Gisèle Freund
Gisèle Freund ist am 19. Dezember 1908 in Schöneberg bei Berlin geboren. Sie macht das Abitur und geht 1931 zum Studium der Kunstgeschichte nach Freiburg. Ein Jahr später wechselt sie nach Frankfurt, wo sie bei Karl Mannheim und Theodor W. Adorno Soziologie belegt. Während ihrer Frankfurter Studienzeit engagiert sie sich in sozialistischen Studentengruppen gegen den Nationalsozialismus. Wegen ihrer jüdischen Herkunft muss sie 1933 Deutschland verlassen und emigriert nach Paris, wo es ihr gelingt, mit ihrer bei Karl Mannheim geschriebenen Arbeit über Photographie und Gesellschaft sich an der Sorbonne zu promovieren. Ihre Doktorarbeit stößt auf großes Interesse bei Walter Benjamin, wegen ihres Themas. Sie war an linken Studentengruppen beteiligt, was sich in der Ausarbeitung ihres Dissertationsprojekt wiederspiegelt. Trotz der Promotion hat das berufliche Schicksal von Gisele Freund sie, wie bei den meisten von Mannheims Studenten, nicht in eine soziologische Laufbahn geführt.