertsteuer.
Mengensteuer:
Die Mengensteuer wird pro verkaufter Einheit gezahlt. Rechnerisch wird also auf den Preis pro Einheit die Steuer addiert. Hierbei macht es keinen Unterschied, ob die Anbieter oder die Nachfrager die Steuer abführen müssen. Rein rechnerisch wird hier aber zwischen dem Produzentenpreis () und dem Konsumentenpreis () unterschieden. Im Fall, dass die Produzenten die Steuer abführen ist der Preis, den die Produzenten pro Einheit behalten dürfen, der Preis den die Konsumenten zahlen abzüglich der Mengensteuer. In dem Fall, in dem die Konsumenten die Steuer abführen ist der Preis den die Konsumenten pro Einheit zahlen müssen, der Preis, den die Produzenten behalten dürfen zuzüglich der Mengensteuer.
Wer die Steuer abführen muss ist jedoch für den Effekt der Steuer irrelevant.
Wer mehr der Steuerlast trägt entscheidet sich dadurch durch den Vegleich der Preiselastizität der Nachfrage der Preiselastizität des Angebots. Die prozentuale Mengenänderung der elastischeren Marktseite wäre größer als bei der unelastischeren Seite, weshalb die Steuerlast stärker von der unelastischeren Marktseite getragen wird.
Wertsteuer
Die Wertsteuer bemisst sich als fester Anteil des Preises, der auf den Preis des Poduzenten aufgeschlagen wird. Ein Beispiel ist hier die Mehwertsteuer von 19%, die unabhängig von der Höhe des Preises anfällt. Die Steuereinnahmen pro Einheit sind, anders als bei der Mengensteuer, variabel. Je höher der Preis pro Einheit, desto größer sind die Steuereinnahmen durch die Wertsteuer.
Zölle und Importquoten
Ein Freihandel mit einem günstigeren Weltmarktpreis reudziert den inländischen Preis und erhöht die gehandelte Menge. Bei einem Weltmarktpreis von wird bei der inländischen Produktion lediglich bis E angeboten, nachgefragt wird bei diesem Preis jedoch eine Menge G. Die Differenz zwischen den beiden Mengen wird importiert. Der Freihandel führt im Vergleich zu einer geschlossenen inländischen Wirtschaft zu einem Wohlfartsgewinn, da der Zuwachs der Konsumentenrente größer ist als die Reduzierung der Produzentenrente. Importquoten und Zölle erhöhen zwar den Preis, den die Produzenten im Inland im Vergleich zum Freihandel verlangen können, doch reduzieren sie auch die Wohlfahrt.
Subventionen
Subventionen können auf Güter oder auch Dienstleistungen gezahlt werden. Die Funktion von Subventionen verhält sich vergleichbar wie die der Steuern. Wenn sich der Staat dazu entschließt Subventionen zu zahlen um zum Beispiel einen Wirtschaftssektor zu unterstützen, dann kann er dies durch Zuschüsse in der Produktion tun. Die Produktion der einzelnen Einheiten kostet nach wie vor genauso viel, doch bekommen die produzierenden Anteil Unterstützung und müssen daher für jede Einheit weniger zahlen. Die Angebotskurve verschiebt sich nach unten/rechts. Es ergibt sich nun ein neues Gleichgewicht, bei dem die Menge höher und der Preis niedriger verglichen mit dem Gleichgewicht ohne Subventionen ist.
In der Abbildung oben wird eine Subvention in der Höhe von s pro Einheit dem Produzenten beigesteuer. Die Kosten, die der Produzent also selbst hat sinken um s und damit auch die Angebotskurve zu S'. Die neue Gleichgewichtsmenge liegt bei und der Preis pro Einheit liegt jetzt bei B, statt vorher bei I. In der Produktion für die Menge entstehen jedoch Kosten in Höhe von A. Die Differenz zwischen A und B entspricht genau der Subvention und ergeben somit multipliziert mit der Anzahl der Güter die Kosten, die durch die Subvention entstehen. Subventionen bewirken neben Kosten auch einen Wohlfahrtsverlust (Fläche DFH) und führen daher zu einer Ineffizienz.
In manchen Fällen sind Subventionen jedoch sogar notwendig. Bei natürlichen Monopolen würden Produzenten ohne Subventionen Verluste machen und das Gut/ die Dienstleistung würde gar nicht erst angeboten.