Carl Grünberg

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Kurzbiographie Carl Grünberg


Carl Grünberg wurde 1861 in Focsani/Rumänien als österreichischer Staatsbürger geboren. Unter den beiden Lehrern Lorenz von Stein und Anton Menger studierte er nach dem Abitur Jura in Wien. Nach dem Studium eröffnete er eine Anwaltspraxis, schloss diese jedoch nach vier Jahren wieder, da er als Gerichtsbeamter mehr verdienen konnte. Im Jahre 1894 trat er dann gleichzeitig eine Stelle als Privatdozent für politische Ökonomie an der Wiener Universität. Zu dieser Zeit schrieb er ebenfalls seine Habilitationsschrift über „Die Bauernbefreiung und die Auflösung des gutsherrlich- bäuerlichen Verhältnissen in Böhmen, Mähren und Schlesien“. 1899 erfolgte dann die Ernennung zu einer außerordentlichen Professur für Ökonomie an der Universität in Wien. Knapp elf Jahre später folgte dann die Einrichtung eines Archivs für Die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung. Im Jahre 1912 erhielt Grünberg dann einen Lehrstuhl, allerdings für das Fach neuere Wirtschaftsgeschichte. 1919 setzte sich dann Grünberg für ein Studien- und Forschungsinstitut nach Pariser Vorbild „musee social“ ein. Sicherlich war dies auch ein Grund dafür, dass Felix Weil auf Grünberg aufmerksam wurde, als es darum ging, einen neuen Leiter für das Institut für Sozialforschung zu finden. Carl Grünberg wurde dann am Jahresbeginn 1923 zum Direktor des Institutes für Sozialforschung in Frankfurt für den verstorbenen Kurt Gerlach berufen. Ein Jahr später fand dann die offizielle Eröffnungsfeier des Institutes statt, an der Grünberg die Eröffnungsrede hielt. Im Januar 1928 erlitt Grünberg dann einen Schlaganfall, der ihn seit dieser Zeit sowohl geistig, als auch körperlich stark einschränkte. So musste Grünberg nach nur knapp vier Jahren den Posten des Leiters abgeben, den dann übergangsweise Friedrich Pollock übernahm. Nachdem er im Jahre 1929 von dem Amt zurücktrat, zog sich Grünberg, inzwischen gelähmt, zurück und verstarb im Jahre 1940.