Albert Gerlach
Kurt Albert Gerlach
Kurt Albert Gerlach wurde am 1886 als Sohn eines Fabrikdirektors in Hannover geboren. Nach dem Abitur studierte er zunächst in Kiel und promovierte unter Tönnies mit der Schrift „Dänemarks Stellung in der Weltwirtschaft. Unter besonderer Berücksichtigung der Handelsbeziehungen zu Deutschland, England und Skandinavien“. Nachdem er ein Jahr an der Leipziger Universität studierte, zog es ihn 1911 nach London, um an der London School of Economics bis ins Jahr 1912 weiter zu studieren. In dieser Zeit wurde er vor allem mit der Fabian Society, einer sozialistischen Bewegung in England, vertraut. Im Jahre 1913 habilitierte er dann wiederum in Leipzig über „die Bedeutung des Arbeiterinnenschutzes in England“. Danach ging Gerlach an das Kieler Institut für Weltwirtschaft und Seeverkehr, wo er sich mit den ökonomischen Gegebenheiten im Krieg auseinandersetzte. Ab Kriegsende hielt Gerlach dann in seinem Haus mit Studenten und Akademikern sozialistische Diskurse ab, bevor er 1919 dann den Ruf zur Professur aus Aachen erhielt, um dort Wirtschaftswissenschaften zu lehren. Im Jahre 1922 folgte dann die Berufung aus Frankfurt verbunden mit der Möglichkeit, ein Institut für Sozialforschung ins Leben zu rufen. In diesem Jahr 1922 widmete Gerlach seine ganze Kraft der Durchsetzung des Projektes der Erschaffung eines Institutes. So sprach er an der Universität vor, mit dem Wissen, dass die Behandlung und Erforschung ausschließlich marxistischem Material in einem der Universität angegliedertem Institut wohl abgelehnt worden wären. Des Weiteren verfasste er in dieser Zeit das Gründungsmemorandum eines Institutes, in welchem er Sinn und Notwendigkeit einer Erschaffung verdeutlichte. Jedoch sollte Gerlach die Eröffnung nicht erleben, da er bereits am 19. Oktober 1922 im Alter von 36 Jahren, an Diabetes verstarb.