Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main ist mit sechs Millionen Medieneinheiten die größte Universitätsbibliothek in Deutschland.

Sie entstand im 15. Jahrhundert als Stadtbibliothek aus der Arbeitsbibliothek des Rates. Seit dem 16. Jahrhundert besitzt sie das Pflichtexemplarrecht. Im Jahre 1763 schenkte der Frankfurter Stadtphysikus Johann Christian Senckenberg ihr seine naturwissenschaftliche Bibliothek mit Publikationen aus den Bereichen Medizin, Pharmazie und Biologie, um die Ausbildung von Ärzten zu unterstützen.

Die Stadtbibliothek übernahm 1914 die Literaturversorgung für die neu gegründete Universität Frankfurt am Main. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie mit weiteren Bibliotheken zur Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt zusammengeschlossen, 1964 mit der Senckenbergischen Bibliothek in einem gemeinsamen, vom Universitätsbaumeister Ferdinand Kramer entworfenen, Neubau untergebracht. Schwerpunkt der Stadt- und Universitätsbibliothek bei der Literaturerwerbung und -vermittlung war die Bereitstellung von Medien für die Universität; die Senckenbergische Bibliothek erwarb schwerpunktmäßig medizinische, naturwissenschaftliche und technische Literatur. Seit 2005 sind Stadt- und Universitätsbibliothek und Senckenbergische Bibliothek in der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg unter Trägerschaft des Landes Hessen vereinigt.

Die Bibliothek beherbergt unter anderem das Archiv für städtische Einrichtungen und das Archiv für die Geistesgeschichte Frankfurts. Letzteres umfasst Nachlässe und Privatbibliotheken von Philosophen der Frankfurter Schule. Sammelschwerpunkte sind Frankfurter Drucke, Sprachwissenschaften und Literaturwissenschaften, Francofurtensien, Geistesgeschichte, Sozialgeschichte und Zeitgeschichte des 19. Jahrhunderts, Judaica, Volkskunde und Völkerkunde Schwarzafrikas und Ozeaniens.

Die "Sammlung jüdischer Studien", die für Deutschland zentral ist, hatte Aron Freimann begründet (er war über Jahrzehnte bedeutendster jüdischer Bibliothekar Deutschlands und letzter Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Frankfurts).